IWH (Hrsg.) (2005): Benchmarking Humankapital

Teambesprechung10.jpgDas Gutachten Benchmarking Humankapital (Auszug) wurde von dem Institut für Wirstchaftsforschung Halle (IWH) erstellt und beleuchtet die Auswirkungen von Migrationsbewegungen in Mecklenburg-Vorpommern. Dabei finden sich interessante Hinweise zum “Humankapital” in der Einleitung (Seite 2): “Der Begriff Humankapital umfasst die durch Ausbildung, Weiterbildung und Erfahrung erworbenen Fähig- und Fertigkeiten sowie das Wissen, das in Personen gebunden ist. Allgemein stellt es ein Maß für die Qualität des Faktors Arbeit dar. In der wissenschaftlichen Forschung besteht Einigkeit darüber, dass das Humankapital sowohl auf individueller als auch auf gesamtwirtschaftlicher Ebene eine wichtige Determinante für die wirtschaftliche Entwicklung einer Volkswirtschaft ist. Auf der individuellen Ebene bestimmt der Bildungsstand das Einkommen und den Status auf dem Arbeitsmarkt. Diese Korrelation wird durch den schnellen technologischen Wandel noch verstärkt. Hochqualifizierte Arbeitskräfte steigern die Produktivität, sind Motor für Innovationen und sichern langfristig die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Aufgrund der komplementären Beziehung steigt durch die höhere Qualifikation von Arbeitnehmern auch die Rendite von Sachkapital. Auch auf makroökonomischer Ebene leistet das Humankapital einen wesentlichen Beitrag zur Steigerung der gesamtwirtschaftlichen Produktivität. Allerdings kann das tatsächliche Ausmaß dieses Beitrags nur schwer gemessen werden.” Dass dies vielen Führungskräften noch immer nicht bekannt ist, soll allerdings an dieser Stelle nicht weiter thematisiert werden. Für mich ist hier wichtiger, dass Humankapital eng mit Bildung zusammenhängt – allerdings mit einer Bildung, die zu den Anforderungen einer wissensbasierten Gesellschaft passt.

Okimoto, J. (2007): The evolution of knowledge management (KM 1.0 vs. KM 2.0)

Jennifer Okimoto stellt in dem Foliensatz The evolution of knowledge management (KM 1.0 vs. KM 2.0) dar, wie Web 2.0-Anwendungen die Möglichkeiten für Knowledge Management erweitern (Folie 6). Die tabellarische Gegenüberstellung (Folie 7) weist differenziert auf die unterschiedlichen Aspekte hin. Dass Jennifer Okimoto ihre im September gezeigten Folien auf der Plattform Slideshare veröffentlicht zeigt, dass Sie auch anderen ermöglichen will, aus diesen informationen Wissen zu konstruieren.

Zeitschrift PERSONALFÜHRUNG 04/2007 mit Special: Intuition und implizites Wissen

Titel-0407.gifIn der Ausgabe 4/2007 der Zeitschrift PERSONALFÜHRUNG geht es unter anderem auch um Intuition und implizites Wissen. Einer der interessanten Beiträge ist von Schreyögg/Geiger: Wege und Irrwege des Wissensmanagement. Nähere Informationen finden sich im Abstract: “Nach dem Konversionsprinzip in Anlehnung an Nonaka kann implizites Wissen im Unternehmen im Rahmen des Wissensmanagements in erfolgskritisches neues Wissen überführt werden. Die Autoren setzen sich kritisch mit diesem im Wissensmanagement zum Standard gewordenen Konversionsprinzip auseinander und schlagen einen alternativen Weg vor, wie Organisationen mit nichtkodifiziertem Wissen umgehen können.” Siehe dazu auch Schilcher (2006): Die implizite Dimension des Wissens und ihre Bedeutung für betriebliches Wissensmanagement.

Warum sollten sich Führungskräfte mit Lernkompetenz befassen?

Manager.jpgIn dem Artikel Spielmacher auf die Schulbank! (Katrin Terpitz, Handelsblatt vom 24.08.2007) wird die Lernkompetenz von Führungskräften thematisiert. Man findet in dem Text bemerkenswerte Stellen. Ein Manager von Eon bezeichnet sein Unternehmen als “Bildungsfabrik”, und Sabine Seufert, Professorin vom Swiss Centre for Innovations in Learning an der Universität St. Gallen bemerkt: ” (…) wer Wissen teilt, wird in den meisten Firmen nicht belohnt. Im Gegenteil: Für ihn ist es sogar eher schädlich – besonders im Mittelmanagement“. Auch der Hinweis, dass Lernen immer stärker in Teams stattfindet weist auf einen neuen Trend hin. Es ist gut, wenn sich Führungskräfte mit ihren eigenen Lernprozessen, aber auch mit den Lernprozessen ihrer Mitarbeiter befassen. Am besten aus der Perspektive einer neuen, innovativen Lernkultur (Schüßler 2005). Dann müssten sich ja Führungskräfte in der Wirtschaft mit Themen der Erwachsenenbildung befassen … Wie lernen Erwachsene (Mitarbeiter, Kunden, Teams, Organisationen)? Unvorstellbar? Siehe dazu auch folgende Beiträge:

  1. Im Lernen unersättlich?
  2. Wissensmanagent – Lernkontext beachten
  3. Zimmermann et al. (2006): Lernen im Prozess der Arbeit
  4. Was hat Bildung mit Wirtschaft, und was hat Wirtschaft mit Bildung zu tun?
  5. Weiterbildung in einer wissensbasierten Gesellschaft

Film von Günter Ederer (2007): Die Geheimwaffe – Wie die Alten die Nation retten

baertig203.jpgAuf Phönix habe ich am Mittwoch den Film Die Geheimwaffe – Wie die Alten die Nation retten gesehen. Günter Ederer stellt hier einige Konzepte aus anderen Ländern vor die zeigen, dass man auch intelligent mit den Erfahrungen, dem Wissen und den Kompetenzen der älteren Menschen umgehen kann: “Der Film beschreibt die Lage in Deutschland, zeigt erste Ansätze der Veränderung, vor allem aber Beispiele aus anderen Ländern, die längst neue Wege beschreiten: In Finnland sind dank grundlegender Reformen nur noch sieben Prozent der über 55jährigen arbeitslos. In Holland gibt es schon Unternehmen, die ihren Mitarbeitern eine Beschäftigung bis zum 65. Lebensjahr garantieren. Australien schließlich ist das Land, das seinen älter werdenden Bürgern weltweit das beste Integrationskonzept bietet. Alle diese Länder spielen wirtschaftlich in der ersten Liga: Es sind die Senioren, die Wachstum und Wissensvorsprung garantieren.” In Deutschland überwiegt immer noch die Industriekultur, die sich auf das technische Wissen konzentriert (Inventionen…). Das reicht nicht. Da es in den deutschen Fernsehanstalten (was für ein Wort) nur so von Wiederholungen wimmelt, sollten Sie noch die Chance haben, sich diesen Film anzusehen – es lohnt sich.

Brigitte Vater: Projektorientierung im Fremdsprachenunterricht (Multiple Intelligenzen Theorie)

Unterricht2033.jpgBrigitte Vater befasst sich in dem (undatierten) Artikel mit den Möglichkeiten, die Multiple Intelligenzen Theorie im Fremdsprachenunterricht einzusetzen: “Die historische Entwicklung des Projektgedankens sowie Möglichkeiten der unterrichtspraktischen Umsetzung in den verschiedenen Schulformen und Schulstufen sind seit Dewey dokumentiert, in vielfältigen Literaturbeiträgen niedergelegt und kritisch reflektiert worden. Es stellt sich daher die Frage, ob bereits alles Wesentliche ausgesagt ist oder ob aktuelle innovative Impulse zu einer erneuten Auseinandersetzung mit der Thematik reizen könnten. In diesem Beitrag soll versucht werden, die Theorie Howard Gardners zu ´Multiple Intelligences´ und daraus resultierende praxisorientierte Anregungen vorzustellen und als hilfreiche Ergänzungen bereits vertrauter Konzepte”. In dem Artikel werden die Vorteile der Multiplen Intelligenzen Theorie gegenüber der bisherigen Vorgehensweisen erläutert und anhand eines sehr schönen Beispiels erläutert. Einschränkend möchte ich allerdings anmerken, dass die Multiple Intelligenzen Theorie keine sieben Arten zu lernen darstellen, wie es die Autorin in Ihrem Anhang darstellt. Die Zusamenhänge (auch zu anderen Themenbereichen) habe ich im Rahmen des von mir initiierten EU-Projekts MIapp dargestellt Freund, R. (2006): Multiple Intelligences and … und in einem separaten Blogbeitrag Multiple Intelligenzen und Fähigkeiten/Fertigkeiten, Lernstile, Wissen, Kompetenzen … erläutert.

Ein wirtschaftlich erfolgreiches Open-Source-Projekt sollte Unternehmen zu denken geben

firefox.jpgUnter der Überschrift Firefox macht der Erfolg zu schaffen berichtet das HANDELSBLATT heute über das Open-Source-Projekt Firefox, an dem ca. 2000 Programmierer arbeiten und das dem Internet Explorer gehörig Konkurrenz macht. Open-Source-Projekte sind normalerweise nicht auf Profit aus, und dennoch gibt es immer mehr dieser erfogreichen Projekte, die sich normalerweise nur über Spenden finanzieren. Diese Entwicklung ist für viele Unternehmen erstaunlich, sollte allerdings eher als Fingerzeig interpretiert werden. Denn nach Drucker (1954): It´s the customer who determines what a business is. Und der Kunde weicht immer öfter auf Open-Source-Angebote aus, da diese wohl eher seinen Anforderungen entsprechen. Unternehmen können diese Entwicklungen (Open Source, Open Content, Open Innovation usw.) ignorieren oder gezielt nutzen, indem sie das Wissen der Kunden in Ihre Wertschöpfungkette integrieren (Interaktive Wertschöpfung). Dabei geht es nicht nur um das Wissen um die Anforderungen an Produkte und Dienstleistungen, sondern auch (und gerade) um das Problemlösungswissen. Gerade das Wissen um die Problemlösung war bisher vom Kunden entkoppelt (Closed Innovation).

Reinmann-Rothmeier, G. (2001): Wissen managen: Das Münchener Modell

PHOTO_11.jpgIn dem Beitrag von Gabi Reinmann-Rothmeier Wissen managen: Das Münchener Modell wird sehr anschaulich dargestellt, welches Verständnis dem Münchener Modell zugrunde liegt: Wissen als Prozess. Unter anderem stellt die Autorin den Zusammenhang zwischen Informationswissen und Handlungswissen anhand der Aggregatzustände von Wasser dar. Auch das ausführliche Beispiel von der Schafsherde und dem Wolf, betrachtet aus der Perspektive einer “Lernenenden Organisation”, ist lesenswert.