Wissensmanagement wird schon in vielen Bereichen praktiziert, was häufig fehlt, ist der systematische Umgang mit Wissen in den verschiedenen Bereichen. Die vorliegende Studie Tochtermann, K.; Schachner, W. (2008): Wissensmanagement im Qualitätsmanagement (Kurzfassung) “liefert konkrete Hinweise auf die speziellen Anforderungen von und Erfolgfaktoren für Wissensmanagement aus Sicht des Qualitätsmanagements.” Qualitätsmanagement kann aus meiner Sicht ein sehr guter Ankerpunkt für die Entwicklung von Wissensmanagement im Unternehmen sein. Neben den in der Studie genannten Bereichen, geht es auch darum, verschiedene Aktivitäten umzudeuten. Beispielsweise könnte ein Qualitätszirkel aus der Wissensperspektive betrachtet, stärker den Übergang von impliziten zu expliziten Wissen thematisieren. Versuchen Sie es doch einmal. Am Besten fangen Sie bei Ihren Geschäftsprozessen an und fragen sich, welche Wissensdomänen (Wissen über Kunden, Wissen über Produkte, …) erforderlich sind, um den Prozess durchzuführen… usw..
Knowledge Makes The World Go Round: Bald im Spreadshirt-Shop
K N O W L E D G E M A K E S T H E W O R L D G O R O U N D ® ist ein von mir eingetragenes Markenzeichen. In den letzten Wochen habe wir den Text bei Spreadshirt auf verschiedene Produkte wie T-Shirts, Taschen, Tassen, Schals, Schirme, Bottons usw. aufbringen lassen. Es hat uns – und auch anderen – sehr gut gefallen. Wir planen daher, einen eigenen Shop bei Spreadshirt einzurichten, auf dem man den Text und verschiedene Motive dazu auf die unterschiedlichsten Produkte aufbringen kann. Wir leben in einer Wissensgesellschaft und es ist nicht das Geld, das die Welt bewegt, sondern: K N O W L E D G E M A K E S T H E W O R L D G O R O U N D ®
Wissensmanager (IHK): Blended-Learning Lehrgang ab 14.02.2009 bei der IHK Rhein-Neckar in Mannheim
Am 14.02.2009 beginnt der nächste Blended-Learning Lehrgang Wissensmanager (IHK) bei der IHK Rhein-Neckar in Mannheim. Die jetzt verfügbare Website zum Lehrgang informiert Sie ausführlich über die Inhalte, Ablauf und Kosten des Lehrgangs. Die Präsenztage finden jeweils samstags statt. Sollten Sie dazu noch Fragen haben, so können Sie mich auch gerne direkt ansprechen.
Weishaupt, K. (2008): Der freie Zugang zum Wissen
Der Artikel Weishaupt, K. (2008): Der freie Zugang zum Wissen: auf dem Weg, aber noch nicht am Ziel! Erste Ergebnisse einer Studie zur Akzeptanz von Open-Access-Zeitschriften. Internet-Dokument. Gelsenkirchen: Inst. Arbeit und Technik. Forschung Aktuell, Nr. 08/2008 befasst sich mit den heute möglichen Zugängen (Open Access) zu wissenschaftlichen Erkenntnissen. Dabei stellt die Autorin erste Ergebnisse einer Studie vor. Es wird deutlich, dass die Rahmenbedingungen besser werden müssen, damit wissenschaftliche Erkenntnisse noch häufiger frei zugänglich gemacht und genutzt werden. Der frei Zugang (Open Access) ist eine der wichtigen Voraussetzungen für die Wissenskonstruktion, eine weitere ist die Qualitätssicherung. Ich frage mich, ob es sich (wie in der Überschrift des Artikels erwähnt) um den freien Zugang zum Wissen, oder um den freien Zugang zu Informationen handelt. Das Wissen der Autoren wird als Information frei verfügbar gemacht (Open Access), und dadurch die Wissenskonstruktion ermöglicht. Dieser Unterschied kommt leider in dem Artikel nicht deutlich genug hervor, sodass es durchaus zu Mißverständnissen kommen kann.
InCaS-Europe: Teilnahme an der Multiplier Konferenz in Brüssel
Gestern habe ich an der InCaS European Multiplier Conference in Brüssel teilgenommen. In dem Projekt InCaS (Intellectual Capital Statement: Wissensbilanz) geht es um die Wissensbilanz von Organisationen – hier speziell kleine und mittelständische Unternehmen (KMU, engl.: SME). Das Konzept lehnt sich stark an die in Deutschland entwickelte Wissensbilanz – Made in Germany an. Die sehr gut besuchte Konferenz mit vielen Teilnehmern aus verschiedenen europäischen Ländern wurde von Stefan Zickgraf (Koordinator des InCaS-Projekts) eröffnet. Nach dem formellen Teil des Vormittags mit Vorträgen zu Innovationsfinanzierungen der EU und Fachbeiträgen von Prof. Mertins und Markus Will vom Fraunhofer Institut, stellten verschiedene Unternehmen Ihre Erfahrungen mit der entwickelten Methode zur Darstellung des Intellektuellen Kapitals vor. Ein Film über das Unternehmen aus Spanien war eine gute Einstimmung. Vertreter der Unternehmen aus Deutschland, Slowenien, Frankreich, Spanien und Polen schilderten ihre persönlichen und praktischen Erfahrungen. Insgesamt zeigte sich, dass die Intellectual Capital Statements je nach Organisation zu positiven Ergebnissen geführt haben. Nach dem gemeinsamen Mittagessen stellten verschiedene Experten ihre Auffassungen zu Knowledge Management, Innovation und Intellectual Capital vor. Neben bekannten Informationen waren auch einige interessante Statements dabei, die die Themen aus spannenden Perspektiven dargestellt haben. Dabei meine ich besonders die Aussagen von Prof. Jose Marti Viedma. Ich kann an dieser Stelle nicht alle Eindrücke wiedergeben und möchte Sie bitten, sich auf den Webseiten des InCaS-Projekts zu informieren – es lohnt sich bestimmt. Die europäische Konferenz hat gezeigt, dass es in Europa einen klaren Trend gibt, das Intellektuelle Kapital für kleine und mittelständische Unternehmen transparent zu machen. Wir haben in Deutschland seit einiger Zeit eine Methode und kostenlose Tools zur Verfügung, die es auch KMU erlauben, ihr Intellektuelles Kapital darzustellen und daraus z.B. Maßnahmen (Wissensmanagement-Projekte) abzuleiten: Die Wissensbilanz – Made in Germany. Es liegt an uns, diese Möglichkeiten zu nutzen…
Back et al. (2008): Web 2.0 in der Unternehmenspraxis
Das im Juni 2008 veröffentlichte Buch Back et al. (2008): Web 2.0 in der Unternehmenspraxis enthält Beiträge von 30 Autoren zu Web 2.0 in Unternehmen, inkl. ausführlicher Beschreibungen von Fallstudien. Es ist gut, wenn die verschiedenen Beiträge zu dem Thema in einem Buch zusammengefasst werden, dennoch frage ich mich natürlich, warum man das Buch für immerhin 44,80 EUR verkauft und es nicht auch frei verfügbar in das Netz gestellt hat. Wir potenziellen Leser hätten dann mit den Autoren direkt kommunizieren können – ganz im Sinne des Web 2.0 – oder? Ein gutes Beispiel für ein solches Vorgehen ist das Buch Reichwald/Piller (2006): Interaktive Wertschöpfung , das online verfügbar, allerdings auch als Buch zu kaufen ist. Wie es scheint, hat es dem Buchverkauf (Interaktive Wertschöpfung) nicht geschadet. Siehe dazu auch Open Source Jahrbuch 2008, GOTOWEB20 oder auch Web 2.0 für KMUs – ein Ratgeber.
Immer wieder Unternehmenskultur
Der Artikel Managementkultur als Zünglein an der Waage (FAZ vom 07.11.2008) erläutert den Unterschied zwischen angelsächsichen und europäischen Unternehmenskulturen. Weiterhin stellt der Autor am Ende ein “Tool” vor, mit dem man die Kultur in einer Unternehmung “checken” kann. So einfach ist das…. So einfach ist es aus meiner Sicht eben nicht. Die Top-Down-Betrachtung der Unternehmenskultur ist nur eine Seite der Medaille. Unternehmenskultur entwickelt sich auch von unten. Indem die Mitglieder eines komplexen sozialen Systems interagieren/kommunizieren entstehen selbstorgansiert Muster und Regeln, die das Unternehmen beeinflussen. Man kann häufig feststellen, dass die in den vielen Leitbildern entworfenen und beschriebenen Unternehmenskulturen nicht gelebt werden und somit an der gewachsenen Realität vorbeigehen. Die Unternehmenskultur ermöglicht die Wissenskonstruktion und ist maßgeblich für den Umgang mit Wissen (Wissens-system managen). Kennen Sie die informelle Unternehmenskultur Ihres Unternehmens oder nur die formell und offiziell formulierte? Siehe dazu auch Im Lernen unersättlich, Faktor Mensch entscheidet, Ist bloggen etwas für Unternehmen?, Die Metapher des Unternehmens als Maschine hat ausgedient.
Die Metapher vom Unternehmen als Maschine hat ausgedient
In dem Beitrag Warm ums Herz (Jochen Paulus, Die Zeit vom 30.10.2008) beschreibt der Autor neuere Erkenntnisse zur Wirkung von Metaphern. Wenn man bedenkt, wie wichtig Metaphern sind, so sollte man die Metapher “Unternehmen als Maschine” nicht mehr verwenden.
Diese Metapher bestätigt Annahmen wie “Der Mitarbeiter oder auch Lieferanten sind austauschbare Teile” oder noch subtiler “Mitarbeiter sind kleine Zahnräder in der großen Maschine Unternehmen”. Solche Metaphern unterstützen die Ansicht, dass der Mensch eine triviale Maschine sei. Bei einer trivialen Maschine ergibt ein definierter Input einen definierten Output.
Der Mensch ist allerdings keine triviale Maschine, denn der Input wird mit seinen Erfahrungen und Emotionen verknüpft und daraus neues Wissen konstruiert, das wiederum Basis für die situationsabhängigen Handlungen ist.
Es wird aus diesen (und anderen) Überlegungen heraus Zeit, die Metapher “Unternehmen als Maschine” aufzugeben. Sie können mit Ihrer verwendeten Sprache dazu beitragen. Fangen Sie noch heute damit an….

Was versteht man unter Wissenskooperation?
In dem Artikel Lembke, G. (2008): Duale Hochschule – Ausblick auf eine community-gestützte Aus- und Weiterbildung. In: Berufsakademie Mannheim (Hrsg.): Studium Duale. Jahrbuch der Berufsakademie Mannheim 2007 findet man auf Seite 156 folgenden Erklärungsversuch: “Wissenskooperation beschreibt die Bereitschaft und das Ausmaß, in dem Personen einer Wissensgemeinschaft das eigene Wissen einbringen und durch kooperatives Kommunikations- und Interaktionsverhalten Wissen teilen, auch wenn kurzfristig kein direkter und unmittelbarer beruflicher oder persönlicher Nutzen ersichtlich ist. Das Wissen kann formeller oder informeller Natur sein.” Beachtenswert ist aus meiner Sicht der Hinweis, dass die Wissenskooperation (im Sinne von Prof. Dr. Lembke) nicht unbedingt direkt ableitbaren Nutzen nach sich ziehen muss. Der Nutzen könnte sich also zeitversetzt durchaus in einem anderen Kontext bemerkbar machen. Die eindimensionale Betrachtung von Ursache-Wirkung wird aufgehoben – und das ist gut so.

Lutterbeck;Bärwolf;Gehring (Hrsg.) (2008): Open Source Jahrbuch 2008
Das Open Source Jahrbuch 2008 (light) enthält wieder viele wichtige Beiträge zu Fragen der Open-Bewegung. Den Herausgebern geht es dabei nicht nur um Open Source, sondern auch um Open Content, Open Innovation, Open Democracy usw.. Auf der Seite 279 erfährt man näheres zum Projekt: “Wo am Anfang eine Vision war, stehen heute fünf Ausgaben des Open Source Jahrbuchs, welches inzwischen zu einer Standardreferenz im deutschsprachigen Raum gewachsen ist. Herausgegeben wird das Jahrbuch am Fachbereich Informatik & Gesellschaft der Technischen Universität Berlin. Ein jährlich wechselndes, studentisches Team übernimmt dabei sämtliche anfallenden redaktionellen Aufgaben, von der Auswahl und fachlichen Betreuung der Autoren, Erarbeitung von Themenfeldern und Buchstruktur, über sämtliche Arbeiten der Druckvorstufe bis hin zu Marketing, Vertrieb und Geschäftsentwicklung. Seit September 2006 stehen die Arbeiten des Projektes unter dem Dach des Open Source Jahrbuch e.V. Falls Sie Interesse haben, sich unterstützend an dem Projekt zu beteiligen oder als Autor mitzuwirken, finden Sie weitere Informationen auf unserer Website unter http://www.opensourcejahrbuch.de .” Toll, dass die Autoren ihr Know-How als frei verfügbares Buch (Information) zur Verfügung stellen und es den Lesern dadurch ermöglichen, Wissen zu konstruieren. Herzlichen Dank. Machen wir etwas daraus…