Agile Methoden in der IT-Branche

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In der Softwareentwicklung (IT-Projekte) wurden die Projekte in den letzten 20 Jahren durch den starken Einsatz von Technologie immer komplexer. 2001 entstand daher das Manifesto for Agile Software Development, dessen Prinzipien nach und nach auch in anderen Branchen zum Einsatz kommen, denn es gibt immer mehr Bereiche, die von der Digitalisierung getrieben werden. In der Studie Capgemini (2016): IT-Trends 2016 (PDF) wird allerdings auch deutlich, dass der (S. 27)

(…) Prozentsatz der Projekte, bei denen agile Methoden genutzt werden, ist in den vergangenen 12 Monaten von im Mittel knapp 28 Prozent auf rund 23,3 Prozent gesunken. In Zukunft sollen agile Methoden wie Scrum, DevOps, Kanban, eXtreme Programming, Scaled Agile Framework, Large Scaled Scrum und Nexus aber wieder häufiger eingesetzt werden. Denn die Anzahl derjenigen, die in Zukunft mehr Projekte agil abwickeln wollen, ist im Vergleich zum Vorjahr von 79,3 auf jetzt 86,1 Prozent gestiegen. Demnach sehen fast alle Befragten die Notwendigkeit zur Veränderung, haben aber noch Probleme, agile Methoden in den Alltag zu integrieren.

Es fällt auf, dass es den Unternehmen wohl schwer fällt, zwei Systeme umzusetzen. Aus meiner Sicht ist das nicht verwunderlich, da agile Methoden im Projektmanagement oder Innovationsmanagement (Design Thinking und Scrum) andere Mindsets der Mitarbeiter, und andere Rahmenbedingungen benötigen. Der Weg zu einer agilen Organisation ist steinig und manchmal sogar nur dann erfolgreich, wenn eine (agile) Parallelorganisation aufgebaut wird. Solche Zusammenhänge besprechen wir auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Projektmanager (IHK) und Innovationsmanager (IHK). Weitere Informationen finden Sie dazu auf unserer Lernplattform.

ILO (2016): Asia in Transformation

ilo-2016In vielen Veröffentlichungen wird in den letzten Jahren darauf hingewiesen, dass neue Technologien Jobs kosten werden. In dem Beitrag Digitalisierung in der Arbeitswelt: Das Substituierungspotenzial bin ich darauf intensiver eingegangen. Betrachten wir nur unsere westlichen Wirtschaftsräume und Gesellschaften, so ignorieren wir die noch viel gravierenden Entwicklungen in Asien. Die Veröffentlichung der International Labour Organization ILO (2016): Asia in Transformation. How Technology is changing jobs and enterprises (PDF) verdeutlicht, was die Transformation für asiatische Staaten und Unternehmen bedeutet. Im Kern wird hier herausgearbeitet, das bis zu 90% der Beschäftigten in den verschiedenen Branchen ihren Job verlieren könnten. Um in den neuen Geschäftsmodellen eine Rolle spielen zu können, kommt der Bildung eine besonders wichtige Rolle zu. Es wird sich zeigen, ob die westlichen Staaten, oder die asiatischen Regionen mit den Veränderungen besser zurecht kommen.

Überfordern neue Arbeitsformen Menschen und Organisationen?

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Die technischen Entwicklungen sind enorm: Digitalisierung und Transformation ist in aller Munde. Diese Veränderungen sind allerdings nicht nur technologisch, sondern sollten auch die Menschen und ganze Organisationen mitnehmen. Dass das nicht so einfach ist, zeigt eine aktuelle Trendstudie vom Institut für Führung der Universität St. Gallen Bruch/Block/Färber (2016): Arbeitswelt im Umbruch. Von den erfolgreichen Pionieren lernen. Eine gute Zusammenfassung findet sich in dem Beitrag New Work: Viele Unternehmen sind von neuen Arbeitsformen überfordert (Heise vom 27.06.2016):

Agile Strukturen, demokratische Führung und virtuelle Teams sind Kennzeichen einer neuen Arbeitswelt, die vielfach auch mit “New Work” oder “Arbeiten 4.0” umschrieben. Doch vielen Unternehmen ist die Transformation in diese neue Welt noch nicht gelungen, wie eine Studie zeigt.

Es ist sicher notwendig, dass sich Menschen und Organisationen verändern, doch sollten auch folgende Voraussetzungen gegeben sein:

  • Führung mit Vision und Inspiration
  • Vertrauenskultur
  • Flexible Strukturen
  • Selbstkompetenz der Mitarbeitenden

Der Begriff “Selbstkompetenz” ist allerdings seltsam, wenn man Kompetenz als Selbstorganisationsdisposition versteht… Der Fokus auf eine so verstandene Kompetenz wird die Selbstorganisation stärken und somit flexiblere Strukturen schaffen. Notwendig dafür ist somit auch ein anderes Führungsverständnis, das auf Vertrauen basiert. Der Kompetenzbegriff scheint also im Zentrum dieser Entwicklungen zu stehen. Siehe dazu auch Freund, R. (2011): Das Konzept der Multiplen Kompetenz auf der Ebenen Individuum, Gruppe, Organisation und Netzwerk.

Der Innovationsreport 2016

innovationsreport-2016Die Autoren Andreas Engelen, Tessa Flatten (TU Dortmund), Monika Engelen (TH Köln), Giordano Koch, Alexander Hahn (Hyve) haben den Innovationsreport 2016 – Aktuelle Innovationsthemen des deutschen Mittelstands (PDF) im Februar 2016 veröffentlicht.  Executive Summary:

  • Ein Drittel der Unternehmen hat mehr als 30 % des Umsatzes mit neuen Produkten generiert.
  • Digitalisierung- und Internetthemen sind Hauptinnovationsthemen im Mittelstand.
  • Innovative Unternehmen haben Top-Management-Posten für Innovationsthemen.
  • Erfolgreiche innovative Unternehmen bringen neue Produkte vor dem Wettbewerb auf den Markt.

In dem von uns entwickelten Blended Learning Lehrgang Innovationsmanager (IHK) gehen wir auf diese – und andere – Studien ein. Informationen finden Sie auf unserer Lernplattform.

E-Learning-Wirtschaft 2015: Wachsender Markt

kurseDie Ergebnisse des MMB-Branchenmonitors „E-Learning-Wirtschaft“ 2015 (PDF) zeigen, dass der Markt weiter wächst und auch immer attraktiver für Start-ups wird. In der Veröffentlichung wird von einer Grundgesamtheit von 250 E-Learning-Unternehmen eine Stichprobe bei 30-45 E-Learning-Unternehmen genommen und die Werte hochgerechnet. Man kann zu dem Verfahren stehen wie man will, es zeigt sich dennoch die eine oder andere Entwicklung im Markt. Einerseits kann von weiterem Wachstum ausgegangen werden und andererseits gibt es eine immer stärkere Diversifizierung der Angebote. Meines Erachtens ist auch die Trennung zwischen einem “E-Learning Unternehmen” und einem “Nicht-E-Learning Unternehmen” in Zukunft immer schwieriger, da es zu Entgrenzungen kommen wird. Wir bewegen uns mit unseren Angeboten in diesem Markt, obwohl wir mehr auf Blended Learning Konzepte setzen, die auch immer stärker angenommen werden. Informationen dazu finden Sie auf unserer Lernplattform.

Die innovativsten Unternehmen 2015: Erfolgsfaktoren

bcg2015innovatorDie Studie von der Boston Consulting Group (BCG) zu den innovativsten Unternehmen im Jahr 2015 (PDF) zeigt Apple, Google und Tesla Motors auf den ersten Plätzen. Interessant ist, dass 38 von 50 aufgeführten Organisationen, Non-Tech Unternehmen sind. Weiterhin wird deutlich, dass Deutschland mit BMW (7.) und Daimler (10.) unter den Top10 vertreten ist. Deutschland lebt hauptsächlich von Branchen, die sich um1900 etabliert haben: Automobilindustrie, Chemie, Versicherungen, Elektronik… Mal sehen, wie lange das noch gut geht. Interessant ist, dass bei diesen innovativen Unternehmen, folgende Erfolgsfaktoren zu finden sind:

  • The rising need for speed in innovation. Markets are moving faster. Innovation must too.
  • Strong innovatots are lean innovators. For speed and efficiency, lean is on the rise.
  • Enabling technology – Enabled innovation. Innovators across industries need to embrace technology.
  • The prerequsites of profitable adjacent growth. Innovating outside the core is challenging but essential.

Da die großen Unternehmen z.B. die höhere Geschwindigkeit in Innovationsprozessen an ihre Lieferanten weitergeben, müssen auf kurz oder lang alle innerhalb einer Wertschöpfungskette  schnellere Innovationsprozesse etablieren. Doch wie ist das möglich, ohne höhere Kosten zu haben oder den Qualitätsanspruch zu reduzieren? Solche Themen besprechen wir auch in dem von uns entwickelten Blended Learning Lehrgang Innovationsmanager (IHK). Informationen dazu finden Sie auf unserer Lernplattform.

Anstieg der Projekttätigkeiten in Deutschland

kurse“Der Anteil der Projekttätigkeit an der Gesamtarbeitszeit lag 2013 deutschlandweit bei 34,7 %. Bis 2019 lässt sich ein weiterer Anstieg auf über 40 % prognostizieren”. Das ist ein Ergebnis der aktuellen Studie GPM (2015): Makroökonomische Vermessung der deutschen Wirtschaft. Es wird also gar nicht mehr so lange dauern, bis Projektarbeit die dominierende Arbeitsform sein wird. Demgegenüber stehen immer noch viele Organisationen, die an Geschäftsfeldern und Abteilungen ausgerichtet sind. Es fehlen weiterhin Mitarbeiter, die Projektarbeit in den Unternehmen einführen und zeitgemäß umsetzen können. Nicht zuletzt gibt es auch den Trend, auf allen Ebenen agiler zu werden. Dabei geht es aus meiner Sicht nicht um ein entweder methodisches Projektmanagement, oder agiles Projektmanagement, sondern um ein sowohl-als-auch. Dabei ist der Trend zu mehr Dynamik und zu einer besseren Bewältigung von Komplexität keine Erfindung der bekannten sogenannten ´agilen Methoden´, sondern Bestandteil einer Entwicklung, die schon in den 80er Jahren von dem Soziologen Beck beschrieben wurde (Risikogesellschaft). Denn um die entstandenen Unsicherheiten (Uncertainty) zu bewältigen (!) sind Kompetenzen als Selbstorganisationsdispositionen nötig. Doch nicht jedes Unternehmen, geschweige denn jeder Mitarbeiter, ist heute schon in der Lage, extrem selbstorganisiert zu arbeiten. Die entsprechenden Kompetenzen müssen entwickelt werden. Solche Zusammenhänge zeigen wir auch in den von uns entwickelten Blended Learning Lehrgängen Projektmanager (IHK), Innovationsmanager (IHK) und Wissensmanager (IHK) auf. Informationen finden Sie auf unserer Lernplattform.

Studie: Große Unternehmen tun sich mit Innovationen schwer

capgemini-2015Die Ergebnisse der Studie The Innovation Game: Why and How Businesses are Investing in Innovation Centers (Juli 2015; PDF) werden noch einmal in Capgemini Consulting (2015): Große Unternehmen tun sich mit Innovationen schwer (PDF) zusammengefasst. Es ist interessant zu sehen, wie sich die Theorie zu Innovationen in der Praxis zeigt, denn in den einschlägigen Innovationstheorien und -modellen wird immer wieder auf diese “Blinden Flecke” hingewiesen, die große Unternehmen nicht erkennen, bzw. nicht erkennen wollen. Da die klassische Forschung & Entwicklung nicht wirkungsvoll ist, gibt es einen immer stärkeren Trend in Richtung von weltweiten Innovationszentren: “Innovationszentren gelten als neues Modell des herkömmlichen Forschungs- & Entwicklungs-Ansatzes”. Es kann allerdings sein, dass diese Innovationszentren nur die Vorstufe für einen weitaus offeneren Innovationsprozess darstellt (Open Innovation). Darüber hinaus bieten die “Blinden Flecke” große Chancen für Start-ups, die ja auch schon kräftig genutzt werden. Möglicherweise verpassen es die großen Konzerne dabei, diese sich schnell entwickelnden Start-ups rechtzeitig aufzukaufen… Solche Themen greifen wir in dem von uns entwickelten Blended Learning Lehrgang Innovationsmanager (IHK) auf. Informationen dazu finden Sie auf unserer Lernplattform.

Digital Customer Experience nutzen

customer-experienceDie Interaktionen mit Kunden laufen verstärkt digital ab. Unternehmen sollten daher diesen digitalen Raum nutzen und für den Kunden als Erfahrungsraum ausgestalten. Bisher haben Unternehmen diese Chancen noch nicht erkannt und umgesetzt. Das geht zumindest aus einer Studie hervor, die im November 2014 veröffentlicht wurde: Putting the Experience in Digital Customer Experience (PDF). Keyfindings (S.4):

  • Almost 60% of respondents say that analysis of digitally-derived customer data is key to their company’s innovation efforts.
  • Within three years, collecting and analyzing customer metadata will become more important than collecting and analyzing customer transaction data.
  • Fewer than 30% of respondents believe their customers’ digitally-mediated experience and engagement with their companies could qualify as “high quality”; a quarter believes it is no better than “fair.”
  • Only 16% of respondents claim to be effective at collecting and leveraging customer data from digital interactions.
  • Approximately 42% of respondents said that customer and data analysis is not a key element of their innovation efforts, and 47% don’t seem to be focused on creating personalized services.
  • Fewer than 20% of respondents use analytics generated by application programming interface (API) traffic to understand their customers’ online and offline purchase journeys.
  • Just 41% of respondents in the retail industry say they will be effective at analyzing customer metadata by 2017.
  • A mere 42% of respondents say they have adequate tools and skills to analyze digitally generated data.
  • Only one-third of respondents have made adjustments to their business model to pursue strategies driven by digital information about their customers.

Von sozialen Interaktionen überraschend profitieren

unexpectedEs ist schon eine Binsenweisheit, dass Unternehmen vom Social Media Tools profitieren können. Traditionelle Unternehmen sehen darin hauptsächlich Kostenvorteile, doch das ist bei weitem nicht alles. Unternehmen, die schon etwas weiter sind haben verstanden, dass man seinen Innovationsprozess damit öffnen kann, um neue Dienstleistungen und Produkte zu entwickeln (Open Innovation). Letztendlich aber, gehen die Vorteile von Social Media noch weiter: Durch die stärkere soziale Interaktion der verschiedenen Beteiligten in Netzwerken, können Potenziale erschlossen werden, die nicht so einfach planbar sind. Was heisst das? In der McKinsey-Studie Transforming the business through social tools (Januar 2015) wird deutlich, dass es bei intensiven sozialen Interaktionen zu überraschenden (positiven) Effekten kommt, die vorher so nicht gesehen wurden. Gerade diese aus den Interaktionen selbst entstehenden Effekte sind es, die besondere Innovationen hervorbringen. Spannend ist dabei, dass in dem McKinsey-Artikel sozialwissenschaftliche Erkenntnisse zu dem Themebereich nicht erwähnt werden. Immerhin sind lose Kopplungen (Granovetter: Weak Ties) Bestandteil solcher Interaktionen, die dann auch noch eingebettet sind (Embeddedness). Eine so verstandene moderne neue Wirtschaftssoziologie kann viele Anregungen für das Management geben (z.B.: Embedded Open Innovation). Doch wer will das schon? Siehe dazu auch Wirtschaft und Soziologie: Passt das zusammen?