VfL Bochum gewinnt das Revierderby gegen Schalke mit 2:1

Nach dem verlorenen Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg und dem verletzungsbedingten Ausfall der Innenverteidigung (Maltritz, Yahia) stand das Derby gegen Schalke 04 diesmal unter einem schlechten Stern. Dennoch: Der VfL Bochum brauchte jeden Punkt, um doch noch den Klassenerhalt zu schaffen. Der VfL Bochum geriet in der ersten Halbzeit sogar mit 0:1 in Rückstand. Bei dem Treffer von Kuranyi sah VfL-Torwart Fernandes nicht gut aus, da er einen Weitschuß nach vorne abprallen lies und der Schalker Torjäger keine Mühe hatte abzustauben. Der VfL Bochum setzte Schalke noch vor der Pause unter Druck (Eckenverhältnis 12:0) und erzielte durch einen fulminaten Weitschuß von Azaouagh das überfällige 1:1. Man durfte gespannt sein, wie sich die zweite Halbzeit entwickeln würde. Beide Mannschaften hatten noch Chancen, das Spiel zu entscheiden. Letztendlich war es Dabrowski, der zum 2:1 für den VfL Bochum einschoß. Das Stadion stand Kopf. Am Ende war es ein verdienter Erfolg des VfL Bochum gegen den Reviernachbarn Schalke 04. Es war einer der wenige Glückstage eines VfL Bochum Fans: Derbysieg bei einem Heimspiel und drei wichtige Punkte gegen den Abstieg auf dem Konto. Die Mannschaft scheint zur Zeit gefestig zu sein, und stemmt sich mit Macht gegen den immer noch möglichen Abstieg. Die beiden nächsten Spiele gegen Bielefeld und Cottbus werden zeigen, ob der Trend anhält. Doch bis dahin können wir uns als VfL Bochum Fans erst einmal über diesen tollen Derbysieg freuen und singen: So geh´n die Bochumer, die Bochumer geh´n so, so geh´n die Schalker und die Schalker die geh´n so…

Geld regiert nicht die Welt – sondern …?

Ein Bekannter hat mich auf das Interview Geld regiert nicht die Welt (Wirtschaftswoche vom 12.02.2009) mit Fredmund Malik hingewiesen, in dem er auf die Gründe der aktuellen Krise eingeht. Dabei weist Malik darauf hin, dass es sich nicht um eine Finanzmarktkrise oder Wirtschaftskrise handelt, sondern um eine Krise der auf “isolierte Gewinnzahlen” orientierten Unternehmenführung.  Das unterstellte mechanistische Weltbild mit seinen einfachen Ursache-Wirkungs-Zusammenhängen und daraus abgeleitet die Vorstellung von Menschen als homo oeconomicus hält Malik für grundlegend falsch. Doch woran fehlt es? “Es fehlt am Wissen, wie Geld in Unternehmen und Ökonomien eingesetzt wird. Es fehlt an Kreativität und Innovation. Wissen ist in modernen Gesellschaften und Unternehmen die knappe Ressource – nicht so sehr das Geld. Unsere globalisierte Welt hat ultrakomplexe Systeme erzeugt, die über materielle Größen weder zu steuern, noch zu analysieren sind.” Der Umgang mit komplexen Systemen und der selbstorganisierte Umgang mit Wissen sind also die Kernelemente moderner Unternehmensführung. Genau diese Punkte werden Sie in meinen Blogbeiträgen immer wieder finden. Es freut mich, bei Fredmund Malik dafür Bestätigung gefunden zu haben. Auch unser Logo weist darauf hin, denn
K N O W L E D G E  M A K E S  T H E  W O R L D  G O  R O U N D ®

CATER: Mass Customization in der Automobilindustrie

In meinem Blog habe ich schon des öfteren über das Projekt CATER geschrieben (Blogbeitrag), dennoch möchte ich hier ein Video (aus 2008) vorstellen, das dieses Projekt etwas detaillierter beschreibt. Die Qualität des Videos ist zwar nicht besonders, dennoch gibt es einen guten Eindruck darüber, wie Mass Customization in der Automobilindustrie genutzt werden kann (Siehe dazu auch das OSCAR-Projekt).

RKW-Arbeitskreis ´Mass Customization´ traf sich bei der Firma Eisenbach GmbH

Der RKW-Arbeitskreis ´Kundeníndividuelle Produktion – Mass Customization´ traf sich am 10.02.2009 unter der Leitung von Herrn Dr. Depner (RKW) zum dritten Mal – diesmal bei der Firma Eisenbach GmbH. Nach der Vorstellung des Unternehmens durch Herrn Vogel konnten wir bei einer ausführlichen Betriebsbesichtigung die Abläufe der kundenindividuellen Produktion genauer kennen lernen. Es wurde deutlich, dass auch bei der Eisenbach GmbH der Trend zur Individualisierung in den letzten Jahren zugenommen hat. Anschließend stellte Herr Schäfer von der Alpha Business Solutions AG die Software proALPHA vor – ein Instrument zur Unterstützung der Konfiguration von kundenindividuellen Aufträgen. proALPHA greift dabei auf den Logik-Produktkonfigurator zu, der dann mit dem ERP-System verknüpft wird. Konfiguratoren sind ein wichtiges Element der hybriden Wettbewerbsstrategie Mass Customization (Vier Ebenen). In der angeregten Diskussion wurde deutlich, dass Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit Mass Customization erfolgreich umgesetzt werden kann. Es wurde angeregt, diese Voraussetzungen bei unserem nächsten Treffen genauer zu betrachten und zu diskutieren.

Liessmann, K. P. (2008): Theorie der Unbildung. Die Irrtümer der Wissensgesellschaft

Auf Empfehlung eines netten Kollegen aus Österreich habe ich mir das Buch Liessmann, K. P. (2008): Theorie der Unbildung durchgelesen. Im Untertitel Die Irrtümer der Wissensgesellschaft wird schon deutlich, welche Richtung der Autor mit seiner Argumentation einschlägt. Es ist spannend zu sehen, wie Konrad Paul Liessmann den Bogen von Wer wird Millionär? bis zu Schluß mit der Bildungsreform schlägt. Die berechtigten Hinweise auf die Unterscheidung zwischen der Informations- (Desinformationsgesellschaft) und der propagierten Wissensgesellschaft werden in Richtung der aktuellen Bildungsdiskussion erweitert und kritisch hintergfragt. Liessmann hält allen, die sich mit Daten, Informationen, Wissen und Bildung befassen den Spiegel vor und liefert so einen wertvollen Beitrag zur Reflexion. Nutzen wir die Gelegenheit, und denken über die Themen noch ein wenig intensiver nach…

Was passieren kann, wenn man die Potenziale der Menschen erschließt…

Wir grenzen Menschen gerne aus: Die einen sind reich, die anderen arm. Die einen intelligent (IQ) und die anderen dumm. Die einen arbeiten und bekommen dafür Geld, die anderen gehen Tätigkeiten nach, für die es kein Geld gibt. Ist es wirklich so einfach, oder doch etwas komplexer? Zu welchen Leistungen sind Menschen, die scheinbar ausgegrenzt wurden, fähig? Eine gute Antwort auf die Frage habe ich bei Beck (Hrsg.) (1998:55): Perspektiven der Weltgeschichte gefunden:

 

“Gib´ mir Deine Müden, Deine Armen,
Deine hinausgedrängten Massen,
die danach streben, frei zu atmen,
den elenden Abfall Deines wimmelnden Landes,
schick´ diese, die Heimatlosen, Sturmgeschüttelten zu mir,
ich hebe meine Leuchte neben dem golden Tor!”
(Emma Lazarus, Inschrift im Sockel der Freiheitsstatue von New York)

Immerhin sind durch diese Menschen die Vereinigten Staaten von Amerika (USA) entstanden, eines der mächtigsten Länder der Erde. Gut, diese Stellung ist durch die letzten Jahre geschwächt und nicht mehr so unangefochten, dennoch ist es erstaunlich, was geschehen kann, wenn man es den Menschen in einem Land ermöglicht, ihre Potenziale zu erschließen. Aber: Wer will das schon?

Plattform Atizo: Ist es Open Innovation?

Die Plattform Atizo ist eine Plattform, die Problemstellungen von Unternehmen mit Ideen einer Community zusammenbringt. Man orientiert sich dabei an Open Innovation – ein entsprechender Blog ist auch vorhanden. Ich frage mich natürlich, ob dafür eine Plattform nötig ist… und ob die Plattform dann auch schon Open Innovation bedeutet. Open Innovation Strategien öffnen den Innovationsprozess und enthalten auch ein Tool-Kits, mit denen man die Problemlösungen selbstorganisiert (auch in communities) entwickelt. Ob die Plattform Atizo nun Open Innovation ist oder nicht, es ist auf jeden Fall eine interessante Idee. Mal sehen, was daraus wird.

VfL Bochum verliert nach gutem Spiel 0:2 beim VfL Wolfsburg

Da wir bisher noch nie in der Volkswagen-Arena in Wolfsburg waren, haben wir das Auswärtsspiel des VfL Bochum beim VfL Wolfsburg genutzt. Vor dem Spiel haben wir uns die Innenstadt ein wenig angesehen – und waren enttäuscht. Wenn VW nicht die Autostadt und das tolle neue Stadion (ink. Umfeld) gebaut hätte, wäre Wolfsburg wohl keine Reise wert. Vom Stadion aus kann man bequem in 20 Minuten in die Innenstadt und zurück laufen. Die Parkplätze am Allerpark sind dabei auch noch kostenlos – prima. Die Volkswagen-Arena ist ein Schmuckstück. Tolles Design, super Lage und Platz um das Stadion. Ein großes Aufgebot an Servicekräften gibt einem ein gutes Gefühl. Auch im Innenraum des Stadions ist der Service sehr gut – einfach schön, dieses Stadion. Als Bochum-Fan denkt man da unweigerlich an das renovierungsbedüftige eigene Stadion… Wir saßen im Block 35 und waren sehr nah am Spielfeld. Der VfL Bochum trat in Wolfsburg insgesamt gut auf. Gleich am Anfang hatten Klimowicz, Epalle und Fuchs Chancen, doch nach der verletzungsbedingten Auswechslung von Yahia nutze der VfL Wolfsburg die Unordnung in der Abwehr zum 1:0 durch Dzeko. Aus meiner Sicht hatte hier Imhof Misimowic vor dem Strafraum zu viel Platz gelassen. Anschließend musste auch noch Maltritz verletzt ausscheiden, sodass beim VfL Bochum die komplette Innenverteidigung ausgetauscht werden musste. Mavraj und Pfertzel machten ihre Sache allerdings sehr gut. In der zweiten Halbzeit drückte der VfL Bochum auf den Ausgleich. Der VfL Bochum hatte viele Chancen (Klimowicz, Azaouagh) doch traf einfach nicht. Bezeichnend war eine Chance von Epalle, der frei vor dem Tor der Wölfe auftauchte und an Benaglio scheiterte. Das 2:0 für Wolfsburg resultierte aus einem verünglückten Fernschuß in den Dzeko hineinlief und mit dem rechten Fuß unhaltbar für Fernandes einschoß. Der VfL Bochum spielte überraschend gut in Wolfsburg. Natürlich hilft das wenig, gerade wenn man bedenkt, dass alle Mitabstiegkonkurrenten am Freitag bzw. Samstag punkteten. Dennoch: Der VfL Bochum kann auf der Leistung aufbauen. Möglicherweise holen wir die nächsten drei Punkte ja beim Heimspiel gegen Schalke 04. Warum nicht?

Catt orientiert sich an der Multiple Intelligenzen Theorie, allerdings …

Das Projekt Catt: Chancen für alle Temperamente und Talente ist im Oktober 2008 gestartet, wird u.a. von Gesamtmetall gefördert und orientiert sich an der Multiple Intelligenzen Theorie. Zielgruppe sind Lehrer, die ihren Unterricht anhand der vorbereiteten Materialien gestalten sollen. Die Unterlagen sind schön aufgearbeitet, die Texte auf der Website sind allerdings teilweise unklar. So wird nicht beschrieben, was man unter Multiple Intelligenzen versteht, wie sich diese von den genannten Denk-Stilen (oder Lernstilen?) abgrenzen. Siehe dazu z.B. die Anmerkungen von Aissen-Crewett. Bei der Darstellung der Multiplen Intelligenzen werden Personen den einzelnen Multiplen Intelligenzen zugeordnet, wobei die Gefahr besteht, dass der Kern der Multiple Intelligenzen Theorie undeutlich wird. Multiple Intelligenzen zeigen sich in einem bestimmten Kontext (Domäne). Der Kontextbezug ist in Howard Gardners Beschreibung der Multiplen Intelligenzen  wichtig. Auch ein Test – out of context – ist daher für die Visualisierung der Multiple Intelligenzen nicht angemessen. Darüber hinaus, sollte man die Kritik zur Intellektualistischen Legende berücksichtigen, um keine falschen Schlüsse aus der Multiple Intelligenzen Theorie zu ziehen. In dem von mir initiierten EU-Projekt MIapp haben wir immer wieder feststellen können, dass die Multiple Intelligenzen Theorie wie der IQ gesehen und angewendet wird. Das hat zu teilweise berechtigter Kritik an der Umsetzung der Erkenntnisse aus der Multiple Intelligenzen Theorie geführt. Es ist erforderlich, dass die Multiple Intelligenzen Theorie mit ihren verschiedenen Facetten gründlich verstanden wird, um sie für Lehrpläne oder auch in Unternehmen nutzbar zu machen. Es würde mich freuen, wenn das Projekt Catt diese Hinweise berücksichtigt. Siehe dazu auch MI-Karte.

Das Konjunkturpaket II: Eine psychologische Pusteblume

Das von der Bundesregierung aufgelegte Konjunkturpaket II ist nun verabschiedet und soll den Auswirkungen der Finanzmarktkrise entgegenwirken. Das Volumen von ca. 50 Mrd. EUR ist im Vergleich zu den durchschnittlichen Einkommen von Arbeitnehmern schon enorm. Im Vergleich zu anderen Zahlen relativiert sich der Betrag doch ein wenig. Immerhin beträgt der Schuldendienst des Bundes weit über 40 Mrd. EUR pro Jahr. Hätten unsere Parlamentarier in den letzten Jahrzehnten also nicht solch horende Schulden angehäuft (Verteilungspolitik: Die Parteien und ihre Gönner, DIE ZEIT vom 05.02.2009), könnten wir jedes Jahr so ein Konjunkturpaket II initiieren. Darüber hinaus ist der Betrag von 50 Mrd. EUR im Vergleich zum Bruttonationaleinkommen von ca. 2.500 Mrd. EUR, die Deutschland jedes Jahr erwirtschaftet doch sehr mikrig (ohne hier weiter auf den internationalen Vergleich einzugehen). Weiterhin ist das Konjunkturpaket II auch strukturell nicht ausgewogen. Ich meine dabei nicht die Ausrichtung auf ökologische Gesichtspunkte. Es fehlt eine Komponente für Risikokapital (Besser: Venture Capital). Die Finanzierung wissensbasierter Kleinunternehmen durch Venture Capital sollte mit einem kleinen Anteil (1 Mrd. EUR?) gefördert werden. Ich meine ausdrücklich dabei nicht die Gießkannenfördrung der bisher üblichen Existenzgründungsinitiativen. Aber: Wer will das schon? Da die Politiker zur Zeit nur den Blick auf die kommende Bundestagswahl gerichtet haben, bedienen sie die Klischees der überwiegend älteren Wählerschaft, die eher in der Vergangenheit schwelgen, als auf Zukunft zu setzen. Weiterhin hinterfragt auch keiner die Rolle der Politiker in den Aufsichtsräten der Banken, die heute vom Steuerzahler unterstützt werden müssen. In den Medien wird suggeriert, dass die Finanzmarktkrise mit Geld wieder “in den Griff” zu bekommen ist: “Je mehr umso besser”, oder “Viel hilft viel” ist unterschwellig zu hören. In komplexen Strukturen gelten allerdings die einfachen Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge nicht mehr… Da relativiert sich das Konjunkturpaket II schnell zu einer psychologischen Pusteblume.