Wissensstandort Deutschland: Zwischenbericht

Die Studie “Wissensstandort Deutschland” beschreibt den Weg deutscher Unternehmen in die wissensbasierte Gesellschaft. Der nun vorliegende Zwischenbericht basiert dabei auf einer Analyse der Daten aus dem Schnelltest zur Wissensbilanz – Made in Germany.  Die Ergebnisse wurden vom Fraunhofer IPK zusammengefasst (Auszug)

Innerhalb der einzelnen Kategorien dieser immateriellen Ressourcen ist das Humankapital am wichtigsten für die befragten Unternehmen. Dabei ist dieser Umstand im Dienstleistungssektor noch deutlicher zu beobachten als im produzierenden Gewerbe. Vor allem die Humankapitalfaktoren „Führungskompetenz“ und „Soziale Kompetenz“ sind dort nicht nur wichtiger, sondern auch besser ausgeprägt, wie der Gruppenvergleich der gegebenen Antworten zeigt. Die traditionellen, also materiellen und finanziellen Produktionsfaktoren sind hingegen bei den Produktionsunternehmen sowohl wichtiger für den Geschäftserfolg als auch besser ausgeprägt als bei den befragten Dienstleistern.

Dienstleistungen werden häufig von Menschen erbracht, sodass es kein Wunder ist, dass das Humankapital in Dienstleistungsunternehmen von großer Bedeutung ist. Die genannten Erfolgfaktoren deuten darauf hin, dass der Umgang mit komplexen sozialen Systemen eine Herausforderung für Führungskräfte und Mitarbeiter darstellt. Ein Unternehmen, das diese Situationen bewältigen kann und nicht in eine unangemessene Reduktion der Komplexität sozialer Prozesse verfällt, hat gute Chancen in einer wissensbasierten Ökonomie. Siehe dazu auch Wissensbilanz – Made in Germany am 09.12.2010 in Mannheim.

Nächste Generation Wissensmanagement. Wirklich?

Das Open Journal of Knowledge Management – Ausgabe II/2010 trägt den Titel Nächste Generation Wissensmanagement: Wie sich der Umgang mit Wissen und Kommunikation wandelt. Es handelt sich bei dem Journal um eine Zusammenfassung einiger Artikel, die schon früher erschienen sind. Ob es sich hier wirklich um die Darstellung der nächsten Generation von Wissensmanagement handelt, sei dahingestellt. Fraglich ist weiterhin, ob es gut ist, immer wieder von einer nächsten Generation zu sprechen. Dieser Ansatz suggeriert, dass es vorhergehende “Generationen” gibt, die schlechter sind. Der Gedanke erinnert an die von Bell 1973 genannten gesellschaftlichen Entwicklungen (Agrargesellschaft, Industriegesellschaft usw.) bei denen die nachfolgenden Gesellschaften immer entwickelter und die vorherigen “unterentwickelt” sind. Diese Linearität in der Entwicklung solch komplexer Zusammenhänge beim Umgang mit Wissen reduziert die Thematik unangemessen. Einer der Artikel in dem Journal geht auf den Zusammenhang mit Komplexität ein und verweist berechtigt auf die wichtige Rolle der Selbstorganisation in komplexen Systemen. Es stellt sich allerdings hier die Frage, ob wir es denn dann nicht eher mit Kompetenzmanagement (Kompetenz als Selbstorganisationsdisposition) und einer Kompetenzgesellschaft zu tun haben…

Wissensbilanz – Made in Germany gastiert am 09.12.2010 in Mannheim

Am 09.12.2010 gastiert die Wissensbilanz – Made in Germany in Mannheim. Gastgeber für diese (kostenfreie) Veranstaltung ist die Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW).  Von 13.30 Uhr bis ca. 18.00 Uhr können Sie sich über die Grundlagen der Wissensbilanz – Made in Germany informieren und von Praktikern erfahren, wie man von der Wissensbilanz -Made in Germany profitieren kann. Der Einladungsflyer enthält weitere Details zur Veranstaltung. Wenn Sie Lust und Zeit haben, können wir uns am 09.12.2010 in Mannheim zu einem persönlichen Gespräch über die Wissensbilanz – Made in Germany treffen. Was meinen Sie?

Open Innovation und Politik: Wie passt das denn zusammen?

In dem Beitrag Füller, J. (2010): Was die Politik von Open Innovation lernen kann (Harvard Business manager vom 03.11.2010) stellt der Autor ausführlich dar, welche Möglichkeiten es für die Politik gibt, von Open Innovation zu lernen. Dabei wird auch auf Obama verwiesen, dessen Berater schon frühzeitig, die neuen Möglichkeiten genutzt haben. Das ist also nicht sehr neu.  Auch das Projekt Stuttgart 21 muss dafür herhalten, dass Open Innovation in der Politik genutzt werden kann. Es geht in dem Artikel allerings begrifflich etwas drunter und drüber. Im Fall Obama kommt Crowdsourcing ins Spiel, ohne dass der Bezug zu Open Innovation klar wird. Was ist der Unterschied, wo liegen die Gemeinsamkeiten? In meinem Konferenzbeitrag Freund, R. (2010): Open Innovation, Open Evaluation and Crowdfunding bin ich gerade diesen Zusammenhängen nachgegangen (Veröffentlichungen). Bei Stuttgart 21 könnte man anmerken, dass die Einbeziehung der Stakeholder ein bekanntes Projektmanagement-Instrument ist, und weniger mit Open Innovation zu tun hat. Oder? Darüber hinaus kann man auch argumentieren, dass diese Entwicklungen auf die Reflexive Modernisierung mit ihren Entgrenzungstendenzen zurückzuführen sind. Alles eine Frage der Perspektive. Es stellt sich für mich also nicht so sehr die Frage, was die Politik von Open Innovation lernen, sondern wie lange die Politik die gesellschaftlichen Entwicklungen noch ignorieren kann – und das hat nicht alleine mit dem Business Modell Open Innovation zu tun. Der Bezug auf Open Innovation greift in dem oben genannten Artikel somit zu kurz.  Siehe dazu auch das Sonderforschungsprojekt SFB 536  (13.12.2013 Link nicht mehr aktiv) oder Nach Crowdsourcing nun Crowdfunding – und was kommt danach?

Verlängerung des Markenschutzes um 10 Jahre

Vor zehn Jahren haben wir uns die Marke

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schützen lassen. In diesem Jahr war es an der Zeit, diesen Schutz zu verlängern. In der Zwischenzeit liegt uns die schriftliche Bestätigung des Patent- und Markenamtes vor, dass der Markenschutz bis 2020 verlängert wurde. In den letzten Jahren ist das Thema “Wissen” immer stärker in den Mittelpunkt gerückt, daher passt die eingetragene Marke immer besser in die Zeit. Nicht Geld regiert die Welt, sondern

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Professionelle Internetrecherche und Wissensmanagement

Es gibt verschiedene Strategeien mit den vielen Daten und Informationen umzugehen. Eine ist, diese zu reduzieren, was eine nicht angemessene Vereinfachung wäre. Die zweite Möglichkeit ist, sich einzugestehen, dass man doch nichts machen kann (Ohnmachtsgefühl). Es gibt allerdings auch die Chance, die Daten- und Informationsflut bewältigen zu wollen. Dieser optistische und zukunftsorientierte Ansatz wird durch die gute und übersichtliche Webseite Professionelle Internetrecherche und Wissensmanagement (Online-Tutorium zum Selbststudium) unterstützt. Es zeigt sich, dass man noch viele “hilfreiche Geister” nutzen kann, um sich selbst zu organisieren. Die daraus entstehende Daten- und Informationsbasis ist Grundlage für die individuelle Wissenskonstruktion.

Freund, R. (2010): Vernetzt lernen. Weiterbildung im Web 2.0

kurseMein Artikel Freund, R. (2010): Vernetzt lernen. Weiterbildung im Web 2.0. In: RKW Magazin 3/2010, S. 42-45 (PDF) stellt die verschiedenen technologischen Möglichkeiten dar und geht der Frage nach, wie diese für selbstorganisierte Lernprozesse in Unternehmen genutzt werden können. Darüber hinaus erläutere ich noch, welche Trends zu erwarten sind und was beim Lernen im Web 2.0 zu beachten ist: Von E-Learning (E minus Learning) zu Learning plus Web 2.0. Sollten Sie dazu noch Fragen haben, so können Sie sich an mich wenden. Ich sende Ihnen auch gerne weitere Informationen zum Thema zu. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Robert Freund Newsletter 2010-08+09 an alle Abonnenten versandt

Heute haben wir den Robert Freund Newsletter 2010-08+09 an alle Abonnenten versandt. Alle bisher erschienenen Newsletter finden Sie auf dieser Seite als PDF-Dateien.  Sollten Sie an unserem monatlich erscheinenenden (kostenlosen) Newsletter interessiert sein, so senden Sie uns bitte eine E-Mail. Wir nehmen Sie gerne in unseren Verteiler auf. Denn Sie wissen doch:

 

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Wissensbilanz – Made in Germany gastierte gestern in Wetzlar

Gestern Nachmittag gastierte die Wissensbilanz – Made in Germany in Wetzlar. Gastgeber waren das CompetenceCenter Duale Hochschustudien StudiumPlus (CCD) und die Fachhochschule Gießen-Friedberg (Programm). Herr Dr. Schäkel begrüße zunächst die Teilnehmer und stellte das CCD vor. Anschließend gab Herr Prof. Hohmann eine kurze Einführung in das Thema, wobei er auf die wichtige Rolle von Wissen in unserer Gesellschaft und für Unternehmen hinwies (Wissensökonomie). Danach stellte ich die Wissensbilanz – Made in Germany (Historie, Methode, Ablauf, Ergebnisse, Toolbox) vor. Herr Fischer (Fischer Werkzeugtechnik) machte in seinem Vortrag deutlich, wie wichtig die Wissensbilanz – Made in Germany für sein Unternehmen war und ist. Die in diesem Jahr durchgeführte zweite Wissensbilanz – Made in Germany zeigte deutlich auf, wie sich die verschiedenen Einflussfaktoren seit der ersten Wissensbilanz – Made in Germany (2007) verbessert haben. Herr Offen (VR Bank Südpfalz eG) stellte die Gründe dar, warum sein Unternehmen die Wissensbilanz – Maden in Germany selbst genutzt hat und warum dieses Instrument aus Bankensicht auch für KMU geeignet ist. Abschließend beantworteten wir die vielen spannenden Fragen, und gaben noch einige praktische Hinweise. Bei einem kleinen Imbiss konnten wir letztendlich noch in Einzelgesprächen sehen, wie interessiert die Teilnehmer an der Wissensbilanz- Made in Germany sind.

Know-How-Transfer von Alt zu Jung (und umgekehrt)

Der demographische Wandel erinnert Unternehmen daran, dass Wissen zu einem großen Teil implizit vorhanden ist. Diese Dimension zu erschließen ist nicht so einfach, wie das festhalten von explizierbarem Wissen in IT-Systemen (als Daten und Informationen). Implizites Wissen von erfahrenen Mitarbeitern im Unternehmen zu halten ist eine Aufgabe, die sich ABB schon vor einigen Jahren gestellt hat. “Knapp die Hälfte der ABB-Mitarbeiter war 2009 älter als 45 Jahre und wechselt damit innerhalb der nächsten 20 Jahre in den Ruhestand” (Welt kompakt vom 27.09.2010). Der notwendige Know-how-Transfer von Alt zu Jung wurde im Projekt Generations systematisch thematisiert und angegangen, denn das Wissen der Mitarbeiter (und hier gerade das implizite Wissen) bildet oftmals die Grundlage für den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens. Es verwundert schon ein wenig, dass viele Unternehmen im Gegensatz zu ABB sehr spät mit entsprechenden Programmen starten. Möglicherweise liegt ein unzureichendes Wissensverständnis vor, das zu sehr auf explizites Wissen ausgerichtet ist.