Exzellenzinitiativen für Ingenieure, Werkzeugmacher, Tischler?

Bauarbeiter01.jpgIn dem Essay Du bist Elite schreibt Detlef Gürtler heute in DIE WELT über die Vergeudung von Potenzialen in Deutschland. Neben einigen Allgemeinplätzen wie “Der entscheidende, der einzige Rohstoff, über den Deutschland verfügt, sind seine Menschen, und in der Wissensgesellschaft des 21. Jahrhunderts” findet man auch differenziertere Beurteilungen: “Je besser Menschen in der Lage sind, ihre Einzigartigkeit zu entwickeln, ihre Besonderheit zu betonen, desto höher ihre Erträge und desto höher auch die Produktivität der Gesellschaft.” Es wird deutlich, dass die wissensbasierte Gesellschaft nicht nur Akademiker braucht, sondern die Potenziale auf allen Ebenen erschlossen werden sollten. Dazu gehört auch eine entsprechende Entlohnung. In Deutschland werden immer noch die Leistungen (Wertschöpfungen), die direkt am Kunden erbracht werden (Verkäuferinnen, Pflegedienste, usw.) am schlechtesten bezahlt. Berechtigt fragt der Autor deshalb: “Aber wo sind die Exzelenzinitiativen für Ingenieure, für Werkzeugmacher, für Tischler?” Deutschland hat “einen immensen Nachhobedarf an Investitionen bei der Investition in Menschen, in Köpfe, in Humankapital.” Der Autor hat mit diesem Essay einen wichtigen Beitrag geliefert, da der Artikel die Elite-, bzw. Exzellenzdiskussion erweitert und auf die vielen unterschiedlichen Potenziale von Menschen verweist. Wie Sie als Leser meines Blog wissen, favorisiere ich die Multiple Intelligenzen Theorie, um die Potenziale von Menschen zu erschließen. Es scheint der richtige Weg zu sein …

Bergmann, G.; Daub, J. (2006): Relationales Innovationsmanagement

bergmann.jpgIn dem Beitrag Bergmann/Daub (2006): Relationales Innovationsmanagement – oder: Innovationen entwickeln heißt Lernen verstehen (Publiziert in: Heft 2/ 2006 der ZfM, S. 112-167) beschreiben die Autoren einen etwas anderen Zugang zum aktuellen Thema Innovationsmanagement. Auf Seite 2 heißt es: “Der Aufsatz rückt die eigentlichen Produktionsbedingungen von Innovationen, die Wahrnehmungsmuster und Handlungsstrukturen der Organisationen in den Mittelpunkt. Es wird gezeigt, dass mit systemtheoretischen Analysen ein neues Verständnis der Entwicklungsbedingungen von Innovationen möglich ist. Die Theorie der Selbstorganisation ermöglicht dabei Einblicke in die emergenten Wege der Komplexitätsbewältigung. Die Kognitionswissenschaften und der Konstruktivismus geben Hinweise auf die sehr unterschiedliche Wahrnehmungs-, Entscheidungs- und Kommunikationsformen.” Es ist interessant zu beobachten, wie sich die Innovations-, Wissens- und Kompetenzdebatte annähern. Das stellte ja auch Rauner (2004) fest und schlug vor, von dem Konzept der Multiplen Kompetenzen zu sprechen, wobei er ausdrücklich auf die Erkenntnisse der Intelligenzdebatte (Multiple Intelligenzen Theorie) verwies.

Multiple Intelligences and Leadership

nachdenken5.jpgIn dem Paper Thatcher, A.; James, J.; Todd, A. (2005): Multiple Intelligences: Imagetic Scenarios in the communication of leadership vision (Proceedings of CybErg2005) stellen die Autoren den Zusammehnag von Multiple Intelligenzen Theorie und Leadership dar (Seite 3): “In the Theory of Multiple Intelligences, defended by Gardner (1994), there is direct relationship between Leadership and Intelligence. The author states that leadership is the process that occurs inside the minds of an individual who lives within a certain culture. Gardner (2000) identified the four types of multiple intelligences that enhance leadership development. According to his model, leadership requires abilities in the intra-personal, inter-personal, linguistic and existential areas at different levels. So, it is important to evaluate the unique combination of abilities that can direct someone to a particular vocational post, says Gardner (1996). The consequence of verifying and analyzing these combinations and the level of intelligence of the most recognized leaders is an organization that is also intelligent. It was within this perspective that Carvalho (2003) identified the conceptual relation between leadership vision and multiple intelligences.” Es wäre daher angemessen, wenn sich Führungskräfte stärker mit der Multiple Intelligenzen Theorie befassen würden …

Stefanakis, E. (2002): Multiple Intelligences and Portfolios. A window into the learners mind

stefanakis-evangelista-multiple-intelligences-and-portfolios.jpgDas Buch Multiple Intelligences and Portfolios von Evangelista Stefanakis befasst sich mit den Möglichkeiten, die Multiple Intelligenzen Theorie für Schulen zu nutzen (Beispiel-Kapitel). Evangelista hat in dem Project Zero mitgearbeitet und berichtet in dem Buch von praktischen Erfahrungen: “She worked with the Harvard Project Zero on the Massachusetts Schools Network on a three-year effort to implement schoolwide portfolio assessment in thirteen urban and rural schools. The contents of this book, which include principal and teacher stories from the Cambridgeport School, grew directly from this experience.” Darüber hinaus ist ihr Portfolio-Ansatz für mich sehr interessant, da er eine Alternative bietet zu den recht simplen “Tests” zur Multiplen Intelligenzen Theorie. Wie Sie aus meinen verschiedenen Blogbeiträgen wissen, können Multiple Intelligenzen in Domänen aktiviert werden: MI ist also kontextabhängig und kann daher nicht durch einen einfachen Out-Of-Context-Text eingeschätzt werden. Dieser Zusammenhang wird oftmals als “Schwäche” der MI-Theorie angesehen – ich sehe das ein wenig anders…. Siehe dazu auch:

  1. Über den Unsinn von Intelligenztests
  2. Multiple Intelligenzen und …
  3. IQ ist kein Garant für Wohlstand
  4. Kompetenz ist kontextabhängig – Intelligenz aber auch

Willke, H. (2003): Auf dem Weg zur intelligenten Organisation

personen02.jpgHelmut Willke, Professor an der Universität Bielefeld, stellt in dem Artikel Auf dem Weg zur intelligenten Organisation den Zusammenhang von Wissensmanagement und “intelligenten Organisationen” her (2001:78): “Organisationales Wissensmanagement meint die Gesamtheit korporativer Strategien zur Schaffung einer «intelligenten» Organisation. Mit Blick auf Personen geht es um das organisationsweite Niveau der Kompetenzen, Ausbildung und Lernfähigkeit der Mitglieder; bezüglich der Organisation steht die Schaffung, Nutzung und Entwicklung der kollektiven Intelligenz, der Intelligenz des Systems, in Frage. Wissensmanagement hat das Zeug zum Megatrend in Management, Organisationsentwicklung und strategischer Ausrichtung, weil es auf der von Peter Senge, James Quinn, Gary Hamel, C.K. Prahalad, Dorothy Leonard-Barton und vielen anderen angestossenen Welle der Wertschöpfung durch organisationale Intelligenz aufsetzt und darüber hinaus in Übereinstimmung mit sozialwissenschaftlichen Ideen der Wissensgesellschaft herausstellt, dass in hochentwickelten Ökonomien Wissen zum leitenden Produktionsfaktor geworden ist (Willke,2001).”

Mein Ansatz in diesem Zusammenhang basiert auf der Multiple Intelligenzen Theorie und deutet auf multiple-intelligent Organizations mit multiple-intelligent People hin. Nach Rauner (2004) besteht hier ein direkter Zusammenhang zwischen der aktuellen Intelligenz-, Wissens- und Kompetenzdebatte, so dass er von dem Konzept der Multiplen Kompetenz spricht.

Siehe dazu in der Zwischenzeit auch meine Veröffentlichung Freund, R. (2011): Das Konzept der Multiplen Kompetenz auf den Analyseebenen Individuum, Gruppe, Organisation und Netzwerk.

Über den Unsinn von Intelligenztests

intelligenztests.jpgIn der FAZ vom 27.08.2007 schreibt Christian Geyer in seinem Artikel Schlapp! Da geht die Falle zu! über das Buch von Enzensberger, H. M. (2007): Im Irrgarten der Intelligenz. Die Züricher Zeitung hatte schon am 11.11.2006 einen Vorabdruck veröffentlicht (Siehe Blogbeitrag). In dem Artikel von Christian Geyer sind auch einige Textpassagen aus dem Buch von Enzensberger erwähnt, auf die ich mich hier wiederum beziehe. Der Untertitel des Buchs lautet: Ein Idiotenführer. Ich halte das zwar für eine sehr drastische Formulierung, stimme aber natürlich mit Enzensberger darin überein, dass der Intelligenzquotient nicht taugt, einen Menschen mit Hilfe einer Zahl zu charakterisieren. Joyce Martin nennt den IQ z.B. Irreführungs-Quotient… Enzensberger schreibt auf den Seiten 32-33 zu Intelligenztests: “Gemeinsam ist allen Rätselfragen, die der Test stellt, dass sie in der Regel nur eine einzige richtige Antwort zulassen. Das ist im Grunde ziemlich seltsam; denn in der wirklichen Welt sind solche Situationen die Ausnahme. Ganz gleich, um was es bei unseren Entscheidungen geht – um eine Bewerbung, einen Wahlkampf, eine Scheidung, einen Mietvertrag -, stets haben wir es mit zahlreichen Variablen zu tun, die noch dazu wechselseitig voneinander abhängen. Sie sind mit einem Wort “komplex.“ Aus meiner Sicht ist dieser Hinweis neben dem Kontextbezug von Intelligenz (und Kompetenz) sehr wichtig. Weiterhin ist zu lesen, dass die Verwendung von Intelligenztests durch die Rechtsprechung in den USA stark eingeschränkt wurde: “Unternehmen und Schulen ist es seit 1971 verboten, ihre Entscheidungen mit IQ-Messungen zu begründen, wenn es um Arbeits- und Studienplätze geht.” Das ist umso erstaunlicher, weil wir in Deutschland immer mehr dazu neigen, IQ-Tests in Schulen und Unternehmen stärker einzusetzen. Siehe dazu z.B. Muss der HAWIK-IV wirklich sein? Die armen Schüler … Es wird Zeit, dass wir auch in Deutschland erkennen, dass unsere Vorstellung von Intelligenz (Konstrukt) weiterzuentwickeln ist. Wie Sie als Leser meines Blogs wissen, plädiere ich dafür, die Multiple Intelligenzen Theorie zu nutzen. Hier noch einige Beiträge, die Sie interessieren könnten:

  1. Neue Studie: IQ kein Garant für Wohlstand
  2. Unsinnige Auswahlverfahren
  3. Funke (2006): Alfred Binet und der erste Intelligenztest
  4. Freund (2006): Die Multiple-Intelligenzen-Theorie
  5. Das EU-Projekt MIapp
  6. Multiple Intelligenzen in Lern-Lehrkonzepten nutzen
  7. Multiple Intelligenzen und Multiple Kompetenzen
  8. Multiple Intelligenzen und projektorientierter Unterricht

Anmerkung: Es ist immer wieder interessant zu sehen, wie Zeitungen mit dem Thema Intelligenz umgehen. Einerseits kritisch, andererseits werben die Zeitungen mit Intelligenztest, die man bequem von Zuahuse aus durchführen kann. Die FAZ bringt es sogar fertig direkt über dem oben genannten Artikel eine Anzeige zu schalten, die genau auf so einen Intelligenztest verweist. Auch DIE WELT bringt mehrseitige Übersichten zum IQ-Test heraus, die wohl eher zur Unterhaltung der geneigten Leserschaft dienen sollen und damit zur Steigerung der Auflage. Die Intelligenzdebatte bringen solche Aktionen nicht weiter – im Gegenteil.

Wirtschaft wünscht sich vom Bildungssystem einen besseren Umgang mit “Humankapital”

Unterricht2007.jpgIn der WELT AM SONNTAG erklärt Eiko Jürgens (Professor für Theorie der Schule an der Universität Bielefeld) unter der Überschrift “Länger gemeinsam lernen”, warum die Initative für die Überwindung des gegliederten Schulwesens heute nicht von linken Ideologen, sondern aus der Wirtschaft kommt. Eiko Jürgens bezieht sich unter anderem auf Pestalozzis Maxime, die da lautet: “Vergleiche nie ein Kind mit einem anderen. Respekt vor der Vielfalt und Verschiedenartigkeit als Herausforderung und Chance für einen guten Unterricht (…)”. Weiter ist zu lesen: “Die Wirtschaft (…) fragt nach gut ausgebildeten Nachwuchs und nach den Ressourcen, die das derzeitige Schulsystem unnütz verpulvert, etwa durch die Verschleuderung von wertvollem ´Humankapital´.” Diese Anmerkungen werfen natürlich die Frage auf, wie ein Schulsystem aussehen sollte, das diesen Anforderungen entspricht. Der Autor empfiehlt, die Dreigliederung des Schulsystems zu überwinden, um länger gemeinsam zu lernen. Es muss also etwas wirklich Neues sein. “Weder eine Kopie irgendeines ausländischen Systems noch eine Neuauflage des alten Gesamtschulkonzepts”. Konkreter wird Eiko Jürgens allerdings nicht mehr.

Laborant2016.jpgIch empfehle (wie Sie als Leser meines Blogs ja wissen), die Multiple Intelligenzen Theorie zu nutzen, um das Schulsystem, aber auch Lernende Organisationen besser auf die Bedürfnisse einer eher wissensbasierten Gesellschaft auszurichten. Wie die Multiple Intelligenzen Theorie mit dem Intellektuellen Kapital (Humankapital, Beziehungskapital und Strukturkapital zusammenhägt, haben Martin und Andriessen aufgezeigt. Es ist an uns, es nun umzusetzen. Siehe dazu z.B. auch folgende Beiträge:

  1. Multiple Intelligenzen und …
  2. Martin, J. (2006): Multiple Intelligences, knowledge identification and trust
  3. Andriessen, D. (2005): On the metaphorical on intellectual capital: A textual analysis
  4. Wie kann man die Multiple Intelligenzen Theorie im Unternehmen nutzen?

E-Learning und Multiple Intelligenzen (Video)

PC2004.jpgIn dem Video (Bei YOUTUBE am 03.08.2007 eingestellt) E-Learning Evolved #1: MI Theory stellt Kyle Hogan die Verbindung zwischen E-Learning und der Multiple Intelligenzen Theorie her. Kyle Hogan verpackt das Thema in einer Werbebotschaft für Prodigy Technology, einem amerikanischen Unternehmen: “MI Theory is explored relative to its role within the Prodigy Technology Learning Engine. The Learning Engine is a revolutionary E-learning tool.” Da übertreibt der gute Kyle Hogan allerdings etwas, denn die Verbindung zwischen E-Learning und MI-Theorie ist nicht so neu wie er vorgibt. In Europa haben wir das in dem EU-Projekt MIapp untersucht und herausgefunden, dass es z.B. in Irland und Skandinavien schon Plattformen gibt, die die Multiple Intelligenzen Theorie nutzen, um E-Learning besser an die Teilnehmer anpassen zu können. Nicht zuletzt möchte ich auf mein Paper zur ELearnChina2003 hinweisen, in dem ich die grundsätzliche Vorgehensweise dargestellt habe. Siehe dazu auch folgende Beiträge:

  1. IQ-Form: Plattform basiert u.a. auf der MI-Theorie
  2. EDUCE: In seiner Dissertation beschreibt Kelly (2005) eine geeignete Plattform
  3. MIapp: Das von mir initiierte EU-Projekt (2004-2006)
  4. Freund, R. (2003): Mass Customization in Education. Paper von der ElearnChina2003 in Edinburgh, Schottland
  5. Freund, R. (2004): Multiple Intelligenzen und Weiterbildung
  6. Freund, R. (2004): Mass Customization and Multiple Intelligences. Keynote auf der MCP-CE2004 in Rzeszów (Polen)

Schwarm Intelligenz: Sonderheft 08/2007 des National Geographic

nav_titel.jpgÜber den Beitrag von Peter Müller Weisheit der Winzlinge (12.08.2007, SPIEGELONLINE) bin ich auf das Sonderheft 08/2007 des National Geographic aufmerksam geworden, in der es in der Titelstory um Schwarm Intelligenz geht: Was wir von Tieren lernen können. Es geht in dem Sonderheft also vornehmlich um die Schwarm Intelligenz bei Tieren. Das bekannteste Beispiel ist das von Ameisen, die in großen Gruppen komplexe Probleme lösen können. Auf der englischsprachigen Seite findet man tolle Fotos zu Swarm Behavior: “A single ant or bee isn’t smart, but their colonies are. The study of swarm intelligence is providing insights that can help humans manage complex systems.” Es gibt durchaus einen starken Trend, die Erkenntnisse aus der Tierwelt auf menschliches Verhalten zu übertragen. Diese Effekte könnten in der aktuellen Intelligenzdebatte (Multiple Intelligenzen), in der Kompetenzdebatte (Selbstorganisationsdispositionen) und bei Open Innovation (Interaktive Wertschöpfung) hilfreich sein. Siehe dazu auch die Blogbeiträge Was ist nun wieder Crowdsourcing? und Open Innovation, Crowdsourcing, Swarm Intelligence usw. oder einfach nur Soziologie?

Muss der HAWIK-IV wirklich sein? – Die armen Schüler …

Unterricht2033.jpgIn der Welt am Sonntag habe ich gestern wieder einmal etwas über IQ-Tests lesen müssen: Und wie intelligent sind Sie? Der Autor verweist darin auf den “Hamburg-Wechsler-Intelligenztest”, der in dieser Woche in seiner vierten Fassung auf den Markt kommt: HAWIK-IV. Der ursprünglich amerikanische Test WISC-IV wurde in dreijähriger Arbeit an der Universität Bremen auf deutsche Verhältnisse übertragen und soll bei Kindern im Alter zwischen 6 und 16 Jahren angewandt werden. Dabei wurde der Referenzwert 100 anhand einer Stichprobe bei 1600 Schülern ermittelt. Wenn Sie sich den oben erwähnten Artikel durchlesen, werden Sie merken, dass sogar dem Autor Zweifel an dem Test kommen. Sicherlich gibt es wieder einen Run auf die ca. 1000 EUR teueren Tests, und dann? Was soll so ein Test beweisen? Dass Schüler mit einem so gemessenen IQ besser in der Schule und später im Leben besser zurecht kommen? Nicht nur ich bezweifle das. Wie Sie als Leser meines Weblogs wissen, stehe ich diesen IQ-Tests sehr kritisch gegenüber (Multiple Intelligenzen). In meinem Weblog Multiple Intelligenzen finden Sie viele Hinweise darauf. An dieser Stelle möchte ich nur Siebert et al. (2000:48) zitieren: “Howard Gardner ist ein amerikanischer Psychologe, der die Existenz einer allgemeinen geistigen Fähigkeit infrage stellt. Zahlreiche Untersuchungen haben gezeigt, dass Menschen über verschiedene, voneinander relativ unabhängige kognitive Fähigkeiten verfügen. Gardner entwickelt eine Theorie multipler Intelligenzen. Die Behauptung eines universellen IQ ist nicht nur wissenschaftlich fragwürdig, sondern hat auch zu sozialen Ungerechtigkeiten geführt. In Schulen und Universitäten werden die Leistungen der Intelligenztests überbewertet und andere Fähigkeiten unterbewertet. Zwar sind schriftliche Kompetenzen und logisch-mathematisches Denken lebenswichtig, aber die Intelligenzforschung hat andere Fähigkeiten unterbewertet oder ignoriert. Mit seinem multiplen, vielfältigen Konzept versucht Gardner zusätzliche beruflich relevante alltagspraktische Fähigkeiten zu berücksichtigen“. Bitte lesen Sie dazu auch Freund, R. (2006): Multiple Intelligenzen und Neue Studie: IQ ist kein Garant für Wohlstand.