Die Metapher vom Unternehmen als Maschine hat ausgedient

Gesicht4.jpgIn dem Beitrag Warm ums Herz (Jochen Paulus, Die Zeit vom 30.10.2008) beschreibt der Autor neuere Erkenntnisse zur Wirkung von Metaphern. Wenn man bedenkt, wie wichtig Metaphern sind, so sollte man die Metapher “Unternehmen als Maschine” nicht mehr verwenden.

Diese Metapher bestätigt Annahmen wie “Der Mitarbeiter oder auch Lieferanten sind austauschbare Teile” oder noch subtiler “Mitarbeiter sind kleine Zahnräder in der großen Maschine Unternehmen”. Solche Metaphern unterstützen die Ansicht, dass der Mensch eine triviale Maschine sei. Bei einer trivialen Maschine ergibt ein definierter Input einen definierten Output.

Der Mensch ist allerdings keine triviale Maschine, denn der Input wird mit seinen Erfahrungen und Emotionen verknüpft und daraus neues Wissen konstruiert, das wiederum Basis für die situationsabhängigen Handlungen ist. 

Es wird aus diesen (und anderen) Überlegungen heraus Zeit, die Metapher “Unternehmen als Maschine” aufzugeben. Sie können mit Ihrer verwendeten Sprache dazu beitragen. Fangen Sie noch heute damit an….

Was versteht man unter Wissenskooperation?

arbeiten46.jpgIn dem Artikel Lembke, G. (2008): Duale Hochschule – Ausblick auf eine community-gestützte Aus- und Weiterbildung. In: Berufsakademie Mannheim (Hrsg.): Studium Duale. Jahrbuch der  Berufsakademie Mannheim 2007 findet man auf Seite 156 folgenden Erklärungsversuch: “Wissenskooperation beschreibt die Bereitschaft und das Ausmaß, in dem Personen einer Wissensgemeinschaft das eigene Wissen einbringen und durch kooperatives Kommunikations- und Interaktionsverhalten Wissen teilen, auch wenn kurzfristig kein direkter und unmittelbarer beruflicher oder persönlicher Nutzen ersichtlich ist. Das Wissen kann formeller oder informeller Natur sein.” Beachtenswert ist aus meiner Sicht der Hinweis, dass die Wissenskooperation (im Sinne von Prof. Dr. Lembke) nicht unbedingt direkt ableitbaren Nutzen nach sich ziehen muss. Der Nutzen könnte sich also zeitversetzt durchaus in einem anderen Kontext bemerkbar machen. Die eindimensionale Betrachtung von Ursache-Wirkung wird aufgehoben – und das ist gut so.

VfL Bochum holt Punkt bei Borussia Dortmund

do-bo-2008-11-02-bild1.jpg do-bo-2008-11-02-bild3.jpg do-bo-2008-11-02-bild2.jpg

Gestern sind wir nach Dortmund gefahren, um unseren VfL Bochum zu unterstützen. Da es über die B1 ein Katzensprung nach Dortmund ist, kann man durchaus von einem Lokalderby im Revier sprechen. Die Unterschiede zwischenden beiden Vereinen könnten allerdings nicht größer sein. Hier der kleine VfL Bochum mit einer überschaubaren Mitgliederzahl, bodenständig und fast schuldenfrei und dort der große Club aus Dortmund, der in den letzten Jahren “viel Geld verbrannt” hat und teilweise sogar vor dem finanziellen Kollaps stand. Das WM-Stadion ist allerdings wirklich sehenswert… Doch nun zum Spiel: Wer gedacht hatte, dass der VfL Bochum nach dem schlechten Saisonstart angeschlagen zur Borussia nach Dortmund kommt, der hatte sich gewaltig getäuscht. Der VfL Bochum begann sehr konzentriert und laufstark, sodass sich für die Dortmunder wenig Freiräume ergaben. Obwohl der VfL Bochum auf fünf Stammspieler verzichten musste, setzte er immer wieder zu gefährlichen Kontern an. Eine der Möglichkeiten drosch der VfL-Kapitän Zdebel dann auch aus ca. 20 Meter in die Maschen – ein tolles Tor und die über 4.000 VfL-Fans waren aus dem Häuschen. Das Stadion war mit über 70.000 Zuschauern gut gefüllt, aber nach dem Tor hörte man die vielen Dortmunder Fans kaum noch. Als wir uns schon auf ein 1:0 für Bochum zur Halbzeit eingestellt hatten, gab es dann doch noch den Treffer zum 1:1 durch Zidan kurz vor der Halbzeit. Zu Beginn der zweiten Halbzeit begann der BvB druckvoll, doch die Defensive des VfL Bochum stand. Aufreger aus Bochumer Sicht war das eindeutige Handspiel von Kovac, das der schlechte Schiedsrichter allerdings nicht pfiff. Wir haben uns die Szene am Sonntagabend noch einmal im Fernsehen angesehen: Es war ein klarer Elfmeter. Auch der BvB hatte seine Chancen zum 2:1: Kehl stand z.B. alleine vor Fernandes und schoß das Leder am rechten Pfosten vorbei. Dennoch: Der VfL Bochum spielte auch in der zweiten Halbzeit nach vorne und deutete immer wieder seine Gefährlichkeit an. Insgesamt ein verdienter Auswärts-Punkt für den VfL Bochum. Ich möchte den Verantwortlichen des VfL Bochum empfehlen, sich deutlicher über die Ungerechtigkeiten (wie den nicht gegebenen Elfmeter) aufzuregen und nicht alles klaglos hinzunehmen. Liest man heute in der Sportpresse nach, so wird z.B. der klare Elfmeter noch nicht einmal erwähnt. Manager Ernst sollte sich ruhig einmal zu solchen Dingen äußern, sonst wird der VfL Bochum sein Image als graue Maus der Bundeliga nicht los, und wird immer wieder benachteiligt. Auch das Management sollte daher Selbstbewusstsein zeigen. Am kommenden Spieltag empfängt der VfL Bochum Werder Bremen, die Hertha BSC Berlin mit 5:1 geschlagen haben. Es wird wieder ein sehr interessantes Spiel in Bochum geben. Wir hoffen natürlich darauf, den Song 2 von Blur häufig zu hören (Wird bei einem Tor des VfL Bochum gespielt). Auf der Rückfahrt von Dortmund haben wir uns den Titel zur Einstimmung auf das kommende Spiel schon einmal angehört… Glück auf, VfL Bochum.

Lutterbeck;Bärwolf;Gehring (Hrsg.) (2008): Open Source Jahrbuch 2008

opensourcejahrbuch_cover.pngDas Open Source Jahrbuch 2008 (light) enthält wieder viele wichtige Beiträge zu Fragen der Open-Bewegung. Den Herausgebern geht es dabei nicht nur um Open Source, sondern auch um Open Content, Open Innovation, Open Democracy usw.. Auf der Seite 279 erfährt man näheres zum Projekt: “Wo am Anfang eine Vision war, stehen heute fünf Ausgaben des Open Source Jahrbuchs, welches inzwischen zu einer Standardreferenz im deutschsprachigen Raum gewachsen ist. Herausgegeben wird das Jahrbuch am Fachbereich Informatik & Gesellschaft der Technischen Universität Berlin. Ein jährlich wechselndes, studentisches Team übernimmt dabei sämtliche anfallenden redaktionellen Aufgaben, von der Auswahl und fachlichen Betreuung der Autoren, Erarbeitung von Themenfeldern und Buchstruktur, über sämtliche Arbeiten der Druckvorstufe bis hin zu Marketing, Vertrieb und Geschäftsentwicklung. Seit September 2006 stehen die Arbeiten des Projektes unter dem Dach des Open Source Jahrbuch e.V. Falls Sie Interesse haben, sich unterstützend an dem Projekt zu beteiligen oder als Autor mitzuwirken, finden Sie weitere Informationen auf unserer Website unter http://www.opensourcejahrbuch.de .” Toll, dass die Autoren ihr Know-How als frei verfügbares Buch (Information) zur Verfügung stellen und es den Lesern dadurch ermöglichen, Wissen zu konstruieren. Herzlichen Dank. Machen wir etwas daraus…

Linten, M; Prüstel, S. (2008): Kompetenz in der beruflichen Bildung: Begriff, Erwerb, Erfassung, Messung

Architektin1.jpg“Die Auswahlbibliografie zum Themenkomplex „Kompetenz in der beruflichen Bildung: Begriff, Erwerb, Erfassung, Messung“ wurde aus der Literaturdatenbank Berufliche Bildung (LDBB) zusammengestellt und beinhaltet chronologisch absteigend Literaturnachweise aus den vergangenen Jahren. Bei Online-Dokumenten sind die Nachweise über die URL direkt mit den jeweiligen Volltexten verlinkt.” Eine sehr gute Übersicht zum Thema, die zeigt, wie vielfältig der Kompetenzbegriff heute verwendet wird. In meinem Promotionsvorhaben gehe ich der Frage nach, ob es mit Hilfe der Multiplen Kompetenz (Rauner 2004) möglich ist, ein ebenenübergreifendes Modell zu entwickeln.

“Mit dem Begriff der multiplen Kompetenz soll in Anlehnung an das Konzept der multiplen Intelligenz von Howard Gardner dem Stand der Kompetenz- und Wissensforschung Rechnung getragen werden, wonach mehrere relativ autonome Kompetenzen beim Menschen unterschieden werden können, die bei den Individuen – je nach beruflicher Sozialisation und Qualifizierung – höchst verschieden ausgeprägt sein können” (Rauner 2004:8).

Die von mir untersuchten Ebenen sind dabei Individuum, Gruppe, Organisation und Netzwerk. Zu diesem Aspekt und zur Verbindung des Kompetenzbegriffs mit der Intelligenzdebatte findet man allerdings in der Literaturliste nichts…

Wissensmanager (IHK) ab Februar 2009 bei der IHK Rhein-Neckar in Mannheim

wm-ihk-mannheim-2009.jpgDer Blended-Learning-Lehrgang Wissensmanager (IHK) (Flyer) wird 2009 gemeinsam von der IHK Karlsruhe und der IHK Rhein-Neckar angeboten. Die Präsenztage finden samstags in den Räumen der IHK Rhein-Neckar in Mannheim statt. Erster Präsenztag ist der 14.02.2009 von 09.-17.00 Uhr. Ansprechpartnerin bei der IHK Rhein-Neckar ist Frau Dörsam (Telefon: 0621 / 1709-183, E-Mail: sabine.doersam@rhein-neckar.ihk24.de). Der Lehrgang wurde von mir in der Vergangenheit schon bei der SIHK in Hagen durchgeführt. Auch jetzt läuft ein Blended-Learning-Lehrgang Wissensmanager (IHK) noch bis zum 16.12.2008. Sollten Sie Fragen haben, so können Sie Ihre IHK ansprechen, oder sich direkt an mich wenden.

Zauchner et al. (Hrsg.) (2008): Offener Bildungsraum Hochschule

offener-bildungsraum-hochschule.jpgDer frei verfügbare Tagungsband Zauchner et al. (Hrsg.) (2008): Offener Bildungsraum Hochschule enthält viele Beiträge, die sich mit neuen technologischen Möglichkeiten wie Open Content, Open Source, OER usw. befassen: “Die Beiträge setzen sich mit der Open-Education-Bewegung, Web–2.0-Entwicklungen und Social Software bzw. mit bestehenden und bewährten E-Learning-Konzepten auseinander. Sie thematisieren Möglichkeiten und Konzepte – aber auch Grenzen – der Integration informeller Lernwege in formale Universitätsstrukturen und stellen die Frage nach neuen Kompetenzen Lehrender und der Medienkompetenz Studierender. Es werden Chancen beleuchtet, die sich aus der freien Verfügbarkeit von Wissensressourcen ergeben. Auch rückt die Bedeutung von Web 2.0 für wissenschaftlich untermauerte didaktische Konzepte in das Zentrum der Betrachtung.” Diese Beiträge sind nicht nur für den Hochschulbereich interessant, sondern geben auch wichtige Impulse für Anwendungen in Unternehmen.

Reinmann, G. (2008): Persönliches Wissensmanagement (Vortrag)

e-denkarium.jpgProf. Dr. Gabi Reinmann hat in Ihrem lesenswerten Blog e-Denkarium einen interessanten Vortrag zum Persönlichen Wissensmanagement als pdf-Datei zur Verfügung gestellt (Herzlichen Dank). Die Autorin weist auf die Besonderheiten des Themas hin und grenzt persönliches Wissensmanagement (PWM) ab:

Grund 1: PWM ist ein genuin pädagogisch-psychologisches Thema und muss auch als solches erforscht werden

Grund 2: PWM muss konsequent die Perspektive der denkenden und handelnden Person und nicht die der Organisation einnehmen

Grund 1 sehe ich auch so. Bei Grund 2 stellt sich für mich die Frage, ob es wirklich Sinn macht, die PWM-Perspektive als Gegenpol zur organisationalen Perspektive aufzubauen. Ein “Entweder oder” sollte in ein “Sowohl als auch” überführt werden. Ein hypride Strategie des Wissensmanagements könnte weiterhelfen.

Wissensmanagement und MS Office

lexisnexis.jpgUnter der Überschrift Wissensmanagement Smarttags wird beschrieben, wie man aus Officedokumenten einen direkten Link auf die Lexisnexis-Datenbanken herstellen kann. Mit Hilfe von Smarttags ist es z.B. für Gemeinden möglich, direkt aktuelle Urteile und Rechtsfragen einzusehen. Diese technische Möglichkeit ist eine hilfreiche Verknüpfung von Stichpunkten und einer Datenbank – nicht mehr, aber auch nicht weniger. Dennoch ist es gut, wenn auch auf einfache Werkzeuge hingewiesen wird. Es liegt allerdings letztendlich an den handelnden Menschen, aus den Informationen, Wissen zu konstruieren. Insofern ist Daten- und Informationsmanagement notwendig aber nicht ausreichend, um Wissen zu generieren. Zusammenfassend kann man sagen, dass intelligente technische Hilfen von intelligenten Menschen genutzt werden sollten.

Gross, U.; Lüttgens, G. (2008): Open Innovation trifft Innovationsmanagement

Beratung1.jpgDer Beitrag Gross, U.; Lüttgens, G. (2008): Open Innovation trifft Innovationsmanagement ist erschienen in wissensschaftsmanagement, 4/2008, S. 30-37. Die Autoren weisen auf die Besonderheiten von Open Innovation hin und erwähnen dabei natürlich, dass Bedürfnis- und Lösungsinformationen von Kunden im Innovationsprozess erschlossen werden müssen. Dabei wird recht schnell auf die verschiedenen Methoden im Innovationsprozess hingeweisen und letztendlich auf das Tool WiPro verwiesen. Die starke Betonung der Wissensprozesse im Innovationsprozess deutet  darauf hin, dass man den Innovationsprozess im Rahmen des Geschäftsprozessorientierten Wissensmanagements integrieren kann: Siehe z.B. GPO-WM von Heisig. Wichtig ist der deutliche Hinweis in dem Artikel, dass die Erschließung der impliziten Dimensionen des Bedürfnis- und Lösungswissens der Kunden eine bedeutende Rolle zukommt und dass sich diese Ebenen sich nicht so einfach erschließen lassen. Geeignete Toolkits sind gefordert, aber auch face-to-face-Interaktionen wie Lead-User-Workshops.