IDEAS: Wissenschaftliche Paper stehen kostenlos zur Verfügung

ideas.jpgMit der Plattform IDEAS krempelt die Univerity of Connecticut die Wirtschaftswissenschaften um: “Welcome to the largest bibliographic database dedicated to Economics and available freely on the Internet. Over 475’000 items of research can be browsed or searched, and over 350’000 can be downloaded in full text! This site is part of a large volunteer effort to enhance the free dissemination of research in Economics, RePEc. To see the popularity of these services, browse the statistics at LogEc .” Auch der Beitrag Harward & Co. im Niedergang (Handelsblatt vom 14.05.2007) befasst sich mit dem Thema. Ich hätte mir hier nur einen positiveren Titel gewünscht, denn die kostenlose Bereitstellung wissenschaftlicher Texte scheint mir eher ein positives Zeichen für die stärker wissensbasierte Gesellschaft zu sein.

Neue Studie: Der IQ ist kein Garant für Wohlstand

In unserer Gesellschaft wird häufig suggeriert, dass ein hoher IQ auch ein Garant für Wohlstand sei. Dass dem nicht so ist, hat eine Studie von Jay Zagorsky von der Ohio State University hervorgebracht, die in der Zeitschrift Intelligence veröffentlicht wurde. Dazu wurden seit 1979 genau 7403 US-Bürger regelmäßig befragt. Die wichtigsten Erkenntnisse fast Jay Zargorsky unter YOU DON’T HAVE TO BE SMART TO BE RICH, STUDY FINDS zusammen. Interessant ist, dass diese Studie nicht alleine den Zusammenhang zwischen IQ und Einkommen betrachtete, sondern den Zusammenhang zwischen “… intelligence and wealth and financial difficulties” betrachtete: “Intelligence is not a factor for explaining wealth. Those with low intelligence should not believe they are handicapped, and those with high intelligence should not believe they have an advantage.” Das bezieht sich alles wie gesagt auf den IQ, dessen Vertreter damit wieder in einmal in großer Erklärungsnot sind.

Möglicherweise kann ja die Multiple Intelligenzen Theorie von Howard Gardner weiterhelfen. Sie bietet die Möglichkeit, Intelligenz kontextbasiert, bezogen auf ein kulturelles Umfeld zu beschreiben um dadurch eine Werthaltigkeit abzuleiten. Wie Sie als Leser meines Blogs wissen, vermute ich, dass dies mit Hilfe des Konzepts der Multiplen Kompetenz (Rauner 2004) möglich sein sollte.

Drucker (1954): It´s the customer who determines what a business is

Die Massenproduktion hat mit der Standardisierung von Produkten und Dienstleistungen in vielen Lebensbereichen dafür gesorgt, dass sich die Lebensumstände verbessert haben. Die Art und Weise wie wir Produkte und Dienstleistungen herstellen, hat einen starken Einfluss auf unser Leben und auf das Bild von Menschen in unserer Gesellschaft. Die Arbeitsteilung (Taylorismus) hat dazu geführt, dass wir auch Menschen “in Schubladen” gesteckt und ihnen zielgruppengerechte Angebote gemacht haben. In den letzten Jahrzehnten merkt man allerdings, dass die Grenzen der einzelnen Zielgruppen (“Schubladen”) nicht mehr so scharfkantig zu ziehen sind. Das spüren immer mehr Unternehmen. Krampfhaft wird versucht, Kunden davon zu überzeugen (Marketingausgaben), dass sie das akzeptieren sollen, was angeboten wird – trotz horrender Marketingaussgaben allerdings mit durchwachsenem Erfolg. Der Trend zur Individualisierung bei gleichzeitiger Vernetzung (durch das Internet) bedeutet für Unternehmen, sich auf die einzelnen Kunden (Von der Massenproduktion zu Mass Customization), aber auch auf die einzelnen Mitarbeiter (Von Scientific Management zu Managing Diversity) einzustellen. Die Multiple Intelligenzen Theorie kann auf individueller, aber auch auf der organisationalen Ebene dazu beitragen, die Einmaligkeit und vielfältigen Fähigkeiten eines jeden Menschen als Chance zu nutzen. Um es mit Heinz von Foerster zu sagen: “Handle stets so, dass sich die Zahl Deiner Möglichkeiten erweitert”. Die Unternehmen sollten daher auf die äußere Komplexität mit erhöhter innerer Komplexität antworten, die dann allerdings nicht mehr fremdorganisiert sein kann, sondern größtenteils selbstorganisiert abläuft (Selbstorganisationsdisposition/Kompetenz). “It´s the customer, who determines what a business is” hat Peter Drucker schon 1954 festgestellt. Erst heute hat der einzelne Kunde die (technologischen) Möglichkeiten diesen Anspruch durchzusetzen. Unternehmen sollten sich rechtzeitig darauf einstellen…