Was ist die Aufgabe von Unternehmen?

Normalerweise hört man dann: Geld verdienen. Gut, selbstverständlich ist es wichtig, dass ein Unternehmen Mittel erwirtschaftet, um weiterhin auf dem Markt zu existieren. Doch wofür bekommen die Unternehmen das Geld? Von Kunden, die gerne Probleme gelöst haben wollen. Dieser kleine Umstand wird in den Unternehmen oftmals von den dominanten Redite- und Kostendiskussionen überrollt. Ich halte es da gerne mit John Ruskin (1865:88), der schon vor über 100 Jahren anmerkte:

“We pour our whole masculine energy into the false business of money-making. Well, private firms always have to make money, but that is not their business. Organizations are in the business of solving customer problems, be they individual needs such as nutrition, health or locomotion, or the social and ecological problems faced by our world. These kinds of functions and purposes bestow upon organizations their very raison d’être(Zitiert in Schwaninger 2006:78)

Darüber hinaus sollten die Unternehmen (oder weiter gefasst Organisationen) auch beachten, dass es sich in der Zwischenzeit nicht mehr um einfache Problemlösungen handelt (simple problem solving), sondern um ein komplexes Probelemlösen (complex problem solving) das ganz andere Anforderungen an Mitarbeiter und Führungskräfte stellt (Subjektivierung von Arbeit). Lernen kann man in diesem Zusammenhang als Problemlösen unter Unsicherheit bezeichnen (AWBF 2000).

Vortrag zur Wissensbilanz – Made in Germany am 09.09.2010 in Witten

Die Vortragsreihe Treffpunkt@IT-Ruhr stellt aktuelle Trends vor und hat gestern Abend zu einem Vortrag in den Räumlichkeiten von w3L eingeladen (Einladung). Gerne habe ich die Möglichkeit wahrgenommen, die Wissensbilanz – Made in Germany in einem ca. 40 minütigen Vortrag vorzustellen. Anschließend entwickelte sich eine intensive Diskussion zu den verschiedenen Aspekten der Wissensbilanz – Made in Germany: Ablauf der Erarbeitung, Einordnung, Bezug zu Risikomanagement/Rating/Controlling, Wissensbewertung, usw. Die Teilnehmer kamen aus den unterschiedlichsten Bereichen: Informationtechnologie, Gesundheitswesen, Bildung, Beratung usw. Insgesamt eine sehr gelungene Veranstaltung, die gezeigt hat, wie wichtig es ist, sich mit der Wissensbilanz – Made in Germany zu befassen, um Maßnahmen für die eigene Organisation abzuleiten. Nach der Veranstaltung gab es noch einen kleinen Imbiss, bei dem man sich noch in Einzelgesprächen über verschiedenen Aspekte der Wissensbilanz – Made in Germany unterhalten konnte.

Wissensbilanz-Verordnung 2010 für Universitäten in Österreich

Am 07. Juli 2010 wurde die Wissensbilanz-Verordnung 2010 für Universitäten (Link nicht mehr aktiv 06.01.2014) im Bundesgesetzblatt der Republik Österreich veröffentlicht. Obwohl es auch (wie immer) kritische Stimmen gegen eine Wissensbilanz an Universitäten gibt, bin ich der Auffassung, dass die Darstellung der immateriellen Vermögenswerte den Anforderungen einer modernen Bildungsinstitution gerechter werden, als die klassischen industriell geprägten Bilanzen. In Deutschland gibt es alleine über 20.000 Bildungsträger (was für ein Wort), es wäre sinnvoll, wenn diese Organisationen eine Wissensbilanz – Made in Germany erstellen würden, um damit ihre Potenziale besser zu erschließen und zu steuern. Dass Universitäten dazu verpflichtet werden, eine Wissensbilanz – Made in Germany zu erstellen, ist nicht in Sicht. Wir diskutieren lieber im Bildungssystem über die Kosten und über Milliardenbeträge, als substantiell der Frage nachzugehen, wie Bildung in der reflexiven Modernisierung (Zweite Moderne) aussehen sollte. Siehe dazu auch Bildung neu denken oder Bildung und Ökonomie

Wie kann man semantische Netze in der Produktentwicklung nutzen?

In Conrad, J. (2010): Semantische Netze zur Erfassung und Verarbeitung von Informationen und Wissen in der Produktentwicklung geht der Autor von folgendem Zusammenhang aus: “Innerhalb der gezeigten Ansätze rechtfertigt insbesondere die als netzartig beschriebene Sicht auf den Wissensbegriff zudem eine nähere Betrachtung Semantischer Netze zu dessen Erfassung in der Produktentwicklung” (Seite 25). Erfassung bezieht sich hier auf Wissen und unterstellt somit ein wenig dynamisches Konstrukt. Berücksichtigt man, dass Wissen aus Daten und Informationen situativ konstruiert wird, so kann dieser Prozess durch Technologie nur ermöglicht werden. Taxonomie, Ontologie und Semantik sind im Wissensmanagement wichtig, dennoch nicht isoliert zu betrachten. Siehe dazu auch Baier (2008): Semantische Technologien in Wissensmanagementlösungen (Studie). Technologiegetriebenes Wissensmanagement ist von den Rahmenbedingunegn abhängig (Kontext is King).

Freund, R. (2010): Open Innovation, Open Evaluation and Crowdfunding

Für die MCP-CE 2010 habe ich ein Paper zu Open Innovation, Open Evaluation and Crowdfunding geschrieben (Veröffentlichungen). Die Öffnung des Innovationsprozesses (Open Innovation) führt mit Hilfe von modernen IT-basierten (Online-) Ideenwettbewerben zu sehr vielen Ideen, die auch von Externen bewertet werden sollten (Open Evaluation, Möslein et al. 2010). Darüber hinaus plädiere ich dafür, diesen Bewertungsprozess abhängig zu machen von kulturellen Aspekten (Kontext, Bullinger et al. 2009). Last but not least gehe ich auf die verschiedenen Möglichkeiten ein, Crowdfunding für die Finanzierung von Projektideen einzusetzen. Open Innovation, Open Evaluation und Crowdfunding sind aus meiner Perspektive sehr gute Möglichkeiten, die Grenzen zwischen Economy und Sociology zu überwinden und somit die Entwicklung zu einer Economic Sociology  zu unterstützen: Follow the interest! (Swedberg 2003). Sollten Sie an dem Paper interessiert sein, so melden Sie sich doch einfach bei mir.

Frank Piller informiert in seinem Blog über die MCP-CE 2010

Prof. Frank Piller von der RWTH Aachen informiert in seinem Blog über die MCP-CE 2010, die vom 22.-24.09.2010 in Novi Sad (Serbien) statt findet. Ich erinnere mich gerne daran, dass wir Frank sogar als Keynote auf der zweiten MCP-CE (2006) in Rzeszow/Polen begrüßen durften. Es ist schön, wenn ein so renommierter Wissenschaftler unsere Aktivitäten in Mittel- und Osteuropa unterstützt, denn es gibt doch immer noch viele Forscher und Manager die Vorbehalte gegenüber dieser Region Europas haben. Frank Piller: “I am personally very happy about these regional MCP conferences…” Eine Konferenz wie die MCP-CE 2010 in Novi Sad kann dazu beitragen, dass sich Wissenschaftler und Manager aus verschiedenen Ländern der Region zum Dialog treffen – auch das ist ein wichtiges Ziel der Konferenz.

MCP-CE 2010: Konferenz zu Mass Customization and Open Innovation in Mittel- und Osteuropa

Die MCP-CE 2010 ist die vierte Konferenz in einer Konferenzserie, die von mir initiiert wurde und 2004 in Rzeszow/Polen begann. Gastgeber ist in diesem Jahr die Universität Novi Sad in Serbien: Konferenz-Programm. Am 22.09.2009 haben wir zunächst einen Workshop für Unternehmen, die sich über Mass Cuatomization und Open Innovation informieren wollen. An den Konferenztagen (23.09. und 24.09.2010) werden dann insgesamt 29 Paper präsentiert und diskutiert. Ganz besonders freue ich mich, dass Prof. Cipriano Forza (Italien) am ersten Tag einen Vortrag zu aktuellen Trends halten wird (Detailliertes Programm). Ein wichtiges Element der Konferenz ist, dass es viele Möglichkeiten für den informellen Austausches gibt: Pre-Conference Meeting, Gala Dinner und gemeinsame Fahrt in den Fruska Gora Nationalpark sind hier stellvertrend genannt. Ich freue mich sehr auf die vielen Kollegen aus den verschiedenen Ländern und bin gespannt, welche neuen Erkenntnisse und Kontakte sich ergeben.

Wissensbilanz – Made in Germany gastiert am 29.09. in Wetzlar

Am 29.09.2010 können Sie sich über die Wissensbilanz – Made in Germany in Wetzlar (kostenlos) informieren. Gastgeber der Roadshow ist diesmal das Hochschulzentrum für Weiterbildung (Wetzlar) der Fachhochschule Gießen-Friedberg. Es freut mich ganz besonders, dass die Hochschule mit Ihren guten Verbindungen gerade zu mittelständischen Unternehmen mit dieser Veranstaltung zeigt, wie wichtig das Thema Wissensbilanz – Made in Germany ist. Zwei Praxisbeispiele und ein einleitender Vortrag zur Wissensbilanz – Made in Germany bilden den fachlichen Teil des Nachmittages. Der ausführliche Einaldungsflyer informiert Sie über weitere Details (Begrüßung, Zeitplan, Anfahrt…). Es würde mich freuen, wenn wir uns in Wetzlar wieder sehen.

Tragen Sie auch Schuhe, die nicht ihren Maßen entsprechen?

… dann sind Sie in guter Gesellschaft. Im Fußreport des Deustchen Schuhinstituts steht, dass 82 Prozent der Deutschen Schuhe tragen, die nicht ihren Maßen entsprechen. Dazu wurden mehr als 5.000 Befragungen durchgeführt… Das hätte man einfacher haben können, denn jeder der ca. 80 Millionen Deutschen hat unterschiedliche Füße, eine individuelle Körperform, sprich: Jeder ist einmalig. Interessant ist allerdings, die Konsequenz mit der die Schuhindustrie die möglichen technologischen Entwicklungen ignoriert und für die mangelnde Passform den Kunden an den Pranger stellt: Der Kunde sollte Abendschuhe abends kaufen usw. Ein qualitativ guter Schuh sollte den Anforderungen entsprechen (Siehe Definition von Qualität). Es fragt sich allerdings, welche Anforderungen gemeint sind. Sind es die Anforderungen der Hersteller, die einfach Zahlen (Größen) festlegen, in die wir uns einzufügen haben, oder sind es die Anforderungen der Kunden? Selbstredend sind es natürlich die Anforderungen der Kunden, die zu erfüllen sind. Eine Anforderungen ist nun einmal, dass beide Schuhe passen sollten. Manche Schuhhersteller halten solche Forderungen für eine ausgemachte Unverschämtheit, andere wiederum nutzen die neuen Möglichkeiten, massenhaft individuelle Schuhe zu kleinen Preisen herzustellen. Mass Customization in der Schuhindustrie ist seit langem möglich, doch wer will das schon … ? Da ich zu dem Thema schon viele Beiträge geschrieben habe, möchte ich nur auf die folgenden hinweisen: Schuhe für das 21. Jahrhundert , Kinderschuhe passen nicht, Die Schustadt von China, Was hat der Ballenbreitengrad mit Mass Customization zu tun? , Size Germany – Brauch man diese Messungen? Warum muss eine Frau 10 Jeans anprobieren … , EU-Projekt Leapfrog ,

Wissensbilanz – Made in Germany: Newsletter WissensWert Ausgabe 10 erschienen

Der Newsletter Wissenswert Ausgabe 10 enthält wieder einige initeressante Informationen zur Wissensbilanz – Made in Germany. Unter anderem geht es um die ersten Ergebnisse einer Studie zum Intellektuellen Kapital in Deutschland, um den Stand der Zertifizierung der Wissensbilanz – Made in Germany, usw. Es lohnt, sich den Newsletter einmal anzusehen. Falls Sie Interese an einem unverbindlichen Gespräch zur Wissensbilanz – Made in Germany haben, so informieren Sie mich bitte, oder kommen Sie zu den Roadshows: Ich bin am 09.09. in Witten, am 29.09. in Wetzlar und am 06.10. in Lübeck.