World Economic Forum (2012): The Future of Manufacturing

In Zeiten einer Dienstleistungs- Informations- oder auch Wissensgesellschaft wird häufig von De-Industrialisierung, oder – wie jetzt in Frankreich – von einer Re-Industrialisierung gesprochen. Das World Economic Forum hat sich nun in dem Report The Future of Manufacturing (4.6MB,PDF) ausgiebig mit dem Thema befasst. Ich möchte zwei Trends hervorheben (S.4):

  • The ability to innovate, at an accelerated pace, will be the most important capability differentiating the success of countries and companies.
  • Talented human capital will be the most critical resource differentiating the prosperity of countries and companies.

Wissensbilanz – Made in Germany zu Gast bei der IHK Köln

Am Montag, den 02.07.2012, war die Wissensbilanz – Made in Germany Gast bei der IHK Köln. Herr Kürten (IHK Köln) begrüßete die Teilnehmer und wies darauf hin, dass sich die IHK Köln stark für das Thema Wissen und Innovation engagiert. In meinem anschließenden Vortrag (PDF) bin ich auf das Strukturmodell der Wissensbilanz – Made in Germany eingegangen und habe die die Vorgehensweise beid er Erarbeitung der Wissensbilanz – Made in Germany erläutert. Herr Bock (Geschäftsführer araneanet GmbH, Potsdam) und Herr Prof. M.A. Tom Becker (FH Köln) haben dann erläutert, wie sie die Wissensbilanz – Made in Germany in ihren Organisationen (IT-Unternehmen und Stadtbibliothek Mannheim) eingeführt haben. Interessant war, dass bei den beiden Organisationen ganz unterschiedlicher Nutzen erzielt werden konnte. In der abschließenden Diskusionsrunde wurde deutlich, dass einerseits die Begriffe Information, Wissen, Kompetenz (Siehe Wissenstreppe) oft nicht klar sind und anderseits, der Zusammenhang zwischen Wissensmanagement (Modelle) und Wissensbilanz – Made in Germany bei manchen Teilnehmern zur Verwirrungen führt. Ein solides Verständnis davon, was heute unter Wissen zu verstehen ist, ist die Grundlage für alle weiteren Aktivitäten…

Knowledge Office der Wissenschaftszentrum Kiel GmbH (Hrsg.) (2012): Ein Leitfaden Wissensmanagement

Am 30.08.2011 fand im Wissenschaftszentrum Kiel die Informationsveranstaltung Wissen nutzen im Norden statt, an der ich mit einem Beitrag zur Wissensbilanz – Made in Germany teilgenommen hatte. Es freut mich sehr, dass aus den verschiedenen Perspektiven auf das Thema ein Leitfaden entwickelt und nun veröffentlicht wurde: Knowledge Office der Wissenschaftszentrum Kiel GmbH (Hrsg.) (2012): Ein Leitfaden Wissensmanagement. Schön aufgemacht und illustriert, gibt der Leitfaden in zwei Sprachen (Deutsch und Dänisch) einen ersten Überblick zum Umgang mit Wissen.

Termine für das 2. Halbjahr 2012: Projektmanager (IHK), Innovationsmanager (IHK), Wissensmanager (IHK) usw.

Im zweiten Halbjahr 2012 bieten die IHK Köln, Rhein Neckar in Mannheim, SIHK Hagen, IHK Arnsberg (in Lippstadt) und die IHK Gera die von mir entwickelten Blended Learning Lehrgänge Projektmanager (IHK), Innovationsmanager (IHK) und Wissensmanager (IHK) an. Bitte informieren Sie sich unter Termine über die jeweiligen Inhalte und die Voraussetzungen für das Zertifikat. Siehe dazu auch unsere Lernplattform Moodle.

Wissensnetzwerke und Projektwirtschaft

Der Artikel Weßels, D. (2012): Expedition Zukunft – Leben in Wissensnetzwerken (AWV-Informationen 2-2012) ist eine schriftliche Ausarbeitung eines Vortrags, den Frau Weßels im Rahmen der Veranstaltung „Wissensbilanz – Made in Germany, Wissen und Unternehmensfinanzierung“ am 30.08.2011 im Kieler Wissenschaftszentrum (Flyer) gehalten hat. Ich hatte das Vergnügen, dabei gewesen zu sein. Die besondere Bedeutung der Vernetzung bei der Entstehung von Wissen – “Kombination von Individuen und deren Interaktionen – ist ein zentrales Element des Artikels und führt zur Verbindung von Wissensnetzwerk-Management und Projektwirtschaft: “Abschließend bleibt festzuhalten: Der Transformationsprozess hin zu vernetzten (wissensbasierten) Projektstrukturen beschert uns neue Management-Herausforderungen, die durch adäquate Qualifizierungsangebote an Hochschulen abgedeckt werden müssen.” Siehe dazu auch Projektmanagement, Innovationsmanagement, Wissensmanagement und Kompetenzmanagement.

Wissensmanagement hat sich verändert – aber wie?

Das Verständnis von Wissensmanagement hat sich in den letzten 20 Jahren (positiv) verändert. Wie Sie der Abbildung entnehmen können, dominierte zunächst die technologieorientierte (ingenieurwissenschfatliche) Perspektive, die von der wirtschaftswissenschaftlcihen Betrachtung abgelöst wurde. In der Zwischenzeit aber, rückt die sozialwissenschaftliche Entwicklungslinie stärker in den Mittelpunkt (Wissensökologie), die – unterstützt durch die neuen technologischen Möglichkeiten (z.B. Soziale Netzwerke) – auch neue Impulse für das Wissensmanagement bringt. Wichtig ist für mich dabei, dass zunächst die sozialwissenschaftliche Perspektive verstanden werden sollte, bevor neue Technologien eingesetzt werden.

Systematisches Wissensmanagement wird immer mehr zu einer geschäftlichen Notwendigkeit

Am Beispiel der Firma Telcothek (Siehe Abbildung) wird deutlich, dass ein systematisches Wissensmanagement immer mehr zu einer geschäftlichen Notwendigkeit wird. Zunehmendes Projektgeschäft, immer mehr Dienstleistung, die wachsende Heterogenität der Mitarbeiterschaft und die Verquickung von technischem und kaufmännischem Lösungswissen führten bei dem Unternehmen zu einer Fragmentierung des Wissens, sinkenden Halbwertszeiten des Wissens und zu einem höheren Anteil an Erfahrungswissen. Die Treiber und die Schwerpunkte sind zwar von Unternehmen zu Unternehmen anders, doch der Trend ist eindeutig: Der zeitgemäße Umgang mit Wissen entwickelt sich von einem nice-to-have zu einer Notwendigkeit.

Schneller Fortschritt ist keine “Erfindung” der heutigen Zeit

Schon in der Vergangenheit hatten manche das Gefühl, dass der (technologische) Fortschritt zu schnell sei, um mitzukommen.

„Der Fortschritt geschieht heute so schnell, dass während jemand eine Sache für gänzlich undurchführbar erklärt, er von einem anderen unterbrochen wird, der sie schon realisiert hat.“ Quelle: Albert Einstein (1879-1955), deutsch-amerikanischer Physiker und Nobelpreisträger. Gefunden in: Innovationsmanager März 2012, Heft 17 und 18, S. 54.

Lassen Sie sich also nicht verrückt machen.

Schon immer prasseln aus der Umwelt mehr Bits und Bytes auf Sie ein, als Sie verarbeiten können.

Die Überlebensstrategie lautet: Ausblenden.

Wählen Sie aus, welche Informationen Sie für Ihre Ziele benötigen und lassen Sie alles andere einfach links liegen. In diesem Sinne: Sapere aude! Habe Mut, Dich Deines eigenen Verstandes zu bedienen!

Wie hängen Wissen und Aufklärung zusammen?

Das Buch von Geiger, M. (2012): Aufklärung – Das Europäische Projekt enthält immer wieder Hinweise darauf, dass der Umgang mit Wissen eine zentrale Rolle in der Aufklärung spielt. Interessant ist, dass es nicht um das “Obrigkeitswissen” geht. Es verwundert daher kaum, dass der Wahlspruch der Aufklärung lautet: “Habe Mut, Dich Deines eigenen Verstandes zu bedienen!” Die Aufklärung stellt somit die eigene Wissenskonstruktion in den Mittelpunkt. Diese Perspektive rüttelt – auch heute noch – an den Grundfesten derjenigen, die meinen, das Wissen “gepachtet” zu haben. Was würde also passieren, wenn sich jeder seines eigenen Verstandes bedienen würde und sich nicht mehr so abhängig machen würde von den Parolen der Politik oder der Polemik der immer nur angstmachenden Medien? In diesem Sinne: Sapere aude!