Wissensmanager (IHK) trafen sich zu einem Vertiefungsworkshop in Hagen

Anfang der Woche trafen sich ehemalige Teilnehmer des Blended-Learning Lehrgangs Wissensmanager (IHK) bei der SIHK in Hagen zu einem Vertiefungsworkshop. Der Lehrgang wurde 2005 gemeinsam mit der SIHK in Hagen konzipiert und seitdem von mir kontinuierlich weiterentwickelt. Da die Anregung aus dem Teilnehmerkreis kam, habe ich mich gerne dazu bereit erklärt, diesen Workshop zu moderieren. Die SIHK in Hagen war dann so freundlich, Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen. Im Vorfeld hatte ich nachgefragt, welche Themen diskutiert werden sollten, somit lag eine erste Übersicht zur Agenda vor. Am Montag, den 15.06.2009, ging es hauptsächlich um Themen des Wissensmanagements und am Dienstagvormittag (16.06.2009) um die Wissensbilanz – Made in Germany. Am Dienstagnachmittag nahmen dann fast alle noch an der Roadshow Wissensbilanz – Made in Germany teil. Der Vertiefungsworkshop wurde von allen Teilnehmern als voller Erfolg bewertet. Es ist einfach toll, sich mit vielen Personen zu Themen auszutauschen, die alle berühren und mit denen sich alle mehr oder weniger intensiv befassen. Bedenkt man, dass einige Teilnehmer aus Berlin, Kiel, Mannheim und Düsseldorf angereist waren, freut es mich sehr, dass wir schon für November ein weiteres Treffen grob terminiert haben.

Kennen Sie das KP-Lab?

Das Projekt KP-Lab “focuses on creating a learning system aimed at facilitating innovative practices of sharing, creating and working with knowledge in education and workplaces.” Interessant ist, dass es um das Thema Wissen in den zwei (unterschiedlichen) Kontexten “Education” und “Workplaces” geht. Auf den Webseiten habe ich allerdings nichts zum Thema “Träges Wissen” gelesen. Dabei geht es um den schwierigen Transfer von Wissen aus dem Lernbereich in den Arbeitsbereich.

Ist es Zeit für Mass Customization bei Call Center?

In dem Artikel Is it time for Mass Customization of Call Center (TMCnet.com vom 12.06.2009) wird zunächst die schwierige Lage von Call Centern analysiert. Dabei stellt sich heraus, dass zwar jeder einzelne Anruf einzigartig ist, man allerdings dennoch in dem Prozess Service-Einheiten (Module) finden kann, die standardisiert werden könnten. Die Modularisierung und die anschließende Konfiguration sind Kernelemente, um Mass Customization mit seinen vier Ebenen erfolgreich nutzen zu können. Interessant ist der erwähnte Artikel, da er deutlich aufzeigt, dass Mass Customization immer stärker auch von der Service-Industrie wahrgenommen wird. Siehe dazu auch meinen Blogbeitrag Call Center Trends: Mass Customization und Wissensmanagement aus dem Jahr 2007…

Gardner´s Theorie der Multiplen Intelligenzen

Das Video Gardner´s Theory of Multple Intelligences wurde von Christel Warren am 21.05.2008 bei Youtube eingestellt. In der Zwischenzeit gibt es dort sehr viele Videos zu Multiple Intelligenzen – ganz im Sinne von Gardner, der einen multiplen Einstieg in Inhalte empfiehlt. Das Video ist ein schönes Beispiel dafür, wie man ein Thema (Content) mit Hilfe moderner Technologien an Interessenten heranführen kann. Die Multiplen Intelligenzen kommen in den verschiedenen Domänen zum Ausdruck – ein Beispiel: Beim Musizieren kommt nicht nur die musikalische Intelligenz, sondern auch die kinästhetische Intelligenz usw. zum Ausdruck. Es gibt an dieser Stelle häufig Mißverständnisse zur Multiple Intelligenzen Theorie, die dann auch zu berechtigter Kritik geführt hat. Dennoch kann man weltweit feststellen, dass die Multiple Intelligenzen Theorie durchaus als alternatives Deutungsmuster zum klassischen IQ ist. Siehe dazu auch IQ aus Sicht der Komplexitätsforschung oder Über den Unsinn von Intelligenztests.

Innovation und Kompetenzen hängen zusammen – nur wie?

Sehen wir uns zunächst den Innovationsprozess in seinen (sehr) groben Schritten an: Hat jemand eine Idee, so ist er kreativ. Setzt er diese Idee in eine erste technische Lösung um, so hat man es mit einer Invention zu tun, die geschützt werden kann – z.B. durch ein Patent. Führt man diese Invention auch noch in den Markt ein, so liegt eine Innovation vor.  Von der Grundlagenforschung bis zur Markteinführung befasst sich das Innovationsmanagement damit, technologische Möglichkeiten (Technology Push) mit den Anforderungen des Marktes (Demand Pull) zusammen zu bringen – erst einmal unabhängig davon, ob es sich um Closed Innovation oder Open Innovation handelt. In diesem Zusammenhang wird immer wieder von den Kernkompetenzen eines Unternehmens gesprochen. Dabei ist kritisch anzumerken, dass die Fokussierung auf Kernkompetenzen auch zu einer Pfadabhängigkeit führen kann, die Innovationen blockiert. Auch das Finnische Ministerium für Arbeit und Wirtschaft (2009:4) weist auf den Zusammenhang zwischen Innovation und Kompetenz hin: “Innovation refers to a utilised competence-based competitive advantage.. A competence-based competitive advantage can emerge from scientific research, technology, business models, service solutions, design, brands or methods of organising work and production. Typically, an innovation is generated by a combination of different competencies. Capitalised as innovations, competence-based competitive advantages promote the advancement of businesses, society and wellbeing.“ Als internationaler Hot Spot in Sachen Innovation (Kao 2009) bestätigt das Finnische Ministerium zwar den Zusammenang Innovation/Kompetenz, gibt allerdings keinen Hinweis darauf, was man unter Kompetenzen (competencies) versteht. Doch gerade das ist entscheidend. Das zugrundeliegende Kompetenzverständnis (statisch-dynamisch, eine Kompetenz – multiple Kompetenzen usw.) ist wichtig für den Innovationsprozess. Wie Sie als Leser meines Blogs wissen, favorisiere ich ein Kompetenzverständnis, das sich an dem Konzept der Multiplen Kompetenz orientiert. Das Konzept der Multiplen Kompetenz auf den Analyseebenen Individuum, Gruppe, Organisation und Netzwerk ist auch mein Dissertationsthema (Promotionsskizze | Veröffentlichungen)

Kann ein Unternehmen sterben?

In den Medien liest man häufig Sätze wie “Mit General Motors stirbt …”. Mit solchen Sätzen rückt man ein technologisch orientiertes Unternehmen sprachlich eng an ein Lebewesen. Wie kommt es, dass Unternehmen in Krisenzeiten wie Lebewesen betrachtet werden (sollen), in Boomzeiten allerdings Begriffe wie Stakeholder-Value und “Führen nach Zahlen” gebräuchlich sind? Weiche Faktoren wie Emotionen von Kunden und Mitarbeitern werden in den traditionellen ökonomischen Theorien wenig beachtet, denn es regiert ja die Welt der Zahlen: If you cannot measure it, you can not mange it. Diese Welt hat allerdings bei der Vorhersage der aktuellen Marktsituation kläglich versagt. Nicht nur Alkerhof/Shiller (2009) beschreiben diese Zusammenhänge deutlich. Die heutige Managergeneration sollte sich nicht nur in Krisenzeiten bewusst machen, dass Kunden, Mitarbeiter, Unternehmen usw. soziale Systeme sind, die nicht so einfach wie triviale Maschinen “gemanaged” werden können: Die Metapher vom Unternehmen als Maschine hat ausgedient. Lebende Systeme existieren in einem turbulenten, komplexen Umfeld mit Hilfe der Selbstorganisation (Kompetenz als Selbstorganisationsdisposition). Weiterhin kommt es im Zusammenspiel der jeweiligen Systeme zu emergenten Phänomenen. Diese Zusammenhänge zu durchdringen ist nicht leicht und fordert von Managern, sich inteniver mit diesen Entwicklungen zu befassen. Das allerdings passt nicht zusammen mit dem ewigen K(r)ampf mit den beliebten Quartalszahlen…

Der Umgang mit Lebensmitteln in Deutschland

Immer wieder wundere ich (Jutta) mich, wie in Deutschland (sicher eines der modernsten und fortschritlichsten Länder der Welt) mit Lebensmittel umgegangen wird. Das beginnt schon beim Bäcker, wo vor mir das Geld kassiert wird und mir dann die Brötchen in die Tüte gepackt werden, natürlich ohne die Hände zu reinigen, eine Zange oder einen Handschuh zu benutzen. Auf meinen Hinweis darauf werde ich meistens fassungslos angeschaut und der Gesichtsausdruck sagt mir: “Das habe wir doch schon immer so gemacht”. Der Höhepunkt war in einer Bäckerei wo mir die Verkäuferin ein Stück ihrer neuen Brotsorte mit ihren Händen vor die Nase hielt. Ich war sprachlos und lehnte ab. Ähnliches passiert in den Eisdielen. Der Spaß, meine Eiskugeln in einem Hörnchen zu kaufen, ist mir schon lange vergangen, da diese meistens nicht mit einer Serviette angefasst werden. So gibt es viele Beispiele, die mir die Freude am Essen nehmen. Vor allem frage ich mich, was passiert hinter den Kulissen? Wie werden die Lebensmittel dort behandelt? In Zukunft werde ich in ähnlichen Fällen die Annahme der Ware verweigern und solche Geschäfte auch nicht mehr aufsuchen.

Von Bridge zu Poker: Eine Akzentverschiebung die auch im Wirtschaftsleben zu erkennen ist

Bei Akerlof/Shiller (2009:69) findet man einen interessanten Hinweis darauf, dass der Trend zum Pokerspiel durchaus auch im Wirtschaftsleben seine Entsprechung hat: “Heute, anfangs des 21. Jahrhunderts, geht die Beliebtheit von Bridge immer weiter zurück. Nun gilt es als Spiel für ältere Leute; unter den Jungen hat es nur wenige Anhänger. Im Gegensatz dazu hat sich in den letzten Jahren das Pokerspiel, insbesondere in seiner modernen Variante namens Texas hold’em, sprunghaft verbreitet. Poker spielt jeder für sich allein, und entscheidend für den Erfolg ist das Geschick bei der Täuschung der Mitspieler, die gekonnte Zurschaustellung des ´Poker Face´. Und nicht zuletzt wird Poker im Allgemeinen um Geld gespielt. Selbstverständlich ist uns klar, dass möglicherweise gar keine Verbindung existiert zwischen dem, was an den Spieltischen einerseits und in der Wirtschaft andererseits passiert. Doch wenn in Kartenspielen, die von Millionen Menschen gespielt werden, Täuschung zum beherrschenden Moment wird, wäre es dann nicht naiv zu glauben, solche Akzentverschiebungen seien in der Geschäftswelt ausgeschlossen?” Ein interessanter Hinweis darauf, dass “(…) Wirtschaftskrisen in erster Linie von einem Wandel der Denkmuster verursacht werden” (ebd:21. Diese Zusammenhänge sind allerdings dem gängigen ökonomischen Denken fremd…

Open Innovation wird immer stärker beachtet

Dass Open Innovation nicht nur in Forscherkreisen, sondern immer mehr auch von einer breiten Öffentlichkeit beachtet wird, zeigen verschiedene Zeitungsartikel. Im Handelsblatt vom 03.06.2009 beispielsweise berichtet Hans Schürmann in dem Artikel Open Innovation – Gemeinsam zu neuen Technologien darüber, wie Unternehmen Open Innovation erfolgreich umsetzen. Als Ergänzung zur klassischen Innovationsstrategie (Closed Innovation) öffnet ein Unternehmen bei Open Innovation seinen Innovationsprozess und nutzt das Wissen externer Partner. Eine besondere Rolle spielt dabei das Kundenwissen. Dabei ist allerdings zu beachten, dass Kundenwissen nicht einfach mit Kundendaten, bzw. -informationen verwechselt wird. Weiterhin ist bei Open Innovation das kontextbezogene Anwendungswissen der Kunden von Bedeutung für den Wertschöpfungsprozess. Unternehmen, die Open Innovation umsetzen wollen, sollten sich auch über die organistorischen Voraussetzungen informieren, denn Open Innovation ist ein durchaus anspruchsvoller Ansatz mit Konsequenzen für die organisationalen und individuellen Kompetenzen.