Reichling, T. (2008): Wissensmanagement in einer Netzwerkorganisation

Entspannen10.jpgIn der Dissertation Reichling, T. (2008): Wissensmanagement in einer Netzwerkorganisation beschreibt der Autor (S. 10) “eine Fallstudie, in der Anforderungen und Bedarfe an Wissensmanagement in einer Organisation empirisch ermittelt werden und ein entsprechendes System eingeführt und evaluiert wird. Dabei handelt es sich um einen nationalen Europäischen Industrieverband der Investitionsgüterindustrie.” Weiterhin findet man auf Seite 15 interessante Hinweise zu den oftmals verwendeten Begriffen Tacit Knowledge, Tacit Knowing und Implizites Wissen:

“Das von Polanyi (1958) so benannte Konzept des Tacit Knowing unterscheidet sich auf subtile Weise von implizitem Wissen (Tacit Knowledge, Polanyi 1985). (…)  Möglicherweise auch aufgrund der feinen Unterscheidung dieser Begrifflichkeiten werden die Begriffe implizites Wissen, Tacit Knowledge und Tacit Knowing in der Literatur uneinheitlich und teilweise widersprüchlich verwendet. Insbesondere taucht der Begriff des impliziten Wissens als Synonym für Polanyis’ (1958) Konzept des Tacit knowing auf. Wie beschrieben, ist dies nicht zulässig und kann zu Missverständnissen und falschen Erwartungen hinsichtlich der Übertragbarkeit von Wissen führen, wie Wilson (2002) mit Bezug auf Nonaka und Takeuchi (1995, siehe unten) bemerkt.”

Siehe dazu auch Personalführung 4/2007 und Schilcher (2006): Die implizite Dimension des Wissens und ihre Bedeutung für betriebliches Wissensmanagement.

Was macht eine Intelligente Organisation aus?

the-hierarchy-of-knowledge.jpgIn der Literatur findet man immer wieder Hinweise auf Intelligente Organisationen (Willke, Quinn…). In dem Buch  Sydänmaanlakka, P. (2002): An Intelligent Organization. Integrating Performance, Competence and Knowledge Management habe ich eine Übersicht gefunden, die den Intelligenzbegriff mit Wissen (Knowledge) verknüft und die an die Wissenstreppe (North) erinnert. Bitte klicken Sie auf die Grafik, um sich die Übersicht von Sydänmaanlakka anzusehen. Vergleicht man diese mit der erweiterten Wissenstreppe so fällt auf, dass sich in der erweiterten Wissenstreppe nach der Wissensebene der Kompetenzbegriff und bei Sydänmaanlakka die Begriffe Intelligence und Wisdom anschließen. Aus meiner Sicht ein Indiz dafür, dass die Konstrukte Intelligenz und Kompetenz heute gemeinsam betrachtet werden sollten. Auf diesen Zusammenhang habe ich in verschiedenen Blogbeiträgen hingewiesen. Siehe dazu z.B. Kompetenz ist kontextabhängig – Intelligenz aber auch oder auch Multiple Intelligenzen und Fähigkeiten/Fertigkeiten,Lernstile, Wissen, kompetenz… In meiner Dissertation (Promotionsskizze) setze ich diesen Gedanken fort und entwickle ein ebenenübergreifendes Konzept (Individuum, Gruppe, Organisation und Netzwerk) mit Hilfe des Konzepts der Multiplen Kompetenz (Rauner 2004).

Was hat das BilMoG mit der Wissensbilanz – Made in Germany zu tun?

bilmog.jpgDer Referentenentwurf eines Gesetzes zur Modernisierung des Bilanzrechts (Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz – BilMoG) liegt seit dem 08. November 2007 vor. Begründung auf Seite 1: “Die Unternehmen in Deutschland benötigen eine moderne Bilanzierungsgrundlage”. Dieser Satz deutet darauf hin, dass die jetzige Bilanzierungspraxis (HGB-Bilanzrecht) nicht mehr den modernen Anforderungen der unternehmerischen Praxis entspricht. In dem Referentenentwurf gibt es weiterhin einige Hinweise darauf, dass die Stellung und Bewertung des immateriellen Vermögens im HGB verbessert werden soll. Unter anderem soll das “Verbot zur Aktivierung selbst geschaffener immaterieller Vermögensgegenstände des Anlagevermögens (§ 248 Abs. 2 HGB) aufgehoben” werden (S. 64). Das BilMog soll 2009 in Kraft treten. Eine sinnvolle und angemessene Darstellung des immateriellen Vermögens (des Intellektuellen Kapitals) einer Organisation ist schon heute durch die Wissensbilanz – Made in Germany möglich. Das BilMog und die Wissensbilanz – Made in Germany ergänzen sich daher. Als Moderator der Wissensbilanz – Made in Germany habe ich in der praktischen Umsetzung sehen können, wie wertvoll die Wissensbilanz – Made in Germany für Unternehmen sein kann.

Franken, S. (2007): Verhaltensorientierte Führung

Arbeiten33.jpgIn dem Buch von Swetlana Franken (2007): Verhaltensorientierte Führung (2. Auflage) wird unter anderem auf die verschiedenen Konzepte zur menschlichen Intelligenz eingegangen. Ganz besonders freut mich, dass die Theorie der Multiplen Intelligenzen in einem Buch beschrieben wird, das sich mit Führung befasst (S. 33-34). Auf S. 310 geht die Autorin auch noch auf den Zusammenhang zwischen der Multiple Intelligenzen Theorie und Unternehmensintelligenz ein. Diese Hinweise sind für mich ein weiterer Beleg dafür, dass sich auch Führungskräfte/Manager mit dem Konzept der Multiplen Intelligenzen befassen sollten (sogar müssen?), wenn sie Organisationen im modernen Sinne führen wollen. Joyce Martin hatte darauf schon 2001 in Ihrem Buch Erfolgreiches Personalmanagement nach dem Modell der vielfachen Intelligenz aufmerksam gemacht. Auch in meinem Beitrag Freund, R. (2006) Die Multiple Intelligenzen Theorie gehe ich darauf ein. Darüber hinaus könnten Sie auch noch folgende Beiträge interessieren:

  1. Multiple Intelligences for Managers
  2. Multiple Intelligenzen in Unternehmen?
  3. Auf dem Weg zur intelligenten Organisation
  4. Über den Unsinn von Intelligenztests
  5. Studie: IQ ist kein Garant für Wohlstand
  6. Intellektuelles Kapital und Multiple Intelligenzen
  7. Not to limit the term “Intellectual”

Barthel/Erpenbeck/Haasebrook/Zawacki-Richter (Hrsg.) (2007): Kompetenzkapital heute

kompetenzkapital2_neu.gifIn dem Buch Kompetenzkapital heute – Wege zum Integrierten Kompetenzmanagement haben die Autoren den aktuellen Stand der Kompetenzdebatte in spannenden Beiträgen zusammengefasst: “Kompetenzkapital ist ein wichtiger Faktor für die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit von Unternehmen. Das Kompetenzkapital eines Unternehmens entsteht durch das gemeinsame Handeln von Individuen, Teams und der Organisation vor dem Hintergrund der strategischen Unternehmensziele. Für das Management stellt sich nicht nur die Frage nach der Entwicklung relevanter Kompetenzen für das Unternehmen, sondern auch die nach deren Bewertung und Steuerung. Im Rahmen dieses Buches erläutern bekannte Experten, wie Kompetenzkapital identifiziert, geschaffen und genutzt werden kann. Mit dem Integrierten Kompetenzmanagement (IKM) wird ein Konzept vorgestellt, das die Brücke zwischen den Kompetenzebenen – Individuum, Team und Organisation – schlägt. Dabei wird berücksichtigt, dass Kompetenzen, obwohl von unternehmensweiter Bedeutung, sich nicht direkt gestalten lassen, sondern nur über die Schaffung positiver Rahmenbedingungen zu entwickeln sind.”

Sammer, M. (2003): Wissensnetzwerke

SonyCenter6.jpgSammer stellt in dem Artikel Wissensnetzwerke Konzepte, Erfahrungen und Entwicklungsrichtungen kompakt dar. Der Artikel ist erschienen in Graggober/Ortner/Sammer (Hrsg.) (2003): Wissensnetzwerke, S. 430-449. Dabei sind mir folgende Passagen besonders (positiv) aufgefallen, weil sie das Intellektuelle Vermögen eines Wissensarbeiters mit dem Intellektuellen Kapital einer Organisation (und somit mit der Wissensbilanz – Made in Germany) in Verbindung bringen:

  1. Jedes soziale System kann grundsätzlich als Netzwerk verstanden werden (Baker 1992). (…) Jedes soziale System hat auch die definierenden Eigenschaften eines Netzwerks (S. 431)
  2. Das Bildungssystem beeinfusst [daher] maßgeblich den intangiblen Wert eines Wissensarbeiters (S. 432)
  3. Wissensarbeiter kann nach Heinz von Foerster mit der Metapher einer nicht-trivialen Maschine beschrieben werden (S. 434)
  4. Das intellektuelle Vermögen eines Wissensarbeiters -Humankapital, Strukturkapital und Beziehungskapital- wird auf den Seiten 435ff. thematisiert und deren organisationale Einbindung erläutert
  5. Das Management von Wissensnetzwerken bildet den Abschluss des lesenswerten Artikels

Web Trend Map 2007 Version 2

iA_WebTrends_2007_2_1600x1024.gifDieses Bild sieht aus wie ein Metro-Plan, ist es allerdings nicht ganz: “The 200 most successful websites pinned down on the Tokyo Metro Map, ordered by category, proximity, success, popularity and perspective. Now we have done it again – and better”. Klicken Sie auf das Bild, um es vergrößert anzuzeigen. Eine tolle Idee: Auf der Clickable Online Version können Sie auf die einzelnen Webtrendsetter mit der Maus zeigen und Ihnen wird mit Hilfe der Snap-Shot-Funtion die Seite in einem kleinen Fenster angezeigt. Es gibt auch eine PDF-Version. Könnte man so eine Grafik auch für Ihre Organisation erstellen?

Willke, H. (2003): Auf dem Weg zur intelligenten Organisation

personen02.jpgHelmut Willke, Professor an der Universität Bielefeld, stellt in dem Artikel Auf dem Weg zur intelligenten Organisation den Zusammenhang von Wissensmanagement und “intelligenten Organisationen” her (2001:78): “Organisationales Wissensmanagement meint die Gesamtheit korporativer Strategien zur Schaffung einer «intelligenten» Organisation. Mit Blick auf Personen geht es um das organisationsweite Niveau der Kompetenzen, Ausbildung und Lernfähigkeit der Mitglieder; bezüglich der Organisation steht die Schaffung, Nutzung und Entwicklung der kollektiven Intelligenz, der Intelligenz des Systems, in Frage. Wissensmanagement hat das Zeug zum Megatrend in Management, Organisationsentwicklung und strategischer Ausrichtung, weil es auf der von Peter Senge, James Quinn, Gary Hamel, C.K. Prahalad, Dorothy Leonard-Barton und vielen anderen angestossenen Welle der Wertschöpfung durch organisationale Intelligenz aufsetzt und darüber hinaus in Übereinstimmung mit sozialwissenschaftlichen Ideen der Wissensgesellschaft herausstellt, dass in hochentwickelten Ökonomien Wissen zum leitenden Produktionsfaktor geworden ist (Willke,2001).”

Mein Ansatz in diesem Zusammenhang basiert auf der Multiple Intelligenzen Theorie und deutet auf multiple-intelligent Organizations mit multiple-intelligent People hin. Nach Rauner (2004) besteht hier ein direkter Zusammenhang zwischen der aktuellen Intelligenz-, Wissens- und Kompetenzdebatte, so dass er von dem Konzept der Multiplen Kompetenz spricht.

Siehe dazu in der Zwischenzeit auch meine Veröffentlichung Freund, R. (2011): Das Konzept der Multiplen Kompetenz auf den Analyseebenen Individuum, Gruppe, Organisation und Netzwerk.

Buzinkay, M. (2007): Web 2.0 für KMUs – ein Ratgeber

web-2-0-fuer-kmus.jpgDer Ratgeber Web 2.0 für KMUs von Mark Buzinkay stellt das Thema übersichtlich dar. Dabei wird bei jedem Thema gleich aufgezeigt, wie man die Vorteile des Web 2.0 praktisch in kleinen und mittelständischen Unternehmen nutzen kann. Der Ratgeber unterscheidet sich somit positiv von vielen Unterlagen zum Thema Web 2.0, in denen auf die technischen Möglichkeiten aber weniger auf die praktische Umsetzung eingegangen wird. Überlegen Sie sich doch einfach einmal, wie Sie die hier dargestellten Möglichkeiten für Ihre Organisation nutzen können – es lohnt sich (Siehe dazu auch Web 2.0 zum Mitmachen).

Reinmann-Rothmeier, G. (2001): Wissen managen: Das Münchener Modell

PHOTO_11.jpgIn dem Beitrag von Gabi Reinmann-Rothmeier Wissen managen: Das Münchener Modell wird sehr anschaulich dargestellt, welches Verständnis dem Münchener Modell zugrunde liegt: Wissen als Prozess. Unter anderem stellt die Autorin den Zusammenhang zwischen Informationswissen und Handlungswissen anhand der Aggregatzustände von Wasser dar. Auch das ausführliche Beispiel von der Schafsherde und dem Wolf, betrachtet aus der Perspektive einer “Lernenenden Organisation”, ist lesenswert.