Immer mehr Unternehmen haben den Trend zu Open Innovation schon genutzt. Relativ neu ist, dass eine Stadt wie Kufstein diesen Megatrend nutzen will: Stadt Kufstein geht auf Ideenfang bei seinen Bewohnern (OpenPr vom 11.02.2009). Ideen können hier (nach einer Registrierung) abgegeben werden. Allerdings geht aus den Beschreibungen nicht hervor, was dieses Vorgehen von den bisherigen Aktivitäten unterscheidet, denn: Ideen der Bürger wurden auch schon in der Vergangenheit in die Planungen von Städten mehr oder weniger intensiv mit eingebunden. Man muss sich als Brainworker registrieren, wobei sehr viele personenbezogene Daten erfasst werden – das schreckt schon einmal ab. So wie es sich für mich darstellt, ist der Anspruch “Kufstein nutzt den Megatrend Open Innovation” überzogen.
Kossmann, D.; Alonso, G. (2006): Software Mass Customization
Der Artikel Kossmann, D.; Alonso, G. (2006): Software Mass Customization (Erschienen in Datenbank-Spektrum 19/2006) ist zwar schon einige Jahre alt, dennoch weist er sehr gut und verständlich auf die Möglichkeiten hin, Mass Customization in der Softwarebranche zu nutzen. Dabei kommt es natürlich auf eine sinnvolle Modularisierung und deren geeignete Konfiguration an (Solution Space Ebene von Mass Customization). Mit diesen Hilfsmitteln ist eine Individualisierung von Software möglich, die gleichzeitig kostengünstig wäre. Bei den aktuellen Telefonen sieht man schon, dass diese Möglichkeiten nach und nach genutzt werden. Dennoch vermutet kaum jemand dahinter Mass Customization. Der nächste Schritt ist natürlich Open Innovation im Softwarebereich, also Open Source Entwicklungen mit den entsprechenden Tool-Kits. Man sieht an dem Beispiel Software, wie sich die einzelnen Themenfelder Mass Customization und Open Innovation sinnvoll ergänzen. Der Artikel Kossmann, D.; Alonso, G. (2006): Software Mass Customization beschreibt weiterhin die verschiedenen Möglichkeiten, Mass Customization für Software praktisch umzusetzen. Es wird Zeit, dass sich nicht mehr die Menschen an die Software anpassen, sondern sich die Software nach den individuellen Bedürfnissen der Menschen richtet.
CATER: Mass Customization in der Automobilindustrie
In meinem Blog habe ich schon des öfteren über das Projekt CATER geschrieben (Blogbeitrag), dennoch möchte ich hier ein Video (aus 2008) vorstellen, das dieses Projekt etwas detaillierter beschreibt. Die Qualität des Videos ist zwar nicht besonders, dennoch gibt es einen guten Eindruck darüber, wie Mass Customization in der Automobilindustrie genutzt werden kann (Siehe dazu auch das OSCAR-Projekt).
RKW-Arbeitskreis ´Mass Customization´ traf sich bei der Firma Eisenbach GmbH
Der RKW-Arbeitskreis ´Kundeníndividuelle Produktion – Mass Customization´ traf sich am 10.02.2009 unter der Leitung von Herrn Dr. Depner (RKW) zum dritten Mal – diesmal bei der Firma Eisenbach GmbH. Nach der Vorstellung des Unternehmens durch Herrn Vogel konnten wir bei einer ausführlichen Betriebsbesichtigung die Abläufe der kundenindividuellen Produktion genauer kennen lernen. Es wurde deutlich, dass auch bei der Eisenbach GmbH der Trend zur Individualisierung in den letzten Jahren zugenommen hat. Anschließend stellte Herr Schäfer von der Alpha Business Solutions AG die Software proALPHA vor – ein Instrument zur Unterstützung der Konfiguration von kundenindividuellen Aufträgen. proALPHA greift dabei auf den Logik-Produktkonfigurator zu, der dann mit dem ERP-System verknüpft wird. Konfiguratoren sind ein wichtiges Element der hybriden Wettbewerbsstrategie Mass Customization (Vier Ebenen). In der angeregten Diskussion wurde deutlich, dass Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit Mass Customization erfolgreich umgesetzt werden kann. Es wurde angeregt, diese Voraussetzungen bei unserem nächsten Treffen genauer zu betrachten und zu diskutieren.
Plattform Atizo: Ist es Open Innovation?
Die Plattform Atizo ist eine Plattform, die Problemstellungen von Unternehmen mit Ideen einer Community zusammenbringt. Man orientiert sich dabei an Open Innovation – ein entsprechender Blog ist auch vorhanden. Ich frage mich natürlich, ob dafür eine Plattform nötig ist… und ob die Plattform dann auch schon Open Innovation bedeutet. Open Innovation Strategien öffnen den Innovationsprozess und enthalten auch ein Tool-Kits, mit denen man die Problemlösungen selbstorganisiert (auch in communities) entwickelt. Ob die Plattform Atizo nun Open Innovation ist oder nicht, es ist auf jeden Fall eine interessante Idee. Mal sehen, was daraus wird.
Was ist Arbeit?
Der Newsletter des Instituts für Soziologie an der TU Chemnitz (Prof. Voß) weist auf ein sehenswertes Video zum Thema Was ist Arbeit? hin. Das Video ist gut gemacht und regt zum Nachdenken an…
Produktmodelle einfach ausdrucken?
Der Trend zur Individualisierung führt auch zu der Frage, wie man schnell und kostengünstig Muster herstellen kann (Rapid Prototyping). Ich habe hier schon häufiger über Fabbers geschrieben, die in Zukunft eine große Hilfe sein werden. Mit einem speziellen Drucker, kann man sich ein komplexes Muster innerhalb von wenigen Stunden herstellen lassen. Sehen Sie sich doch einmal das folgende Beispiel an.
VISION ERA-NET: Open Innovation in Finnland
“VISION ERA-NET is a collaborative network of nationally leading innovation policy agencies” in Finnland, das von September 2007 bis Mai 2008 drei Projekte gefördert hat, die sich mit Open Innovation befasst haben; “Collaborative and open innovation: Future challenges for national innovation policies in the emerging European Research Area” . Die Veröffentlichungen dazu sind alle sehr lesenswert. Darin enthalten sind konkrete Hinweise, wie Open Innovation Initiativen auf nationaler Ebene genutzt werden können. Gute Hinwiese für unsere Innovationszentren und Wirtschaftsförderungsgesellschaften. Man kann durchaus wieder einmal von den Finnen lernen. Hier die verschiedenen Veröffentlichungen aus dem Jahr 2008:
- Policies for Open Innovation
- Open Innovation and Globalization
- The Role of Innovation Policy in Fostering Open Innovation Activities Among Companies
- Developing a Research Framework for Sektoral Models of Open Innovation
- Open Innovation and Nano-Technology
Auswirkungen der Massenproduktion: 27 Millionen Autos zu viel auf dem Markt
In dem Interview mit Berhard Mattes Ford-Chef: 27 Millionen Autos zu viel auf Markt (Handelsblatt vom 23.01.2009) erfährt man, dass zu viele Autos auf dem Markt sind, die keiner haben will. Aber ist das wirklich neu? Warum ist es dem Handelsblatt eine Schalgzeile wert? Wie kann es sein, dass “auf einmal” 27 Millionen Autos zu viel auf dem Markt sind? Auf einmal? Man kann wirklich nicht sagen, dass das plötzlich gekommen, oder nur auf die Finanzmarktkrise zurückzuführen ist. In dem Buch Womack/Jones/Roos (1991): The machine that changed the world weisen die Autoren schon darauf hin, dass durch die übliche Massenproduktion erhebliche Überkapazitäten in der Automobilbranche geschaffen wurden. Das Buch geht auf die IMVP-Studie zurück, die von 1985-1989 die Automobilindustrie weltweit untersucht hat (90 Montagewerke in 15 Ländern). In der deutschen Taschenbuchausgabe (8. Auflage) Womack/Jones/Roos (1994): Die zweite Revolution in der Autoindustrie liest man auf den Seiten 17-18: “Heute hören wir dauernd, dass sich die Welt in einer massiven Überkapazitätskrise befindet – von einigen Indistriemanagern auf mehr als 8 Millionen Einheiten über dem gegenwärtigen Weltabsatz von etwa 50 Millionen Fahrzeugen geschätzt. Dies ist jedoch eine unzutreffende Bezeichnung. Die Welt leidet vielmehr an einem akuten Mangel an wettbewerbsfähiger Kapazität für schlanke Produktion und an einem gewaltigen Überangebot an nicht wettbewerbsfähiger Massenproduktionskapazität. Die Krise ist dadurch ausgelöst, dass die erstere eine Bedrohung für die letztere ist.” Es hat sich also in fast 20 Jahren nichts geändert. In der Zwichenzeit sind noch nicht einmal Lean Production und Lean Management überall Standard geworden. Der nächste Schritt sollte allerdings Hoffnung machen: Mass Customization in der Automobilindustrie – damit die Überproduktion von 27 Millionen Autos ein Ende hat. Denn: Wenn es schon eine so enorme Überproduktion bei Autos gibt, wie sieht es denn dann erst in anderen Branchen aus, z.B. in der Bekleidungsindustrie, der Pharmaindustrie, der Lebensmittelindustrie…? Siehe dazu auch Krise in der Automobilindustrie, CAR INNOVATION 2015.
RKW-Arbeitskreis ´Kundenindividuelle Produktion -Mass Customization´ trifft sich am 10. Februar
Anfang 2008 traf sich der RKW-Arbeitskreis Mass Customization das erste Mal in Gießen. Am 07.10.2008 konnten wir uns dann von der Leistungsfähigkeit von Konfiguratoren bei der Fa. Rittal überzeugen. Das dritte Treffen findet nun am 10. Februar um 14.00 Uhr bei der Firma Eisenbach GmbH statt. Es freut mich sehr, dass der Arbeitskreis nun langsam aber sicher “Fahrt aufnimmt” und wir die praktische Umsetzung von Mass Customization bei den Unternehmen diskutieren können.