Rede und Gegenrede zur ´Informationsflut´ in der Gesellschaft

Am 16.11.2009 erschien bei SPIEGELONLINE der Beitrag Mein Kopf kommt nicht mehr mit von Frank Schirrmacher, der sich auf sein Buch Schirrmacher, F. (2009): Payback bezieht. Es geht Frank Schirrmacher darum aufzuzeigen, dass uns die vielen (unnötigen) Informationen wohl “auffressen”.  In dem genannten SPIEGELONLINE-Beitrag liest man auch: “Darunter gibt es unendlich viel Trash, aber auch unzählige Gedanken und Erkenntnisse, die nach unserem bisherigen Verständnis von Intelligenz jedermann angehen und interessieren müssten.” Möglicherweise ist unser bisheriges Verständnis von Intelligenz nicht mehr passend zu den Entwicklungen? Ist es wirklich intelligent, sich jeden auch noch so irrwitzigen Gedanken, jede auch noch so irrwitzige Information anzueignen und daraus Wissen zu konstruieren? Der Mensch existiert nur dadurch, dass er die unendliche Daten- und Informationsmenge reduziert und dadurch Komplexität handhabbar macht. Lassen wir es also zu, dass es viel mehr Daten, Informationen und Wissen gibt, dass wir nicht aufnehmen können. Na und? Genau an dieser Stelle setzt die Gegenrede von Sascha Lobo an, der in dem heute auf SPIEGELONLINE erschienenen Beitrag Die bedrohte Elite einen Gegenentwurf erläutert, der aus meiner Sicht die Kernpunkte eines etwas anderen Deutungsmusters darstellt. Ich kann Sascha Lobo nur zustimmen, wenn er schreibt: “Es tut uns gut, von unserem hohem Ross herabzusteigen”. Es ist erfrischend und zeigt von einem wohl verstandenen Journalismus, dass SPIEGELONLINE Rede (Frank Schirrmacher) und Gegenrede (Sascha Lobo) relativ zeitnah veröffentlicht hat und uns allen damit die Gelegenheit gibt, unsere eigene Meinung daraus zu bilden. Danke. Was letztendlich allerdings nicht beantwortet wird ist, warum die beiden Beiträge mit “Intelligenz” überschrieben wurden. Aus meiner Sicht könnte es auch Multiple Intelligenzen heißen…