Der Beitrag Pfeiffer, S.; Schütt, P.; Wühr, D. (2011): Innovationsarbeit unter Druck braucht agile Forschungsmethoden. „Smarte Innovationsverlaufsanalyse“ als praxisnaher und partizipativer Ansatz explorativer Forschung (Arbeits- und Industriesoziologische Studien, Jg. 4, Heft 1, Februar 2011, S. 19-32) zeigt wieder einmal auf, wie Innovationsarbeit oder auch Innovationsprozesse von einer eher soziologischen Herangehensweise profitieren können: “Die zukünftigen Herausforderungen für Innovationsarbeit – ob Wettbewerbsdruck oder Komplexitätszuwachs, ob Fachkräftemangel oder neue Ansätze wie Open Innovation – werden nicht anders als mit mündigen Beschäftigten und echter Partizipation zu bewältigen sein. Beteiligungsorientierte Ansätze wissen dies längst, die Unternehmenskulturen der meisten Unternehmen müssen es erst noch lernen. Die Methoden der Arbeits- und Industriesoziologie eignen sich dafür in besonderem Maße (…)” (Seite 30). Dem ist nichts hinzuzufügen. Siehe dazu auch Innovationsarbeit 2.0. Was soll das denn sein?
CYO 2011: Create Your Own – Conference, 30.-31.05.2011 in Berlin
Eine ganz besondere Konferenz findet vom 30.-31. Mai in Berlin statt. Es ist die CYO 2011 (Create Your Own 2011): “Create Your Own 2011 (#cyo2011) is a unique opportunity to explore the reality and future behind mega trends that are shaping the European consumption landscape; individualization, co-creation, and personalization”. Die Konferenz bringt die Themen Mass Customization, Personalization und Open Innovation (?) nach Deutschland/Berlin. Wer bisher an den Weltkonferenzen nicht teilnehmen konnte, oder an der im November stattfindenen Weltkonferenz MCPC 2011 in San Francisco nicht teilnhehmen kann, sollte sich diesen Event nicht entgehen lassen. Ich frage mich allerdings, warum die Konferenz “Mass Customization Conference” heißt und es um “Create Your Own” geht. Im definierten Lösungsraum von Mass Customization habe ich nur begrenzte Möglichkeiten der Konfiguration. Es müsste dann eher “Configurate Your Own” heißen… Wenn es in Richtung offener Lösungsraum geht (Open Innovation) so wäre es besser von “Let´s Create Our Own” zu sprechen, da es im Netz häufig um eine kollaborative komplexe Problemlösung geht. Letztendlich verstehe ich nicht, warum ein von der EU gefördertes Projekt Geld für die Tickets verlangt. Wäre es nicht im Sinne einer geförderten Konferenz, den Zugang offen zu lassen?
Kennen Sie das European Institute of Innovation (EIT)?
Das European Institute of Innovation (EIT) kennt kaum jemand, obwohl es von 2009-2013 immerhin ein Budget von 308 Millionen Euro zur Verfügung hat. Doch in Zeiten von Plagiatsaffären, Landtagswahlen und Fußball gehen solche Kleinigkeiten schon einmal in der Berichterstattung unserer Medien unter – kann passieren. Ohne Innovationen wird die EU im globalen Wettbewerb allerdings zurückfallen und sein hohes gesellschaftliches Niveau nicht halten können.
“Innovation is the key to growth, competitiveness and thus social well-being in the 21st century. The capacity of a society to innovate will be crucial in an ever more knowledge-intensive economy. Innovation is also necessary in order to find new and lasting solutions to major global challenges, such as energy, climate change, or the future of information and communication. The European Institute of Innovation and Technology (EIT) is a new initiative which aims to become a flagship for excellence in European innovation in order to face these common challenges”.
Es sollte hier nicht nur um Produkt- oder Prozessinnovationen gehen, sondern auch um organisationale und gesellschaftliche (soziale) Innovationen. Es ist heute erforderlich, den Blick auf Innovationen zu weiten, den Begriff Innovation zu entgrenzen. Dazu gehören auch offene Innovationsprozesse (Open Innovation) auf allen Ebenen.
European Innovation Conference 2011: Open Innovation and New Business Creation
Die European Innovation Conference 2011: Open Innovation and New Business Creation findet vom 29.-31.03.2011 in Dänemark statt. Zur Zielgruppe gehören Großunternehmen, die Open Innovation nutzen oder nutzen wollen. Es zeigt sich deutlich, wie wichtig Open Innovation für große Konzerne ist. Da viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU) für Großkonzerne tätig sind, werden auch KMU in diesen Wertschöpfungsprozess mit einbezogen. KMU sollten sich daher rechtzeitig mit Open Innovation befassen. Keynote Speaker auf der Konferenz wird Henry Chesbrough sein. Siehe dazu auch der auch MCPC2011 (Weltkonferenz zu Mass Customization and Open Innovation).
Lipson, H.; Kurman, M. (2010): Factory @ Home: The Emerging Economy of Personal Fabrication
In meinem Blog habe ich schon häufiger über die Möglichkeiten berichtet, seine eigenen Produkte selbst herstellen zu können: Mit Fabbers Produkte Zuhause herstellen?, Fabbers und immer wieder Fabbers, Produktmodelle einfach ausdrucken? In den letzten Jahren hat sich dieser Trend weiterentwickelt und ist zu einer ernsthaften Alternative zu den gängigen Massenproduktionssystemen, Lean-Konzepten usw. geworden. In dem Paper Lipson, H.; Kurman, M. (2010): Factory @ Home: The Emerging Economy of Personal Fabrication werden die großen Möglichkeiten von “Personal Fabrication” verdeutlicht und mit vielen Beispielen unterlegt. In den USA gibt es schon recht viele Angebote, in Europa entwickelt sich dieser Markt erst langsam, … aber sicher. Diese neuen Produktionsmöglichkeiten führen auch zu neuen und innovativen Wettbewerbsstrategien (Mass Customization, Open Innovation), jenseits von Porter und Ansoff…
MCPC 2011: Die nächste Weltkonferenz zu Mass Customization and Open Innovation findet in San Francisco statt
Die nächste Weltkonferenz zu Mass Customization and Open Innovation – MCPC 2011 – wird vom 15.-19.11.2011 in San Francisco (USA) stattfinden. Frank Piller hat dazu einen ausführlichen Blogbeitrag geschrieben, in dem alle wichtigen Daten und Deadlines angegeben sind. Toll ist, dass Henry Chesbrough als Co-Chair für die Konferenz gewonnen werden konnte. Nachdem ich in 2007 am MIT (Cambridge, USA) schon Eric von Hippel (Democratizing Innovation) erleben durfte, wird die MCPC 2011 mit Henry Chesbrough ein weiteres Highlight – wenn mein Abstract und dann mein Paper angenommen werden. Ziel der Konferenz ist diesmal: Bridging Mass Customization and Open Innovation. Da ich bisher an allen Weltkonferenzen teilgenommen habe (Siehe Konferenzen und Veröffentlichungen), werde ich auch für die MCPC 2011 spannendes Thema finden. Mal sehen, ob es auch diesmal klappt.
Open Cities – wer will das schon?
Open Source, Open Innovation und jetzt auch noch Open Cities? Das von der EU geförderte Projekt Open Cities: Open Innovation for future internet enabled services in smart cities (11.12.2013 Link nicht merh aktiv) hat eine Laufzeit von 11/2010-04/2013 und geht der Frage nach, wie Open Innovation für den öffentlichen Bereich genutzt werden kann. Dazu haben sich verschiedene Partner aus Europa zusammen geschlossen. In Deutschland ist es die Region Berlin, deren Verwaltung einen informativen deutschsprachigen Flyer zum Projekt herausgegeben hat. Es ist begrüßenswert, dass sich Verwaltungen gegenüber den Bürgern (endlich) öffnen. Ich frage mich allerdings, ob es den Verwaltungen klar ist, dass Open Innovation in privatwirtschaftlichen Organisationen auch zu Veränderungen der Organisationsstrukturen geführt hat. Übertragen bedeutet Open Innovation im öffentlichen Raum somit auch eine Veränderung der Strukturen – doch wer will das schon?
200 wissenschaftliche Crowdsourcing-Projekte im Internet
In dem Artikel Jeder kann Forscher sein (Welt am Sonntag vom 09.01.2011) geht es um Laien, die an internationalen Forschungsprojekten teilnehmen – wie das? Beispielhaft wird das Projekt Earthtrek (11.12.2013 Link nicht mehr aktiv) genannt, bei dem jeder mitmachen kann. Diese Öffnung wissenschaftlicher Projekte (Entgrenzung) zeigt auf, wie das Wissen (Intelligenz, Kompetenz?) vieler Menschen integrieret werden kann. Dem Prinzip des Crowdsourcing und dem damit verbundenen Öffnen des Innovationsprozesses (Open Innovation) ist es zu verdanken, dass immer mehr Menschen, Kunden, Bürger beteiligt werden können – woran auch immer. Machen Sie mit und schauen Sie, was passiert. Möglicherweise können Sie dazu beitragen, dass mehr nachhaltige Produkte auf den Markt kommen, oder die Politik sich endlich um die Belange der Bürger kümmert (Gesunde Nahrungsmittel und keine gesunden Nahrungsmittelkonzerne, Gesunde Bürger und keine gesunde Gesundheitsindustrie, usw.). Man weiß nie, was im Internet der Möglichkeiten so alles passiert… Siehe dazu auch Freund, R. (2010): Open Innovation, Open Evaluation and Crowdsourcing (Veröffentlichungen).
Freund, R. (2010): How to Overcome the Barriers between Economy and Sociology with Open Innovation, Open Evaluation and Crowdfunding?
Mein Paper Freund, R. (2010): How to Overcome the Barriers between Economy and Sociology with Open Innovation, Open Evaluation and Crowdfunding? wurde jetzt im International Journal of Industrial Engineering and Management (IJIEM), Vol.1 No 3, 2010, pp. 105 – 109 veröffentlicht, und basiert auf einem Konferenzbeitrag zur 4. Konferenz zu Mass Customization and Open Innovation in Central Europe (MCP-CE 2010). Mein Beitrag stellt zunächst Open Innovation vor und befasst sich anschließend mit den Fragen der Evaluation von vielen Ideen (Open Evaluation) und deren kulturellen Abhängigkeiten. Anschließend wird die These vertreten, dass Crowdsourcing in diesem Zusammenhang eine gute Möglichkeit darstellt, die bisher eher separaten Disziplinen der Soziologie und der Ökonomie zu verbinden. Wir reden viel von sozialen Netzen, doch die damit verbundenen sozialen Aspekte dieser neuen Ökonomie (Economic Sociology) erschließen sich vielen Marktteilnehmern (noch) nicht. Es wäre schön, wenn dieser Artikel Anstöße gibt, diese Zusammenhänge weiter zu untersuchen.
MCP-CE 2010: Fotos von der 4. Konferenz zu Mass Customization and Open Innovation in Central Europe
Die MCP-CE 2010 fand zwar schon Ende September 2010 in Novi Sad (Serbien) statt (Programm)(13.12.2013 Link nicht mehr aktiv), und ich habe schon einmal darüber berichtet (Blogbeitrag), doch möchte ich diesmal besonders auf die Fotogallerie hinweisen. Die Bilder vermitteln Ihnen einen guten Eindruck vom Pre-Conference-Workshop, von der Konferenz und vom Networking der Teilnehmer (Galadinner). Es ist uns bei der Konferenz wichtig, intensive persönliche Beziehungen zwischen den Teilnehmern aus diesmal immerhin 14 unterschiedlichen Ländern zu ermöglichen. Ich freue mich schon jetzt auf die MCP-CE 2012, die dann schon zum 5. Mal stattfinden wird. Als ich diese Konferenzserie 2004 das erste Mal gemeinsam mit der UITM in Rzeszow (Polen) startete, war das nicht absehbar… Sollten Sie weitere Fragen zur Konferenz haben, so können Sie mich gerne ansprechen.