Open-I: 1.3 Mio. EUR für ein Projekt zu Open Innovation

open-i-02.jpgAus der Pressemitteilung zu Open-I : “Open Innovation hat das Potential die Innovationsfähigkeit von Unternehmen radikal zu steigern. Wie Unternehmen konkret vorgehen können, welche Herausforderungen dabei zu meistern und welche Hindernisse zu berücksichtigen sind, erkunden Forscher der Handelshochschule Leipzig (HHL), der Universität Erlangen-Nürnberg und der Technischen Universität München im interdisziplinären Verbundprojekt “Open-I“. Vom Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie dem Europäischen Sozialfonds wurden hierfür jetzt rund 1,3 Mio. EUR bewilligt.” Es freut mich sehr, dass die Forschungen zu Open Innovation intensiv gefördert werden. Möglicherweise merken auch bald Unternehmen, dass sie von Open Innovation profitieren können…

SizeGermany: Braucht man diese Messungen?

Puppe1.jpgAuf der Website von SizeGermany ist folgendes zu lesen: “SizeGERMANY ist die erste Reihenmessung in Deutschland, die mit modernster Bodyscanning-Technologie einen repräsentativen Querschnitt der gesamten Bevölkerung vermisst. In wenigen Minuten werden so über 70 verschiedene Körpermaße abgenommen – bisher waren es selten mehr als 25 verschiedene Maße.” Immerhin sind es 12.000 Personen, die in ganz Deutschland vermessen wurden. Ende des Jahres, bzw. Anfang 2009 sollen die Ergebnisse veröffentlicht werden. Marina Anselm geht in ihrem Artikel Auf der Suche nach der wahren Größe (DIE WELT, 17.07.2008) auch auf SizeGermany ein und erwähnt, dass die Schuhhersteller in diesem Jahr 5.000 Menschen haben vermessen lassen. Durchgeführt wurde diese Aktion von dem Prüf- und Forschungsinstitut Pirmasens. Ziel dieser Aktionen ist es, die veralteten Tabellen für Standardgrößen zu aktualisieren. Immerhin “hat die Bekleidungsindustrie zwar 1994 eine Reihenmessung von Frauen durchführen lassen, doch die Männer wurden 1978 das letzte Mal vermessen” (Quelle: Auf der Suche nach der wahren Größe). Es ist verständlich, wenn Automobilhersteller an solchen Messungen interessiert sind, da die Entwicklungszeit für ein neues Auto zwischen 36 und 60 Monaten liegt. Dass die Bekleidungsindustrie solche Messungen immer wieder gerne in Auftrag gibt verwundert, wenn man weiss, dass es heute durchaus möglich ist, mit Hilfe von Lasercutter JEDES individuelle Maß in Kürze herzustellen. Diese Möglichkeiten werden unter anderem in dem EU-Projekt LEAPFROG untersucht: Mass Customization in der Bekleidungsindustrie. Einige Unternehmen wie TommyKlein nutzen die neuen Möglichkeiten auch schon. Um auf meine Frage in der Überschrift zu dem Blogbeitrag zurückzukommen: Man braucht diese Messungen heute nur noch in Ausnahmefällen. Besser ist es, wenn Unternehmen aus der Bekleidungsbranche die Potenziale von Mass Customization und auch Open Innovation nutzen, um die jährliche Verschwendung in Höhe von 300 Mrd. $ zu reduzieren. Diese enorme Summe kommt durch die Produktion von Standardteilen/-größen zustande, die dann nicht verkauft werden. Standardgrößen, die man mit Hilfe von Messungen wie SizeGermany herausfinden will… Siehe dazu auch

  1. Mass Customization and Personalization. Was versteht man darunter? >mehr
  2. LEAPFROG: Das EU-Projekt zu Mass Customization in der Bekleidungsindustrie >mehr
  3. TommyKlein – individual Tailoring: Ein Selbstversuch >mehr
  4. Mass Customization in der Bekleidungsindustrie von Korea >mehr
  5. Was haben die großen Füße der Südafrikanerinnen mit Mass Customization zu tun? >mehr
  6. Was hat der Ballenbreitengrad mit Mass Customization zu tun? >mehr
  7. Mass customized shoes: So wird es gemacht >mehr
  8. Schuhe für das 21. Jh.: Warum nicht gleich richtig? >mehr
  9. CATER: Mass Customization in der Autoindustrie – From “a” vehicle to “my” vehicle >mehr
  10. Mass Customization in der Autoindustrie >mehr
  11. Was hat Prokrustes mit Mass Customization zu tun? >mehr

Unsinn in Cicero 12/2007 zu Mass Customization

cicero.jpgDie Berichte, in denen Unsinn über die hybride Wettbewerbsstrategie Mass Customization geschrieben wird, nehmen kein Ende. Ein weiteres Beispiel dieser unrühmlichen Artikel ist in Cicero Ausgabe 12/2007 unter dem Titel Die Me-Volution erschienen. Die Ausgabe hatte eine Auflage von 160.000, wobei jede Titelseite ein anderes Bild enthielt. Diese Individualisierung der Titelseite wird schon als Mass Customization bezeichnet. Dem Autor ist möglicherweise nicht bekannt, dass Individualisierung nur eine der vier Ebenen von Mass Customization ausmacht. Weiterhin liest man folgendes:” Der Zukunftsforscher Mathias Horx erkennt darin einen avangardistischen Geselschaftstrend.” Das schlägt dem Faß den Boden aus, denn schon 1971 hat Tofler in seinem Buch “Future Shock” über diese Möglichkeiten geschrieben. Den Begriff Mass Customization hat Davis dann 1987 geprägt und Pine hat mit seinem Buch 1993 der hybriden Wettbewerbsstratgie zum Durchbruch verholfen. Das kann man alles auf verschiedenen Webseiten/Weblogs im Netz nachlesen (Natürlich auch in meinem Blog und in meinen Konferenzbeiträgen). Es wäre schön, wenn die Redaktionen Beiträge auf ihre Qualität prüfen würden – das würde allerdings Recherchearbeit voraussetzen…

Gastbeitrag im Blog von Frank Piller zur MCP-CE 2008

blog-frank-piller.jpgFür den bekannten Blog von Frank Piller konnte ich einen Gastbeitrag (Englisch) zur dritten MCP-CE 2008 schreiben – Danke Frank. Die Konferenz hat das Ziel, Mass Customization und Open Innovation in Osteuropa bekannter und für Organisationen nutzbar zu machen. Es freut mich sehr, dass die von mir initiierte Konferenz auf Interesse gestoßen ist, und auch in 2010 wieder stattfinden wird – dann schon zum vierten Mal. Schauen Sie sich doch den Beitrag einmal an und stöbern Sie in den vielfältigen Informationen, die Frank Piller zu Mass Customization, Personalization und Open Innovation zusammengestellt hat – es lohnt sich.

Vier von zehn Unternehmen in Zukunftstechnologie-Branchen setzen auf Open Innovation

Maschine2.jpgDie Ergebnisse der Studie Zerfaß, A.; Ernst, N. (2008): Kommunikation als Erfolgsfaktor im Innovationsmanagement. Ergebnisse einer Studie in deutschen Zukunftstechnologie-Branchen zeigen, dass schon vier von zehn Unternehmen Open Innovation einsetzen (S. 22). Auf den Seiten 20-21 finden Sie eine Gegenüberstellung des klassichen Innvationsansatzes und Open Innovation – allerdings nach Chesbrough. Eine weitere wichtige Erkenntnis ist, dass Wissen eingebunden, aber nicht abgegeben wird (S. 25). Insgesamt stellt diese Studie deutlich die wichtige Rolle von Open Innovation in Zukunftsbranchen dar. Dabei kommt auch heraus, dass es noch Verbesserungspotenzial gibt.

Buhse, W.; Stamer, S. (Hrsg.) (2008): Enterprise 2.0: Die Kunst, loszulassen

die-kunst-loszulassen.gifDas Buch Buhse, W.; Stamer, S. (2008): Enterprise 2.0: Die Kunst, loszulassen enthält Fachbeiträge vieler namhafter Autoren. Was versteht man unter Enterprise 2.0? In der Einleitung von G. Hamann findet man den Hinweis, dass Enterprise 2.0 von dem Prinzip der losen Kopplung ausgeht – Granovetter (1973): The Strength of Weak Ties. Das hat natürlich erhebliche Kosequenzen für Organisationen (S. 15): “Insofern ist es an der Zeit, den Markt richten zu lassen. Er wird jene belohnen, denen es gelingt, eine Organisation aufzubauen, in der die Arbeiter der Wissensökonomie besonders produktiv sind. Und dafür liefert dieses Buch zweifellos viele Anregungen.” Auf S. 99 enthält das Buch auch einen Artikel von Reichwald/Möslein/Piller, der sich mit der Interaktiven Wertschöpfung befasst. Wie Sie als Leser meines Blogs wissen, sind Open Innovation, Individualisierung usw. Elemente der Interaktiven Wertschöpfung. Insofern habe ich in dem Buch viele Querverbindungen zu den von mir kommentierten Themen gefunden – freut mich natürlich…

Skiba, F.; Herstatt,C. (2008): Integration of innovative users as source of service innovations

Gaeste1.jpgIn dem Arbeitspapier 54 Skiba, F.; Herstatt, C. (2008): Integration of innovative users as source of service innovations untersuchen die Autoren die Anwender-Integration in der deutschen Service-Industrie. Aus dem Abstract: “Results show that service companies like companies from other industries actively pursue the development of radical innovations. We find that service companies do not integrate users by random. Instead a service company’s level of importance for radical innovation significantly determines both, choice of users integrated as well as choice of integration instruments deployed.” Weiterhin findet man auf Seite 31: “In our study, however, we discover that companies integrating users very much value their idea contributions with regard to ‘originality’, ‘produciblity’ and also ‘stickiness’, meaning that they would not have come across those ideas themselves. In addition our findings demonstrate that for service companies any increase in especially using integration instruments which are considered easy to apply (Alam, 2002), e.g., ‘interviews/questionnaires’ and ‘complaint management’, results in the most significant quality improvements in quality of generated.” Mit relativ einfachen Mitteln kann man an die so wertvollen Sticky Informations kommen, die nicht so einfach aus den gesammelten Daten und Informationen der Webplattformen zu gewinnen sind. Die oftmals starke Technologieorientierung der Unternehmen bei der Kunden-Interaktion sollte überprüft werden, da sie nur einen (zwar wichtigen, aber eben nur) begrenzten Teil der gesamten Interaktion ausmacht.

Hanekop/Wittke (2008): Die neue Rolle der Anwender in internetbasierten Innovationsprozessen

AmTelefon11.jpgDer Beitrag Hanekop,H.; Wittke, V. (2008): Die neue Rolle der Anwender in internetbasierten Innovationsprozessen ist erschienen in Arbeits- und Industriesoziologische Studien, Jahrgang 1, Heft 1, Mai 2008, Seite 7-28 (Gesamtausgabe). Dabei wird untersucht, wie sich die Rolle der Anwender verändert hat und welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, um den Anwender heute in die Wertschöpfung zu integrieren: “Neuere ökonomische Ansätze propagieren daher eine weitreichende Öffnung der Innovationsstrategien von Unternehmen für die Beteiligung von Kunden oder Anwendern. Insgesamt leidet die Debatte allerdings aus unserer Sicht darunter, dass die Beteiligung der Anwender in diesen höchst arbeitsteiligen Innovationsprozessen nicht differenziert analysiert wird – ihre konkrete Rolle bleibt vage. Auf der Basis vorliegender Studien über die Open Source Softwareentwicklung und Wikipedia zeigen wir, dass Anwender während des gesamten Entwicklungsprozesses mit kleinschrittigen, insgesamt aber sehr weit reichenden Verbesserungen zur Optimierung und Weiterentwicklung von Produkten- und Leistungen beitragen. Diese Form der Anwenderbeteiligung ist allerdings – so unsere These – organisatorisch und sozial höchst voraussetzungsvoll.” Die Autoren schlagen daher (aus meiner Sicht durchaus berechtigt) vor, die Beteiligung/Integration der Anwender noch differenzierter zu analysieren. Ein Beitrag, der die aktuelle Diskussion belebt. Auch aus meiner Sicht, ist die Interaktion mit dem bzw. den Kunden noch weiter zu untersuchen. In meinem Konferenzbeiträgen zur MCPC 2007 und zur MCP-CE 2008 schlage ich daher vor, dieses Thema mit Hilfe der Multiplen Kompetenz anzugehen. Wie Sie wissen, ist das auch ein Teil meines Promotionsvorhabens.

Kleemann/Voß/Rieder (2008): Crowdsourcing und der Arbeitende Konsument

crowdsourcing-und-arbeitendee-konsument.jpgDer Artikel Kleemann/Voß/Rieder (2008): Crowdsourcing und der Arbeitende Konsument ist erschienen in Arbeits- und Industriesoziologische Studien, Jahrgang 1, Heft 1, Mai 2008, Seite 29-44 (Gesamtausgabe) und befasst sich mit der neuen Beziehung zwischen Unternehmen und Konsumenten: “Der Beitrag beschäftigt sich mit dem Phänomen ´Crowdsourcing´, also mit dem Outsourcing unternehmenseigener Aufgaben an die Internetöffentlichkeit. Crowdsourcing ist eine der jüngsten Entwicklungen im länger währenden Prozess des Wandels der Beziehung zwischen Unternehmen und Konsumenten. Der dabei neu entstehende Typus Konsument, der Arbeitende Konsument, stellt traditionelle Ansichten darüber, was Konsumenten sind und wie sich diese verhalten, grundlegend infrage.” Siehe dazu auch die Beiträge zu Swarm Intelligence oder auch Open Innovation, Crowdsourcing usw bzw. das online verfügbare Buch Eric von Hippel (2005): Democratizing Innovation.

Rapid Manufacturing Research Group: The World´s leading Research Group

rapid-manufacturing-researchgroup.jpg“The Rapid Manufacturing Research Group (RMRG) within the Wolfson School of Mechanical and Manufacturing Engineering at Loughborough University is recognised as the Worlds leading research group in the field of Rapid Manufacturing (Virtual Tour)” Rapid Prototyping und Rapid Manufacturing sind Kernelemente für Mass Customization and Open Innovation. Mit Hilfe neuer Verfahren ist es möglich, Losgröße 1 wirtschaftlich und individuell zu produzieren. Vielen Unternehmen sind diese neuen Ansätze (leider) immer noch zu wenig bekannt. Schon in den 80er Jahren habe ich beispielsweise auf der Basis von AutoCad-Daten und der Stereolithografie-Methode erste Muster herstellen lassen. Wenn ich das in Unternehmen erzähle, ernte ich oftmals ungläubiges Staunen. Bedenkt man, was sich auf diesem Gebiet in den letzten 20 Jahren alles getan hat, so bieten Rapid Prototyping und Rapid Manufacturing heute enorme Möglichkeiten, Wertschöpfungsketten zu optimieren. Informieren Sie sich doch weiter auf der Konferenzwebsite Rapid Manufacturing Conference, beim Fraunhofer IPA Rapid Product Development & Manufacturing, im RTejournal der FH Aachen oder aber bei eMachineShop.