Intelligenz in die Redaktionen?

Auto.jpgDie Überschrift Intelligenz ans Steuer (Mark Spörle, DIE ZEIT vom 14.06.2007) hat mich angesprochen, denn es hätte ja diesmal sein können, dass der Fahrer eines Autos und nicht (wie sonst üblich) die Technologie gemeint ist. Aber auch diesmal wurde ich enttäuscht. In dem Beitrag geht es  ausschließlich um die modernen technologischen Entwicklungen, die in Autos eingebaut werden können. Am gleichen Tag erschien der Artikel Der digitale Kopilot (Burkhard Starßmann, DIE ZEIT vom 14.06.2007), in dem es um “intelligente Assistenzsysteme” im Auto geht – also um das gleiche Thema. Was das alles mit Intelligenz zu tun hat, erschließt sich dem Leser nicht, denn es ist ja eher von künstlicher Intelligenz bzw. von adaptiven Systemen die Rede. Wie schon in meinem Blogbeitrag Von intelligenten Kunden und intelligenten Unternehmen – und nicht nur von intellgenten Produkten erwähnt, sollten wir den Intelligenzberiff (Konstrukt) nicht überbeanspruchen. Redakteure können mit einer angemesseneren Wortwahl dazu beitragen.

Emotional Intelligence, Emotional Competencies or what?

Gesicht.jpgIn dem Artikel Emotional Intelligence (July 2006) geht es um die Entwicklung von Mayer und Salovay zu Goleman, der den Begriff über den entsprechenden Bestseller bekannt gemacht hat. Heut spricht leider kaum noch jemand von den Mayer und Salovay… Darüber hinaus wird in dem Artikel auch die interessante Frage diskutiert, ob Emotional Intelligence und Emotional Competence gleich zu setzen sind. Spannend ist diese Frage für mich, da ich mich mit den Überschneidungen und Abgrenzungen zwischen Multiple Intelligenzen und Multiple Kompetenzen befasse.

Competences or Competencies?

Geschaeftsmann.jpgDer Artikel Competency and competency framework (Lates revisoion April 2007) beschreibt die Unterscheidungen, die in der englischsprachigen Literatur zu finden sind: “Although in the 1980s and 1990s HR professionals drew a distinction between ‘competencies’ and ‘competences’, now the two terms are often used interchangeably. ‘Competency’ is more precisely defined as the behaviours that employees must have, or must acquire, to input into a situation in order to achieve high levels of performance, while ‘competence’ relates to a system of minimum standards or is demonstrated by performance and outputs.” Siehe auch Boyatzis (1982): The competent manager – a model for effective performance.

Schmidt, A. (2007): IMPACT OF CONTEXT-AWARENESS ON THE ARCHITECTURE OF LEARNING SUPPORT SYSTEMS

Dieses Paper von Andreas Schmidt thematisiert einen Bereich, der mir schon seit langem am Herzen liegt: Es geht um die Berücksichtigung des Kontexts. Der Autor weist in seinem Paper darauf hin, dass die Definition von Dey (2001) in der Computer-Community akzeptiert ist:” Context is any information that can be used to characterize the situation of an entity. An entity is a person, place, or object that is considered relevant to the interaction between a user and an application, including the user and applications themselves.” Weiterhin wird auf den wichtigen Zusammenhang zwischen Context and Learning Processes hingewiesen. Aus meiner Sicht ein klares Indiz dafür, im Unternehmensumfeld “Lernen im Geschäftsprozess” stärker zu beachten. Andreas Schmidt leitet aus seinen Anfangsüberlegungen ein Modell ab, das unter anderem einen User Context Manager enthält. Insgesamt ist dieses Paper eine gute Grundlage, die Kontextabhängigkeit stärker in den Mittelpunkt zu rücken. Diese Diskussion findet nicht nur in der Compurer-Community statt, sondern auch in vielen anderen Bereichen. In der Intelligenzdebatte z.B., wo sich die Multiple Intelligenzen Theorie auch durch den Kontextbezug vom klassischen IQ (g-Faktor) abhebt. In der Kompetenzdebatte, wo immer mehr Autoren darauf verweisen, Kompetenz im Kontext zu betrachten (Siehe dazu auch diesen Blogbeitrag).

Web 2.0 … The Machine is Us/ing Us (Video)

grafik01.jpgDas Video zeigt die Entwicklung vom Text zum Hypertext und die aktuellen Anwendungen des Web 2.0. Dabei findet sich in der Überschrift auch die Kernaussage wieder. Einerseits benutzt uns die Maschine (The machine is using us) und andererseits sind wir die Maschine (The machine is using Us), indem wir jeden Tag interagieren. Das Video kommt ohne Worte aus, hat eine sehr angenehme Hintergrundmusik und eine bestechende Art, das Thema darzustellen. Mir gefällt es.

WIKI: What is it? (Mit Video)

mann-am-computer.jpgAuf YouTube findet man ein Video “WIKI: What is it?” , in dem einige Leute (auf Englisch) versuchen zu erklären, was ein WIKI ist. Macht einfach Spaß, sich diese Kommentare anzusehen. Man merkt auch sehr schnell, dass es gar nicht so einfach ist, den Begriff zu erklären. Wie würden Sie WIKI erklären? Es ist schon beeindruckend, wie schnell die Komponenten des Web 2.0 von den Usern angenommen, und in die verschiedenen Kontexten (Domänen) umgesetzt worden sind. Es scheint so, als ob viele darauf nur gewartet haben – nur beschreiben kann man es manchmal nicht… Das ist allerdings nicht nur bei dem Begriff WIKI so. Versuchen Sie doch einmal zu beschreiben, wie Sie einen Schnürsenkel binden. Sie machen es jeden Tag, aber wirklich erklären kann man es kaum. Nicht jede Wissensart (bzw. jede Kompetenz) kann man beschreiben oder sogar in Datenbanken erfassen. Das ist schwierig und gleichzeitig eine Chance. Nutzen wir die Chancen.

Bitkom veröffentlicht Datenschutz-Ratgeber für Unternehmen

CDs.jpgDie Wissenstreppe zeigt auf, wie die Begriffe Zeichen, Daten, Information, Wissen und Kompetenz zusammen hängen. Es ist daher für ein modernes Wissensmanagement wichtig, angemessenes Datenmanagement zu betreiben. Die von der Bitkom nun veröffentlichten Datenschutz-Ratgeber (inkl. Checklisten und Musterverträge) tragen dazu bei.

1. Die Nutzung von E-Mail und Internet im Unternehmen

2. Mustervertragsanlage zur Auftragsdatenverarbeitung

3. Praxisleitfaden zu Verfahrensverzeichnis und Verarbeitungsübersicht

Die Ratgeber können von dieser Bitkom-Website heruntergeladen werden.

Produktpiraterie: Abfluss von Wissen? Eine wichtige Umdeutung

CD.jpgIn dem Artikel Kampf den Produktpiraten (FTD vom 21.06.2007) kommentiert Annette Schavan (Aktuelle Bundesforschungsministerin) die immer deutlicher werdende Problematik der Produktpiraterie. Dabei möchte ich nicht auf das bisher übliche Zahlenspiel eingehen, das den Schaden aus der materiellen Sicht (tangible) darstellt. Beachtenswert finde ich die von Frau Schavan deutlich gemachte Umdeutung der Produktpiraterie, indem Sie die immaterielle Sicht (intangible) in den Vordergrund rückt (Produktpiraterie: Abfluss von Wissen). Es erfolgt hier eine Umdeutung, die einem Lernprozess gleicht (Transformation von Deutungsmustern). Politiker, die das gelernt haben, sollten die Entwicklung einer wettbewerbsfähigen und wissensbasierten Gesellschaft ermöglichen (Rahmenbedingungen schaffen). Siehe dazu auch Neue Fragen und alte Antworten. Es geht mir dabei nicht um ein entweder Industriedenke oder Wissensperspektive, sondern um ein “Sowohl-Als-Auch”. Siehe dazu auch diesen Blogbeitrag.

Signaling Theory: Schlüssel, um menschliche Kommunikation zu verstehen? (Mit Video)

signaling_theory.jpgDurch den Artikel Neue Form der sozialen Kommunikation (HANDELSBLATT vom 13.06.2007) bin ich auf die signaling theory aufmerksam geworden. In dem Interview stellt Judith Donath vom MIT Media Lab den Zusammenhang zwischen der signaling theory und sozialer Kommunikation her: ” Ich schreibe gerade ein Buch, in dem ich die aus Biologie und Ökonomie stammende ´signaling theory´ auf menschliches Verhalten anwende (…).  Das scheint mir ein Schlüssel zu sein, um menschliche Kommunikation grundsätzlich zu verstehen und vor allem Online-Kommunikation, denn online ist alles Signal.” Um die Zusammehänge besser verstehen zu können ist es ratsam, sich ein Video von Judith Donath (11.01.2007) anzusehen: Signals, Truth and Design (Video, 56 min). Ich bin sehr auf das Buch gespannt, dass demnächst von Judith Donath zu dem Thema erscheinen wird…

Online-Test: Ist Mass Customization etwas für meine Organisation?

mc-online-test.jpgEs gibt immer mehr Hinweise darauf, dass Mass Customization in den verschiedenen Branchen erfolgreich umgesetzt werden kann (Beispiele). Dennoch fragen sich immer wieder Verantwortliche in den unternehmen, ob Mass Customization etwas für ihre spezielle Organisation ist. Gemeinsam mit meinen Partnern habe ich einen Online-Test zu Mass Customization entwickelt (englischsprachig), der sich an den Untersuchungen von Pine orientiert. Bei jeder Frage geht es darum zu klären, wie sich der genannte Aspekt in den Jahren 2000 bis 2005 (oder bis heute) verändert hat. Am Ende können Sie sich dann eine kleine Grafik anzeigen lassen die zeigt, ob Mass Customization etwas für Ihre Organisation ist. Probieren Sie es einfach einmal aus.