True uncertainty and not risk: Was heißt das?

Wenn man sich den Unterschied zwischen Risiken und der Knight´schen Unsicherheit (Unbestimmtheit) klar machen will, so ist es ratsam, sich das Original anzusehen. In Knight, F. H. (1921): Risk, Uncertainty and Profit formuliert Knight deutlich:

“It will appear that a measurable uncertainty, or ´risk´ proper, as we shall use the term, is so far different from an unmeasurable one that it is not in effect an uncertainty at all. We shall accordingly restrict the term “uncertainty” to cases of the non-quantitive type. It is this ´true´ uncertainty, and not risk, as has been argued, which forms the basis of a valid theory of profit and accounts for the divergence between actual and theoretical competitio”.

Diese Nicht-Quantifizierbarkeit ist ein wesentliches Kriterium der Knight´schen Unsicherheit und (wie hier argumentiert wird) hängt diese mit unternehmerischem Profit zusammen. Doch wie kann man mit solchen Knight´schen Unsicherheiten umgehen?

Der Mensch ist dazu in der Lage, es ist daher nicht verwunderlich, dass das Subjekt immer mehr in die betriebliche Organisation von Arbeit zurückkehrt – dabei spielen die Kompetenzen der Mitarbeiter eine zentrale Rolle. Siehe dazu auch Der Mensch als geistiges und praktisches Wesen und Multiple Kompetenzen

Kompetenzen und Multiple Intelligenzen hängen zusammen, aber wie?

Ich möchte den Artikel Zawacki-Richter/Bäcker/Hanft (2010): Denn Sie wissen nicht, was sie tun… Portfolios zur Dokumentation von Kompetenzen in einem weiterbildenden Masterstudiengang (Zeitschrift für MedienPädagogik, 18, S. 1-23) zum Anlass nehmen, den aktuellen Stand der Diskussion zu beleuchten. In dem Artikel beschreiben die Autoren die Notwendigkeit, Portfolios als qualitative Methode für die Kompetenzdarstellung zu nutzen. In der Begründung wird auf S. 2 auf Connell/Sheridan/Gardner (2003) verwiesen, die Kompetenzen als “realized abilities” sehen. Leider wird darauf nicht weiter eingegangen.  Connell/Sheridan/Gardner zeigen nämlich deutlich auf, wie Multiple Intelligenzen und Kompetenzen zusammen hängen. Gerade das wäre allerdings an dieser Stelle zu hinterfragen gewesen. In meiner abgegebenen Dissertation bin ich gerade diesen Zusammenhängen nachgegangen. Sobald das Promotionsverfahren abgeschlossen und die Arbeit veröffentlicht wurde, werde ich den Gedanken noch einmal ausführlicher darstellen. Siehe dazu auch Multiple Kompetenzen.

Bildung, Lernen, Wissen: Ein Plädoyer für einen Paradigmenwechsel

In vielen Blogbeiträgen und verschiedenen Konferenzpaper habe ich auf den Zusammenhnag zwischen unserem industriell ausgerichteten Bildungssystem und dem dazu passenden industriell geprägten Wirtschaftssystem hingewiesen. Das Video visulalisiert die Zusammenhänge sehr schön und verweist darauf, dass wir es uns nicht mehr erlauben können, die Potenziale der Menschen zu verschleudern. Es ist Zeit, die Zusammenhänge zwischen Bildung, Lernen und einer stärker wissensbasierten Ökonomie zu erkennen und die notwendigen Veränderungen einzuleiten. Da die politisch Verantwortlichen dazu offensichtlich nicht in der Lage sind, sollte sich jeder Einzelne fragen, wie er sich auf die Veränderungen einstellen kann. Siehe dazu auch auch Multiple Intelligenzen.

Das ´Bauchgefühl´: Eine unbewusste Intelligenz?

Wir gehen in vielen Bereichen der Wissenschaft und besonders in der Ökonomie von rationalen Entscheidungen aus, die auf Basis vollständig vorliegender Informationen, rational getroffen werden. Andererseits können wir viele Geschichten erzählen, wo wir uns auf unser Bauchgefühl verlassen haben. Doch was ist das nur? Prof. Dr. Gigerenzer hat dazu ein bekanntes Buch geschrieben: Gigerenzer, G. (2007): Bauchentscheidungen. Im Untertitel nennt er es: Die Intelligenz des Unbewussten und die Macht der Intuition. Der Autor geht dabei auch von einem Intelligenzverständnis aus, das von der klassischen Messintelligenz (IQ) abweicht. “Häufig ist Intelligenz ohne bewusstes Denken am Werk” (S. 24). Für hochkomplexe Handlungen ist die Intuition, die Bauchentscheidung, oder die unbewusste Intelligenz entscheidend. Siehe dazu auch Multiple Intelligenzen, Unternehmer sind gar nicht die rationalen Entscheider, für die sie sich halten, Die Welt bleibt unberechenbar.

Abicht, L. (2010): Offene Zukunft: Menschliche Potenziale für eine neue Welt

Das Buch Abicht, L. (2010): Offene Zukunft: Menschliche Potenziale für eine neue Welt (Leseprobe) befasst sich mit den gesellschaftlichen Veränderungen und der Notwendigkeit, alle menschlichen Potenziale zu erschließen. Dabei leitet der Autor hin zu einer nicht mehr rational zu bestimmenden Zukunft, die er als offene Zukunft bezeichnet. Daraus ergeben sich vielfältige Konsequenzen, die beschrieben werden: Dynamische Systeme, Komplexität, Rückkopplungen, divergentes Denken usw. Interessant ist, dass Abicht auf Seite 147 auf die Multiple Intelligenzen Theorie eingeht und formuliert: “Der umfassende Charakter dieser Intelligenzenart (oder sollte man sie doch besser als Fähigkeiten bezeichnen?) könnte zu einer weitreichenden Schlussfolgerung führen: Die Intelligenzen umfassen alle Arten menschlicher Geistestätigkeit vom rationalen Denken über die emotionalen Prozesse bis hin zu den intuitiven Vorgängen. Und damit ist Intelligenz weitaus mehr als rationales Denken”. Es freut mich, dass hier die großen Veränderungen unserer Zeit mit der Erweiterung des Intelligenzkonstrukts verknüpft werden. Es scheint, dass die Multiple Intelligenzen Theorie eine bessere Passung zur Realität aufweist.

Fritz Böhle: Der Mensch als geistiges und praktisches Wesen

Der Vortrag Böhle, F. (2006): Der Mensch als gesitiges und praktisches Wesen (Video, Ringvorlesung mit Folien) hat den Untertitel “Verborgene Seiten intelligenten Handelns”. Der Autor weist sehr überzeugend darauf hin, dass die klassischen Unterscheidungen Mensch vs. Natur, geistige Arbeit vs. körperliche Arbeit usw. obsolet geworden sind. Experten beispielsweise nutzen für die Problemlösung oftmals ihr “Gespür”, oder man sagt, sie haben einen “guten Riecher” für die Situation gehabt. Gerade in komplexen Problemlösungssituationen zeigen sich Grenzen der rationalen, scheinbar objektiven Analyse. Es kommt dann stattdessen auch auf die subjektiven Eigenschaften eines Menschen an. Dieses sowohl-als-auch mit ihren vielfältigen Rückkopplungen sind der Schlüssel zur Bewältigung von Unbestimmtheit/Unsicherheit. Es wird Zeit, dass das Menschenbild entsprechend erweitert wird. Siehe dazu auch Multiple Intelligenzen oder Multiple Kompetenzen.

Europa 2020: Eine Strategie für intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum

Nach dem Scheitern der Ziele für 2010 hat die EU nun ein neues Papier entwickelt, die den Zeitraum bis 2020 skizzieren soll. Es geht dabei um “Eine Strategie für intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum“. Mich interessiert dabei, was man unter einem intelligenten Wachstum versteht. Auf Seite 3 findet man folgendes dazu: “Intelligentes Wachstum: Entwicklung einer auf Wissen und Innovation gestützten Wirtschaft”. Warum heisst es dann nicht “Entwicklung einer wissens- und innovationsgestützten Wirtschaft”? Warum benutzt man den Begriff “Intelligentes Wachstum”? Intelligentes Wachstum ist nicht unbedingt gleich zu setzen mit wissens- und innovationsgestützem Wachstum.  Im Text findet man weiterehin Begriffe wie “intelligente Regulierung”, “intelligente Netze” usw. Wie wäre es noch mit intelligenten Menschen? Davon ist allerdings nicht die Rede. Siehe dazu auch Multiple Intelligenzen

Von Business Intelligence zu intelligentem Business

In dem Blogbeitrag von Marc McDonald (2010): Without the Business in Business Intelligence, BI is Dead! bezieht sich der Autor auf die 2010 Gartner Excecutive Program CIO Survey, in der Business Intelligence 2009 auf Platz 5 abgerutscht ist. McDonald weist darauf hin, dass die reine Technologie-Fokussierung nicht mehr ausreicht. Dem kann ich nur zustimmen. Es wird Zeit, Business Intelligence zu einem intelligenten Business weiter zu entwicklen. Wie schon in anderen Beiträgen von mir erläutert, habe ich manchmal das Gefühl, dass wir von intelligenten Produkten/Technologien usw. sprechen, allerdings dumme Menschen/Kunden unterstellen. Ziehen wir den Rahmen etwas weiter und Fragen uns, was intelligentes Business ausmacht. Dazu gehören natürlich intelligente Menschen/Kunden, intelligente Organisationen usw. Nur die entscheidende Frage ist: Was wird in diesem Business unter Intelligenz verstanden? Ist es der Klassiker, der Intelligenz-Quotient, oder sind etwas Intelligenzkonstrukte, die den Intelligenzbegriff erweitern: Multiple Intelligenzen?  Die Beantwortung der Frage entscheidet, wie intelligentes Business ausgefüllt und umgesetzt werden sollte. Siehe dazu auch: Was macht eine intelligente Organisation aus?

FG Berufsbildungsforschung (2009): Berufliche Kompetenzen messen

In dem Zwischenbericht der FG Berufsbildungsforschung (2009): Berufliche Kompetenzen messen geht es um das Projekt KOMET der Bundesländer Bremen und Hessen. Die Autoren skizzieren einen Begründungsrahmen für ein zeitgemäßes Kompetenzmodell. Auf Seite 6 werden vier Eckpunkte genannt. Im ersten Punkt wird gleich auf die Arbeiten von Howard Gardner zur Multiple Intelligenzen Theorie verwiesen. Es zeigt sich auch hier wieder die enge Verbindung zwischen Intelligenz- und Kompetenzdebatte. Siehe dazu auch Multiple Kompetenzen.

Multiple Intelligences Institute und das MI World Symposium

Für die Koordination der weltweiten Aktivitäten zur Multiple Intelligenzen Thorie gibt es nun das Multiple Intelligences Institute: “The Multiple Intelligences (MI) Institute is committed to the understanding and application of Multiple Intelligences Theory in educational settings, from pre-school through adult education.”

Darüber hinaus wird es in 2010 das MI World Syposium vom in Peking (30.05.-01-06.2010) und in Singapur (03.-04.06.2010) geben: “The MI Institute will hold its inaugural MI World Symposium in 2010 in two cities: Beijing between May 30-June 1, 2010 and Singapore between June 3-4, 2010.  Presenters (including Howard Gardner) will represent MI practices (…).”