2012: Das Jahr in dem Crowdfunding durchstartete

Gut, im Beitrag 2012: The Year Crowdfunding was Kickstarte into the Mainstrem (Techcrunch vom 31.12.2012) geht es um eine eher amerikanische Sicht auf das Thema, doch das Thema ist auch in Europa/Deutschland aktuell. Die erwähnten Zahlen z.B. für die Plattform Kickstarter sind schon erstaunlich: “Kickstarter’s growth has been explosive but the success rate has held steady at around 42%. In May of 2011, when Kickstarter was two years old, the company had only seen 20,000 projects with 9,700 failing to meet their funding goal. Now, in the last days of 2012, the company is at over 81,000 projects with 43,000 failing to find success. But 34,000 were successful”. Es war noch nie so einfach, seine Ideen umzusetzen: Die Technologien sind vorhanden, es gibt sogar auf manchen Plattformen Ünterstützung z.B. bei Designfragen und die Finanzierung kann unabhängig über Crowdfunding erfolgen. Diese User-Innovation wird den Markt verändern. Unternehmen sollten diese Möglichkeiten nicht ignorieren, sondern nach den Lead-Usern im  Markt Ausschau halten und ihnen die Infrastruktur eines Unternehmens anbieten. Dadurch gewinnen beide Seiten… Wie man so etwas machen kann? Sprechen Sie mich einfach dazu an. Gerne können wir ein unverbindliches Gespräch dazu führen. Siehe dazu z.B. auch Freund, R. (2010): Open Innovation, Open Evaluation and Crowdfunding [MCP-CE 2010) (Veröffentlichungen).

Lead User: Projekte bzw. Workshops planen und durchführen

In der Diskussion um offene Innovationsprozesse beschreibt Chesbrough Möglichkeiten, wie Unternehmen durch Open Innovation (Chesbrough 2003/2006) profitieren können. Von Hippel geht noch einen Schritt weiter und betrachtet User Innovation, ohne dabei nur an Unternehmen zu denken (Democratizing Innovation). Dennoch können Unternehmen auch von den Ideen von Hippels profitieren, indem sie z.B. die Lead User Methode nutzen.

“Lead users are individuals – or they may be firms – that are experiencing needs that are ahead of the targeted market(s). Often, they develop product or service prototypes to satisfy their leading edge needs that will be commercially attractive to firms” (Churchill/von Hippel/Sonnack (2009:9)

Insofern sind Lead User von Early Adopter zu unterscheiden. In dem Handbuch Churchill, J.; von Hippel, E.; Sonnack, M. (2009): LEAD USER PROJECT HANDBOOK: A practical guide for lead user project teams gehen die Autoren zunächst auf den Lead User Ansatz ein und beschreiben dann sehr ausführlich, wie Sie entsprechende Workshops oder Projekte durchführen können. Bei Interesse helfe ich Ihnen dabei. Vereinbaren Sie einfach einen unverbindlichen Termin oder melden Sie sich gleich zum Innovationsmanager an. Dort werden diese, und andere aktuelle Themen des Innovationsmanagements besprochen.

Nutzerinnovationen, Lead User und Open Innovation

Der Artikel Wie Unternehmen von innovativen Kunden profitieren (Daniel Roman Jung, ZEIT ONLINE vom 01.07.2010) thematisiert die große Rolle der Nutzer im Innovationsprozess. Eine besondere Spezies sind dabei die Lead User, die Produkte und Dienstleistungen in ihrem Umfeld einsetzen und auch verändern (wollen). Immer mehr Unternehmen/Organisationen erkennen die großen Möglichkeiten, den Innovationsprozess zu öffnen und orientieren sich an Open Innovation. Es stellen sich allerdings auch kritische Fragen: Wenn der Kunde alles selbst macht (z.B. bei Open Source Projekten), wozu benötigt man denn dann noch Unternehmen? Mit der bekannten Transaktionskostentheorie kann man hier nicht mehr kommen. Wo liegt also der ausgewogene Ansatz, Open Innovation für die Kunden, für das Unternehmen und nicht zuletzt für die Gesellschaft zu nutzen? Auf diese Frage kann es aus meiner Sicht keine pauschale Antwort geben, da es sich um branchen-, bzw. unternehmensspezifische Kontexte handelt. Bei der Beachtung der verschiedenen Dimensionen von Open Innovation, können auch kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) von den Entwicklungen profitieren. Ich habe allerdings den Eindruck, dass gerade KMU sich immer noch zu sehr an den traditionellen Innovationsprozessen orientieren (Closed Innovation) und manche dadurch die Chancen verpassen. Siehe dazu auch Lead User und Open Innovation und Lohmann/Depner (2010): Open Innovation – Kundenwissen für neue Produkte nutzen.

Lead User und Open Innovation

technological-review-11-2007.bmpIn dem Beitrag Offen für Neues (Technology Review November 2007, S. 72-75) gingen die beiden Autoren Stefan Krempl und Gregor Honsel unter anderem auf Lead User und Open Innovation ein. “Lead User schwimmen weit vor dem Trend und legen gern selbst Hand an Produkte, um sie für ihrem Bedarf zu optimieren. (…) Von Hippel stellte klar, dass Lead User nicht mit Early Adoptern zu verwechseln und auch nicht in der eigenen Zielgruppe zu finden seien, sondern in Bereichen, die ähnliche Probleme zu lösen hätten.” Im Zusammenhang mit Toolkits wird weiterhin auf Mass Customization und auf die Öffnung des klassischen Innovationsprozesses (Open Innovation mit dem Beispielklassiker ´Spreadshirt´) hingeweisen. Dabei findet man auch das folgende Statement: “Der Flirt mit dem Nutzer ist nicht ungefährlich: Im Extremfall könnten Unternehmen ganz verschwinden.” Leider geht der Artikel nicht genauer auf die vielfältigen Zusammenhänge (Unterschiede/Gemeinsamkeiten) zwischen Lead User, Mass Customization und Open Innovation ein. Auch der Literaturhinweis auf das Buch von Chesbrough (2003): Open Innovation ist etwas dürftig. Wenn Sie mehr über Open Innovation erfahren wollen, so schauen Sie sich doch einmal das online verfügbare Buch von Reichwald/Piller (2006): Interaktive Wertschöpfung oder von Hippel (2005): Democratizing Innovation (mit Video) an.