Wer brauch das schon? Blogs, Wkis, RSS, Facebook usw. sind doch nur Spielereien von Technifreaks. Von wegen. Viele Manager haben in den letzten Jahren das Potenzial dieser Anwendungen massiv unterschätzt. Alleine schon die Bezeichnung “Tools” oder “Werkzeuge” deutete schon darauf hin, dass das Management hier eher ein neues Spielzeug sieht. Dass diese Möglichkeiten – anders als Werkzeuge – zu Interaktivität auffordern und durch ihre Nutzung in sozialen Netzwerken neue Eigenschaften entstehen können, wird erst jetzt so richtig deutlich. Der lesenswerte Artikel Enterprise 2.0 (Wirtschaftswoche vom 12.07.2010) zeigt auf, dass viele Unternehmen diese neuen Möglichkeiten nutzen, ihre organisationalen Konsequenzen bisher allerdings noch nicht so richtig verarbeitet haben. Die Flexibilisierung der Arbeitswelt mit Ihrer Subjektivierungvon von Arbeit bei gleichzeitiger Vernetzung führt zu komplexen sozialen Systemen, bei denen klassische Managementmodelle versagen – ja sogar kontraproduktiv sind und zu Fehlsteuerungen verleiten. Es ist allerdings durchaus möglich, diese enormen Selbstorganisationseffekte für ein Unternehmen sinnvoll zu nutzen. Das zu erkennen und daraus die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen ist eine Managementaufgabe, an der viele Führungskräfte “zu knabbern” haben. Siehe dazu auch Führung 2.0
Projektmanager (IHK): Positiver Testbericht vom 10.07.2010
Nach dem ersten ausführlichen Testbericht im letzten Jahr Ein Lehrgang, der sich wirklich gelohnt hat (09.07.2009) gibt es nun einen zweiten positiven Testbericht vom 10.07.2010: Warum Projektmanager (IHK)?. Es freut mich sehr, dass der von mir entwickelte Blended-Learning Lehrgang Projektmanager (IHK) bei den Teilnehmern so gut ankommt. Der Lehrgang ist besonders an die Bedürfnisse von kleinen und mittelständischen Unternehmen abgestimmt und ermöglicht es, sich Handlungskompetenz zu dem aktuellen Thema Projektmanagement anzueignen. Sollten Sie auch an dem Lehrgang oder an anderen Angeboten interessiert sein, so finden Sie auf der Seite Termine weitere Informationen.
Nach Crowdsourcing nun Crowdfunding – und was kommt danach?
Es war ja nur eine Frage der Zeit, bis nach Crowdsourcing nun Crowdfunding in aller Munde ist. Es geht dabei um die Finanzierung von Ideen/Projekten durch das soziale Netz. Das Video zu Flattr zeigt das Prinzip auf einfache Weise. Über eine Micropayment-Plattform bietet man seine Idee (sein Projekt) an und hofft, von Interessenten Geld einzunehmen (Siehe dazu auch das Interview zu Crowdfunding mit Cynthia Typiados). Die Entgrenzung klassischer Strukturen der Kapitalbeschaffung (Venture Capital Gesellschaften, Förderprogramme des Staates, Banken, …) nimmt immer weiter Fahrt auf. Es handelt sich bei Crowdfunding um einen Bottom-Up-Ansatz, der in die Landschaft einer neueren gesellschaftlichen Entwicklung passt (Theorie der reflexiven Modernisierung) und Selbstorganisationsformen stärkt (Kompetenzen). Die Entwicklungen können nicht mehr aufgehalten werden. Traditionelle Strukturen sollten sich diese Entwicklungen zu Nutze machen und sie nicht (wie allgemein üblich) verzögern. Ich glaube, dass sich die neuen Finazierungsmöglichkeiten von Ideen/Vorhaben/Projekten selbst einen Markt schaffen werden. Wie groß der sein wird? Wir werden sehen.
Robert Freund Newsletter 2010-06 an alle Abonnenten versandt
Heute haben wir den Robert Freund Newsletter 2010-06 an alle Abonnenten versandt. Alle bisher erschienenen Newsletter finden Sie auf dieser Seite als PDF-Dateien. Sollten Sie an unserem monatlich erscheinenenden (kostenlosen) Newsletter interessiert sein, so senden Sie uns bitte eine E-Mail. Wir nehmen Sie gerne in unseren Verteiler auf. Denn Sie wissen doch:
K N O W L E D G E M A K E S T H E W O R L D G O R O U N D ®
Bringt flexibles und selbstorganisiertes Arbeiten überhaupt etwas?
Es ist überall zu sehen: Globalisierung, Individualisierung und Flexibilisierung (Theorie der reflexiven Modernisierung) führen zur Entgrenzung von Arbeit. Die früher viel mehr fremdorganisierte Arbeit wird immer mehr selbst organisiert (Kompetenz). Ist das nur eine Modeerscheinung, oder ist da wirklich etwas dran (Apitzsch)? Immerhin ist die Theorie der reflexiven Modernisierung eine Gesellschaftstheorie, die auch noch von Soziologen (Beck/Giddens) beschrieben wurde. Das alleine schreckt (traditionell) betriebswirtschflich denkende Manager schon ab. Soziologie hat im Unternehmen nichts verloren – meinen sie. Was man mit flexibler, selbstorganisierter Arbeit erreichen kann, ist in dem Artikel Arbeitsplatz? Überall (SPIEGELONLINE vom 13.07.2010) nachzulesen. Die Firma Best Buy aus den USA hat die Produktivität um 35% steigern können, indem sie den Mitarbeitern vertraut, Arbeitsleben und Privatleben (also Lebenszeit) selbst organisieren zu können. Ich höre schon die Bedenkenträger: Das ist in den USA, bei uns geht so etwas nicht. Doch, es geht. Immer mehr Unternehmen und Mitarbeiter sehen die vielen Chancen der Veränderungen und darüber bin ich sehr froh. In Deutschland besteht immer noch ein Mißverhältnis zwischen einem Bewusstsein für die Vergangenheit und einer notwendigen Begeisterung für die Zukunft. Die Medien machen dabei munter mit und schüren die “German Angst”. Jede Veränderung ist ein “Bedrohung” und jeder alternative Vorschlag eine “Forderung”. Lassen Sie sich von diesen tendenziellen Beeinflussungen nicht davon abbringen, an eine spannende Zukunft zu glauben. Wir sind schon mittendrin…
Bundesverband mittelständische Wirtschaft empfiehlt, die Wissensbilanz – Made in Germany zu nutzen
Der BVMW (Bundesverband mittelständische Wirtschaft) hat sich im Positionspapier Bankenregulierung – Forderungen und Positionen des Mittelstandes (25.06.2010) mit den Auswirkungen der Finanzmarktkrise befasst. Dabei findet man unter Punkt 5 (S. 4-5) auch einen Hinweis darauf, dass Banken vermehrt die Zukunftsaussichten eines Unternehmens zur Beurteilung heranziehen sollten. Solche qualitativen Merkmale können aus der Wissensbilanz – Made in Germany gewonnen werden. Der BVMW schlägt daher vor, Banken zu verpflichten, Wissensbilanzen – Made in Germany anzuerkennen. Bisher hängt die Anerkennung noch stark von der jeweiligen Bank und entsprechend ausgebildeten Mitarbeitern ab. Es freut mich, dass sich der BVMW für die Wissensbilanz – Made in Germany einsetzt. Das wird auf jeden Fall dazu führen, dass sich noch mehr mittelständische Unternehmen mit der Thematik befassen. Ein guter Einstieg ist, eine der vielen (kostenlosen) Veranstaltungen zu besuchen. Ich würde mich freuen, Sie bei der nächsten Roadshow zur Wissensbilanz – Made in Germany begrüßen zu können.
Nutzerinnovationen, Lead User und Open Innovation
Der Artikel Wie Unternehmen von innovativen Kunden profitieren (Daniel Roman Jung, ZEIT ONLINE vom 01.07.2010) thematisiert die große Rolle der Nutzer im Innovationsprozess. Eine besondere Spezies sind dabei die Lead User, die Produkte und Dienstleistungen in ihrem Umfeld einsetzen und auch verändern (wollen). Immer mehr Unternehmen/Organisationen erkennen die großen Möglichkeiten, den Innovationsprozess zu öffnen und orientieren sich an Open Innovation. Es stellen sich allerdings auch kritische Fragen: Wenn der Kunde alles selbst macht (z.B. bei Open Source Projekten), wozu benötigt man denn dann noch Unternehmen? Mit der bekannten Transaktionskostentheorie kann man hier nicht mehr kommen. Wo liegt also der ausgewogene Ansatz, Open Innovation für die Kunden, für das Unternehmen und nicht zuletzt für die Gesellschaft zu nutzen? Auf diese Frage kann es aus meiner Sicht keine pauschale Antwort geben, da es sich um branchen-, bzw. unternehmensspezifische Kontexte handelt. Bei der Beachtung der verschiedenen Dimensionen von Open Innovation, können auch kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) von den Entwicklungen profitieren. Ich habe allerdings den Eindruck, dass gerade KMU sich immer noch zu sehr an den traditionellen Innovationsprozessen orientieren (Closed Innovation) und manche dadurch die Chancen verpassen. Siehe dazu auch Lead User und Open Innovation und Lohmann/Depner (2010): Open Innovation – Kundenwissen für neue Produkte nutzen.

Wissensbilanz – Made in Germany war am 28.06.2010 Gast bei der Handwerkskammer in Koblenz
Am Montag, den 28.06.2010, war die Roadshow zur Wissensbilanz – Made in Germany Gast bei der Handwerkskammer in Koblenz. Herr Rolf Müller begrüßte die Teilnehmer und nahm dabei Bezug auf das Projekt ZEUPRO, das sich mit Wissen im Handwerk befasst. In diesem Zusammenhang sehen Handwerkskammern die zentrale Rolle der Wissensbilanz – Made in Germany, mit deren Hilfe gezielt unternehmensspezifische Maßnahmen für Wissensmanagement-Aktivitäten abgeleitet werden können. Darüber hinaus hat die Handwerkskammer Koblenz den Teilnehmern angeboten, sie bei der Umsetzung der Wissensbilanz – Made in Germany zu unterstützen. Die beiden Praxisbeispiele (Gürtner Apparatebau und Albrecht Maschinenbau GmbH) haben gezeigt, wie kleine Unternehmen von der Wissensbilanz – Made in Germany profitieren können (Programm). Als Referent und Moderator der Veranstaltung habe ich den Eindruck gewonnen, dass einige Teilnehmer die Wissensbilanz – Made in Germany umsetzen werden. Sollten Sie auch an dem Thema interessiert sein, so sprechen Sie mich bitte an. Ein unverbindliches Gespräch bei Ihnen im Unternehmen kann klären, ob auch Ihre Organisation von der Wissensbilanz – Made in Germany profitieren kann.
Ohne soziale Interaktion kein ICH? Wie ist das denn zu verstehen?
In der Printausgabe von Die Zeit (Nr 24 vom 10. Juni 2010, S, 37) ist ein Interview mit Wolfgang Prinz, seit 2004 Direktor am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaftten in Leipzig, zu lesen. Der Titel “Die soziale Ich-Maschine” ist gut gewählt, denn im Untertitel heißt es: “Unser Gehirn erzeugt Subjektivität. Doch ohne Gegenüber geht das nicht”. Wolfgang Prinz vertritt die These, dass “das Ich ein Konstrukt ist, das im sozialen Kontext entsteht”. Konzepte, die ein “Ich”, oder auch “Subjektivität” usw. ohne den Kontextbezug darstellen und analysieren wollen, wären somit zu hinterfragen. Wir im “Westen” verstehen uns als “autonome und unabhängige Subjekte”, in Asien definieren sich die Subjekte eher als “Glieder in sozialen Netzwerken”. Bezüge zur Individualisierung (Theorie der Reflexiven Modernisierung, Mass Customization…) sind dabei unübersehbar. Gerade bei Mass Customization wird der Begriff “Indivisualisierung” sehr eng ausgelegt und weniger im sozialen Kontext bestimmt. Hier gibt es Verbesserungsbedarf. Ein insgesamt spannendes Interview – Danke.
Innovationsmanager (IHK) ab Herbst bei der IHK Köln
Ab Herbst 2010 bietet die IHK Köln den Blended-Learning-Lehrgang Innovationsmanager (IHK) an. Der Lehrgang ergänzt den erfolgreich eingeführten Projektmanager (IHK). Das methodisch-didaktische Konzept ist ähnlich, die zu erlernenden Inhalte (Innovation) natürlich unterschiedlich. Informieren Sie sich über den Aufwand und die geplanten Termine. Da ich den Lehrgang durchführen werde, können Sie sich auch direkt an mich wenden. Es würde mich freuen, Sie im Herbst in Köln begrüßen zu können:
“Mit jeder Innovation ist eine komplexe Führungsaufgabe verbunden – das Managen von Innovationen. Kleine und mittelständische Unternehmen bedürfen dabei häufig einer Unterstützung. Der Innovationsmanager (IHK) hilft denUnternehmen dabei, ein modernes Innovationsmanagement aufzubauen und umzusetzen. Ziel des Lehrgangs ist es, die dafür erforderlichen Kompetenzen der zukünftigen Innovationsmanager (IHK) zu entwickeln. Zielgruppen für den Lehrgang sind Führungskräfte und Mitarbeiter, die schon in Innovationsprojekten mitgearbeitet haben.”
