Am Sonntag, den 20.12.2009 gab es bei 3sat einen Thementag, der den Zuschauer um die ganze Welt führen sollte. Da wir ausgiebig und gerne Reisen, haben wir uns schon darauf gefreut, einige Orte wiederzusehen. Der Sonntag kam, wir schauten uns die ersten Sendungen an und trauten unseren Augen nicht, denn diese Beiträge waren teilweise über 10 Jahre alt. Ich schaute auf der entsprechenden Website nach und fand den Begriff “Erstaustrahlung”…, allerdings keine Jahresangaben. Eine Mail, die ich am selben Tag an die Redaktion sandte, wurde dann wie folgt am 22.12.2009 von Goggo Gensch (swr) beantwortet: “Sehr geehrter Herr Freund, vielen Dank für Ihre Zuschrift und das Interesse an unserem Thementag, die einzelnen Filme der Reihe ´Schätze der Welt – Erbe der Menschheit´ wurden alle zwischen 1995 und 2009 hergestellt, zum Teil wurden sie auch alle immer mal wieder bearbeitet und aktualisiert.” Ist das nicht herrlich? Da senden die Bezieher unserer Rundfunkgebühren alte Konserven, ohne die entsprechende Jahreszahl gleich am Anfang einer Sendung zu zeigen. Zuschauer erhalten also sehr alte Daten und Informationen zu den Ländern. Daraus konstruieren die Zuschauer dann ihr Wissen über diese Nationen (Siehe Wissenstreppe). Kein Wunder also, dass die meisten Deutschen ganz falsche Vorstellungen von anderen Ländern haben. Der Beitrag des öffentlich-rechtlichen Fernsehens zur Wissensgesellschaft muss sein, Daten und Informationen mit Quellenangabe gleich am Anfang des Beitrags zur Verfügung zu stellen. Noch besser wäre es, wenn in der Sendung permanent die Quelle angezeigt würde. Aber wer will das schon? Man würde als Fernsehzuschauer wohl merken, dass das heutige Fernsehprogramm der öffentlich-rechtlichen Fersehanstalten (treffender Begriff) häufig darin besteht, “Konserven” zu senden. Man fragt sich natürlich, was die Sender mit unseren Beiträgen machen. Doch, wer will das schon so genau wissen?
Wir wünschen Ihnen ein Frohes Neues Jahr 2010
Wir (Jutta und ich) wünschen Ihnen ein Frohes Neues Jahr 2010. Gleichzeitig möchten wir uns für Ihr Interesse an unserem Weblog bedanken. Es ist toll zu sehen, wie unsere Seiten von Jahr zu Jahr immer besser angenommen werden. Auch im kommenden Jahr wollen wir die verschiedenen Themen aus den unterschiedlichsten Perspektiven betrachten: Vielfalt statt Einfalt. Am Jahresende verabschieden wir uns mit einem unserer Lieblingslieder aus dem Jahr 2009: Charlie Winston “Like a Hobo” – Viel Spaß.
MCP-CE 2010: 4. Konferenz zu Mass Customization und Open Innovation in Osteuropa
Die 4. MCP-CE findet vom 22.-24.09.2010 in Novi Sad (Serbien) statt. Gastgeber ist die Faculty of Technical Sciences der Universität Novi Sad. Die Konferenzreihe haben wir seit 2004 alle 2 Jahre durchgeführt: 2004 und 2006 in Rzesów/Polen und 2008 in Palic/Serbien (Fotogallerie). Die MCP-CE 2010 bietet für Forscher und Unternehmen eine ideale Plattform, sich mit den Möglichkeiten von Mass Customization und Open Innovation für Osteuropa vertraut zu machen. Sollten Sie einen Beitrag einreichen wollen, so finden Sie auf dieser Seite (Call for Paper, usw.) weitere Hinweise. Als Chairman of the Scientific Committee lade ich Sie herzlich ein, an der Konferenz teilzunehmen. Sollten Sie Fragen haben, so können Sie sich gerne an mich wenden. Siehe dazu auch Konferenzen oder Veröffentlichungen.


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Tochtermann, K.; Schachner, W. (2009): Wissensmanagement im Prozessmanagement
Die Studie Tochtermann, K.; Schachner, W. (2009): Wissensmanagement im Prozessmanagement “(…) liefert konkrete Hinweise auf die speziellen Anforderungen von und Erfolgsfaktoren für Wissensmanagement aus Sicht des Prozessmanagements”. Zu beachten ist, dass die Basisstudie mit 100 Experten und die vertiefende Studie mit 18 Prozessmanagement-Experten österreichischer Unternehmen durchgeführt wurde. Wissensmanagement im Kontext des Prozessmanagements zu betrachten macht Sinn, da Wissen immer situiert ist und sich daher der Bezug zu den Prozessen im Unternehmen anbietet. Es freut mich auch zu lesen, dass die zentrale Rolle des Menschens bei der Wissenskonstruktion und im Wissensmanagement herausgestellt wird. Der Bezug zum Modell von Probst wird aus meiner Sicht leider etwas zu unkritisch angenommen. Bei den Fragen zu den Efolgsfaktoren verwenden die Autoren das EFQM-Modell. Für Unternehmen in Deutschland kann man zur Bestimmung der Erfolgsfaktoren auch den Zukunftscheck Mittelstand heranziehen, der dann zur Wissensbilanz – Made in Germany führt. Die Wissensbilanz – Made in Germany hat noch den Vorteil, dass die Wirkungszusammenhänge der Erfolgfaktoren transparent werden, wodurch sich Prioritären für das gesamte Wissenssystem ableiten. Siehe dazu auch Bitcom (2009): Wissensmanagement Prozess-Systematik, Schilcher (2006): Die implizite Dimension des Wissens und ihre Bedeutung für betriebliches Wissensmanagement, Intellektualistische Legende, Schreyögg/Geiger (2003): Kann die Wissensspirale Grundlage des Wissensmanagements sein?
Beim ´Zukunftsscoring´der Commerzbank erhalten weiche Faktoren mehr Bedeutung
In dem Artikel Commerzbank bittet Kunden zum Zukunfts-Check (Handelsblatt vom 25.12.2009) liest man Erstaunliches: “Damit zieht ein neues Denken ein: Nicht mehr allein harte Fakten wie aktuelle Jahresabschlüsse, Kostenstrukturen und Controllingsysteme seien für eine Kreditentscheidung wichtig, (…). Derart weiche Faktoren können bis zu 30 Prozent des Ratings ausmachen.” Herr Hermann von der Mittelstandsbank der Commerzbank kündigt an, dass man nun ein “Zukunftsscoring” durchführen wird. Chris Löwer (Autor des Artikels im Handelsblatt) benutzt in der Überschrift den Begriff “Zukunfts-Check”, möglicherweise in Anlehnung des kostenfrei verfügbaren Zukunftscheck Mittelstand, der letztendlich zur Wissensbilanz – Made in Germany führt? Diese Zusammenhänge sind Herrn Löwer vermutlich unbekannt. Durch ein wenig Recherche vom warmen Redaktionsstuhl aus, hätte man diese Hinweise auch finden können – nur: Wer will das schon?
Warum es sich lohnt, Wissen und Lernen steuerlich zu fördern
Der Kurzbericht Cedefop (2009): Warum es sich lohnt, Wissen und Lernen steuerlich zu fördern macht deutlich: “Intellektuelles Kapital schafft Wohlstand. Häufig sind Wissen und Expertise eines Unternehmens wertvoller als dessen Sachanlagen wie Fertigungsgebäude und Maschinenparks. Die Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) bieten steuerliche Anreize unterschiedlichster Art, die den Einzelnen und die Unternehmen zu Investitionen in die allgemeine und berufliche Bildung anregen sollen.” Die aktuellen steuerlichen Anreize und die politischen/rechtlichen Rahmenbdeingungen sind allerdings immer noch zu sehr auf die klassischen Ressourcen der industriell geprägten Gesellschaft augerichtet. Die Realität ist allerdings schon weiter. Viele Menschen spüren, dass dieser Staat nicht mehr viel mit ihrem realen Leben zu tun hat, im Gegenteil: Der Staat blockiert in manchen Bereichen sogar die Entwicklung seiner Bürger. Es wird Zeit, dies zu ändern. Siehe dazu auch Wissensbilanz – Made in Germany
Wir wünschen Ihnen FROHE WEIHNACHTEN
Wir (Jutta und ich) wünschen Ihnen FROHE WEIHNACHTEN und einige erholsame Tage. Das Foto haben wir in Vilnius, auf unserer Reise durch die baltischen Länder und weiter nach Helsinki/Finnland, aufgenommen. In den letzten Wochen hat Jutta viele Reiseberichte (inkl. Bilder) auf folgender Übsersichtseite zusammengestellt: Reisen. Schauen Sie doch mal rein, wir würden uns freuen.
Semesterarbeit an der FHS St. Gallen zu Robert Freund Weblog
Herr Luca Haubensak hat an der Fachhochschule St. Gallen eine Semesterarbeit zu Robert Freund Weblog geschrieben, und diese am 14.12.2009 eingereicht (Seite V): “Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist, das sich Auseinandersetzen mit einem Weblog und dem damit verbundenen Verständnis für Social Software. Dies geschieht hier anhand des Robert Freund Weblog.” Als mich Herr Haubensak vor einiger Zeit darauf ansprach, war ich ein wenig überrascht, dass sich jemand von der FHS St. Gallen in der Schweiz meinen Weblog genauer ansehen wollte. Gerne stellte ich die gewünschten Informationen zur Verfügung und war gespannt, was Herr Haubensak so alles herausfinden würde. Nun liegt mir die Arbeit vor. Ganz besonders habe ich mich natürlich über das Ergebnis gefreut: “Zusammenfassend ist dieses Weblog höchst informativ und intuitiv aufgebaut, und somit ohne wesentliche Einschränkungen weiterzuempfehlen”. Siehe dazu auch Robert Freund Weblog gehört zu den 10 wichtigsten Weiterbildungsblogs in Deutschland (Platz 6, w&v)
Verganti, Roberto (2009): Design-Driven Innovation
Das Buch Verganti, Robert (2009): Design-Driven Innovation – Changing the Rules of Competition by Radically Innovating what Things Mean (Boston, MA: Harvard Business Press, 2009) hat einen interessanten Ansatz: “The book explores how firms create innovations that customers do not expect, but that they eventually love. Until now, the literature on innovation has focused either on radical innovation pushed by technology or incremental innovation pulled by the market. Design-driven innovations do not come from the market; they create new markets. They don’t push new technologies; they push new meanings. The book therefore investigates an innovation paradigm based on collaboration with a network of interpreters that is complementary to the popular paradigm of user-centered innovation.” Roberto Verganti (Professor in Mailand) stellt nach eigenen Angaben also einen komplementären Innovationsansatz zu user-centred Innovation bzw. zu Open Innovation vor. Ohne das Buch im Detail gelesen zu haben, geht Verganti aus meiner Sicht von einem zu engen Verständnis von Open Innovation aus. Etwas weiter gefasst, kann man Open Innovation durchaus auch so verstehen, dass der Innovationsprozess in alle Richtungen geöffnet wird. Dies würde auch den Design-Driven-Ansatz beinhalten. Dennoch: Die Website zum Buch macht neugierig …

EXNOVATE: Eine Plattform für Open Innovation
Exnovate , the European Network of Excellence on Open and Collaborative Innovation, geht auf die Arbeiten von Prof. Dr. Vanhaverbeke und Henry Chesbrough zurück. Die Website Exnovate ist für Unternehmen, Forscher, Politiker und Kapitalgeber interessant. Es zeigt sich an diesen Initiativen, dass Open Innovation auf allen Ebenen dynamisch weiterentwickelt wird, um die Wettbewerbsfähigkeit Europas in einer immer stärker globalisierten und wissensbasierten Welt zu ermöglichen. Dazu ist es allerdings erforderlich, althergebrachte Gewohnheiten wie Closed Innovation weiterzuentwickeln oder sogar ganz neue Wege zu gehen… Es lohnt sich für alle, diese Entwicklung genau zu beachten. Prüfen Sie, inwiefern Sie von Open Innovation profitieren können.

