Promotionskolleg am 14.07.2008 an der TU Dresden

robert freund.jpgDie nächste Sitzung meines Promotionskollegs findet am Montag, 14. Juli 2008, von 12:00 bis 20:00 Uhr am Institut von Professor Dr. Vollbrecht an der TU Dresden statt. Voraussichtlich werde ich dort die Möglichkeit erhalten, mein Promotionsvorhaben (Promotionsskizze) mit den Kollegen zu diskutieren. Die Erfahrung aus vorherigen Treffen hat gezeigt, dass diese Diskussionen sehr hilfreich sind, um Schwachstellen in Methodik und Argumentation zu erkennen. Ich bin sehr gespannt …

Skiba, F.; Herstatt,C. (2008): Integration of innovative users as source of service innovations

Gaeste1.jpgIn dem Arbeitspapier 54 Skiba, F.; Herstatt, C. (2008): Integration of innovative users as source of service innovations untersuchen die Autoren die Anwender-Integration in der deutschen Service-Industrie. Aus dem Abstract: “Results show that service companies like companies from other industries actively pursue the development of radical innovations. We find that service companies do not integrate users by random. Instead a service company’s level of importance for radical innovation significantly determines both, choice of users integrated as well as choice of integration instruments deployed.” Weiterhin findet man auf Seite 31: “In our study, however, we discover that companies integrating users very much value their idea contributions with regard to ‘originality’, ‘produciblity’ and also ‘stickiness’, meaning that they would not have come across those ideas themselves. In addition our findings demonstrate that for service companies any increase in especially using integration instruments which are considered easy to apply (Alam, 2002), e.g., ‘interviews/questionnaires’ and ‘complaint management’, results in the most significant quality improvements in quality of generated.” Mit relativ einfachen Mitteln kann man an die so wertvollen Sticky Informations kommen, die nicht so einfach aus den gesammelten Daten und Informationen der Webplattformen zu gewinnen sind. Die oftmals starke Technologieorientierung der Unternehmen bei der Kunden-Interaktion sollte überprüft werden, da sie nur einen (zwar wichtigen, aber eben nur) begrenzten Teil der gesamten Interaktion ausmacht.

Hanekop/Wittke (2008): Die neue Rolle der Anwender in internetbasierten Innovationsprozessen

AmTelefon11.jpgDer Beitrag Hanekop,H.; Wittke, V. (2008): Die neue Rolle der Anwender in internetbasierten Innovationsprozessen ist erschienen in Arbeits- und Industriesoziologische Studien, Jahrgang 1, Heft 1, Mai 2008, Seite 7-28 (Gesamtausgabe). Dabei wird untersucht, wie sich die Rolle der Anwender verändert hat und welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, um den Anwender heute in die Wertschöpfung zu integrieren: “Neuere ökonomische Ansätze propagieren daher eine weitreichende Öffnung der Innovationsstrategien von Unternehmen für die Beteiligung von Kunden oder Anwendern. Insgesamt leidet die Debatte allerdings aus unserer Sicht darunter, dass die Beteiligung der Anwender in diesen höchst arbeitsteiligen Innovationsprozessen nicht differenziert analysiert wird – ihre konkrete Rolle bleibt vage. Auf der Basis vorliegender Studien über die Open Source Softwareentwicklung und Wikipedia zeigen wir, dass Anwender während des gesamten Entwicklungsprozesses mit kleinschrittigen, insgesamt aber sehr weit reichenden Verbesserungen zur Optimierung und Weiterentwicklung von Produkten- und Leistungen beitragen. Diese Form der Anwenderbeteiligung ist allerdings – so unsere These – organisatorisch und sozial höchst voraussetzungsvoll.” Die Autoren schlagen daher (aus meiner Sicht durchaus berechtigt) vor, die Beteiligung/Integration der Anwender noch differenzierter zu analysieren. Ein Beitrag, der die aktuelle Diskussion belebt. Auch aus meiner Sicht, ist die Interaktion mit dem bzw. den Kunden noch weiter zu untersuchen. In meinem Konferenzbeiträgen zur MCPC 2007 und zur MCP-CE 2008 schlage ich daher vor, dieses Thema mit Hilfe der Multiplen Kompetenz anzugehen. Wie Sie wissen, ist das auch ein Teil meines Promotionsvorhabens.

Kleemann/Voß/Rieder (2008): Crowdsourcing und der Arbeitende Konsument

crowdsourcing-und-arbeitendee-konsument.jpgDer Artikel Kleemann/Voß/Rieder (2008): Crowdsourcing und der Arbeitende Konsument ist erschienen in Arbeits- und Industriesoziologische Studien, Jahrgang 1, Heft 1, Mai 2008, Seite 29-44 (Gesamtausgabe) und befasst sich mit der neuen Beziehung zwischen Unternehmen und Konsumenten: “Der Beitrag beschäftigt sich mit dem Phänomen ´Crowdsourcing´, also mit dem Outsourcing unternehmenseigener Aufgaben an die Internetöffentlichkeit. Crowdsourcing ist eine der jüngsten Entwicklungen im länger währenden Prozess des Wandels der Beziehung zwischen Unternehmen und Konsumenten. Der dabei neu entstehende Typus Konsument, der Arbeitende Konsument, stellt traditionelle Ansichten darüber, was Konsumenten sind und wie sich diese verhalten, grundlegend infrage.” Siehe dazu auch die Beiträge zu Swarm Intelligence oder auch Open Innovation, Crowdsourcing usw bzw. das online verfügbare Buch Eric von Hippel (2005): Democratizing Innovation.

Rapid Manufacturing Research Group: The World´s leading Research Group

rapid-manufacturing-researchgroup.jpg“The Rapid Manufacturing Research Group (RMRG) within the Wolfson School of Mechanical and Manufacturing Engineering at Loughborough University is recognised as the Worlds leading research group in the field of Rapid Manufacturing (Virtual Tour)” Rapid Prototyping und Rapid Manufacturing sind Kernelemente für Mass Customization and Open Innovation. Mit Hilfe neuer Verfahren ist es möglich, Losgröße 1 wirtschaftlich und individuell zu produzieren. Vielen Unternehmen sind diese neuen Ansätze (leider) immer noch zu wenig bekannt. Schon in den 80er Jahren habe ich beispielsweise auf der Basis von AutoCad-Daten und der Stereolithografie-Methode erste Muster herstellen lassen. Wenn ich das in Unternehmen erzähle, ernte ich oftmals ungläubiges Staunen. Bedenkt man, was sich auf diesem Gebiet in den letzten 20 Jahren alles getan hat, so bieten Rapid Prototyping und Rapid Manufacturing heute enorme Möglichkeiten, Wertschöpfungsketten zu optimieren. Informieren Sie sich doch weiter auf der Konferenzwebsite Rapid Manufacturing Conference, beim Fraunhofer IPA Rapid Product Development & Manufacturing, im RTejournal der FH Aachen oder aber bei eMachineShop.

Bonabeau, E.; Meyer, C. (2001): Swarm Intelligence – A Whole New Way To Think About Business

Ameisen021.jpgWenn man heute den Begriff Schwarmintelligenz oder Swarm Intelligence hört, so denkt man dabei häufig an das Buch von James Surowiecki (2004): Weisheit der Vielen (Original: Wisdom of the Crowds), dabei haben den Begriff andere geprägt – es weiss nur kaum jemand. In dem Beitrag Bonabeau, E.; Meyer, C. (2001): Swarm Intelligence – A Whole New Way To Think About Business (Harward Business Review, May 2001, pp. 106-114) beschreiben die beiden Autoren schon Jahere vor Surowiecki, was sie unter Swarm Intelligence verstehen: “The collective behavior that emerges from a group of insects has been dubbed ´swarm intelligence´.” Es geht also bei Swarm Intelligence zunächst einmal um das Verhalten einer Gruppe von Insekten. Dennoch erläutern die Autoren, dass es durchaus Sinn machen könnte, die Prinzipien in der Geschäftswelt zu nutzen, mit folgendem Ergebnis: “the ultimate self-organizing enterprise, that could adapt quickly – and instinctively – to fast-changing markets.” Dem Leser meines Blogs werden die Hinweise auf self-organization und bottom-up-Ansätze aus der Kompetenzdebatte (Kompetenz als Selbstorganisationsdisposition) und aus Open Innovation (unser-centred innovation) bekannt sein. Es schein so, als ob die verschiedenen Debatten aufeinander zulaufen, ja manchmal sograr miteinander verwoben sind…. Siehe dazu auch Open Innovation, Crowdsourcing, Swarm Intelligence…

Fredberg, T.; Elmquist, M.; Ollila, S. (2008): Open Innovation- Present Findings and Future Directions

openinnovation-eu-02.jpgÜber die Website openinnovation.eu bin ich auf den sehr lesenswerten Report Fredberg, T.; Elmquist, M.; Ollila, S. (2008): Open Innovation- Present Findings and Future Directions aufmerksam geworden. Auf Seite 47 wird das Ergebnis wie folgt zusammengefasst: “The two topics focused in this report – the Human Side of Open Innovation and the Organizational Side of Open Innovation – conclude that there are important interfaces between the open innovation field and classic management theories. There is much potential in posing the open innovation field in comparison with the established theories to create theoretical development.” Es ist gut zu erkennen, dass Open Innovation die vorhandenen Managementansätze sinnvoll erweitert. Klassische Managementansätze können also durchaus als Ankerpunkte dienen, um Open Innovation einzuführen. Spannend, was sich daraus noch alles entwickelt…

MCP-CE 2008: Bilder von der Konferenz

robert-freund-mcp-ce2008.jpgDie Konferenz MCP-CE 2008 (03.-06.06.2008) war ein Erfolg. Die Bildergallerie auf der Konferenzwebsite gibt Ihnen einen kleinen Eindruck von der Konferenz und von der tollen Umgebung in Palic. Möglicherweise haben Sie ja Lust, an der nächsten Konferenz zu Mass Customization and Open Innovation in Central Europe MCP-CE 2010 teilzunehmen. Ich würde mich freuen.

MCP-CE 2008: Der zweite Konferenztag mit Workshop zu MC und OI in der Tourismusbranche

Für den zweiten Konferenztag haben wir uns etwas besonderes ausgedacht. Wir haben ein speziellen Thema aus gesucht, das wir im Plenum in Form eines Workshops durchgeführt haben. Da sich Zoran Anisic und sein Team schon seit geraumer Zeit mit Mass Customization in der Tourismusbranche befasst, haben wir uns für dieses Thema entschieden. Zoiran und sein Team stellten den aktuellen Stand der Entwicklung eines Konfigurators für touristische Angebote der Region vor und es entwickelte sich schnell eine sehr spannende Diskussion. Anschließend habe ich dann noch einen Input zum Thema Open Innovation und Tourismus gegeben. Mass Customization hat vier Ebenen, die im Solution Space von einem begrenzten Lösungsraum ausgeht. D.h. natürlich auch, dass möglicherweise Bedarfe von Kunden nicht befriedigt werden können. Ein gutes Beispiel zur Illustration ist Google Maps. Dort finden Sie beispielsweise nur wenige Informationen zu den Straßen in der Region um Palic, da GoogleMaps gar kein großes Interesse an dieser Region hat. Eine user-centred Innovation im Sinne von Open Innovation geht davon aus, dass die User selbst die Geographisch notwendigen Daten einstellen, woraus sich dann die regionalen touristischen Angebote Entwickeln lassen. Die geographischen Daten können mit OpenStreetMap generiert werden. In meinem Vortrag habe ich auf diese Zusammenhänge verwiesen und die Studenten aufgefordert, die schon vorhandenen ersten serbischen User zu unterstützen, um die notwendigen geographischen Daten kostenlos zur Verfügung zu stellen. Der Vergleich von Mass Customization und Open Innovation anhand der Tourismusbranche zeigt, die Unterschiede und die Übergänge zwischen den beiden ansätzen deutllich auf. Der Workshop war ein voller Erfolg. Siehe zu dem Thema auch OpenStreetMap und Open Innovation.

MCP-CE 2008: Der erster Konferenztag in Palic

Wir sind von Köln aus nach Belgrad geflogen und von dort ging es weiter nach Subotica und Palic. Die Konferenz MCP-CE 2008 findet in einem sehr schönen Umfeld statt. Am Vorabend der Konferenz haben wir uns mit vielen Teilnehmern getroffen und ganz locker geplaudert. Es ist einfach immer wieder toll, sich mit Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern (Mazedonien, Slowenien, Italien, Niederlande, Finnland usw.) zu unterhalten. Heute Vormittag hat die Konferenz dann um 09.30 Uhr begonnen. Prof. Cipriano Forza (Italien) hat gleich zu Beginn den aktuellen Stand der Forschung skizziert. Weitere Vorträge rundeten die gemeinsame Einführung (Plenary Session) ab. Am Nachmittag hatten wir zwei parallele Sessions, in denen die vielen jungen Forscher aus Osteuropa zeigen konnten, dass sie Mass Customization und Open Innovation in den verschiedensten Variantionen umsetzen. Die Vorträge waren auf durchschnittlich 20 Minuten begrenzt, um noch Zeit für die eine oder andere Frage zu haben. Ich war erstaunt, wie rege im Anschluss an die Präsentationen diskutiert wurde. Ein durchweg gelungener Start der dritten Konferenz zu Mass Customization and Open Innovation in Central Europe MCP-CE 2008. Der Gastgeber (University of Novi Sad, Faculty of Technical Sciences, Department of Industrial Engineering and Management) hat nach dem ersten Konferenztag noch zu einem gemeinsamen Essen eingeladen. Dabei konnten wir die reichhaltige serbische Küche und den regionalen Wein genießen. Eine professionelle Musikgruppe spielte auf und es entwickelten sich viele gute Gespräche in entspannter Atmosphäre. Im Vergleich zu den Weltkonferenzen zeichnet es die MCP-CE aus, dass sie eine eher familiäre Atmosphäre schafft, die Raum für intensive Gespräche bietet. Es hat sich auch heute wieder gezeigt, dass dieses von uns gewählte Konzept auf viel Zustimmung stößt.